News > Paul-Preuss-Preis für Alexander Huber
26.10.2017

Paul-Preuss-Preis für Alexander Huber

Der Preis ist jung. Doch der Namensgeber umso bedeutender. Seit 2013 wird der Paul-Preuss-Preis jährlich an herausragende Bergsteiger vergeben. Dieses Jahr geht die Auszeichnung an Extrem-Kletterer Alexander Huber.
 
 
 
Alexander Huber an der Großen Zinne; Foto: Heinz Zak
Am Montag, den 23. Oktober, bekam der Berchtesgadener Kletterer Alexander Huber in München den Paul-Preuss-Preis verliehen. Zu den Erfolgen des jüngeren der zwei Huberbuam gehören diverse Erstbegehungen von Wänden in den Alpen, des Karakorum oder in Patagonien, Speed-Rekorde an den Bigwalls des Yosemite und Free-Solo-Begehungen wie die »Direttissima« an der Großen Zinne. Entscheidend für die Vergabe des Preises waren aber nicht nur die sportlichen Leistungen, sondern auch Hubers Einstellung zum Klettern und zu den Bergen. Denn die Internationale Paul-Preuss-Gesellschaft (IPPG) ehrt explizit nur solche Bergsteiger, deren Haltung der Kletterphilosophie von Paul Preuss entspricht.
 
Paul Preuss (1886-1913) war der erste Verfechter des Freikletterns. Der Maxime »Das Können ist des Dürfens Maß« folgend, vertrat er strikt die Ansicht, dass schwierige Wände allein durch das Können des Kletterers und nicht etwa mit technischen Hilfsmitteln zu bezwingen seien. So waren Haken und Seil für den Pionier nur Notreserve beziehungsweise »erleichterndes Mittel«. Sicherheit, für Preuss das höchste Prinzip überhaupt, sollte vorrangig aus der richtigen Einschätzung des eigenen Könnens entstehen. Das heißt, ein Bergsteiger sollte seinen Touren nicht nur gewachsen sondern überlegen sein. Da Preuss seinerzeit mit dieser Meinung ziemlich allein dastand, führte er heftige Diskussionen mit den anderen großen Bergsteigern (»Mauerhakenstreit«). Leider starb Paul Preuss trotz seines Sicherheitsbewusstseins sehr jung. Im Alter von nur 27 Jahren stürzte er während einer Rast in der Nordwand des Mandlkogel in den Tod.
 
Der Paul-Preuss-Preis wurde zum 100. Todesjahres des Vaters des Freikletterns eingeführt. Preisträger der vergangenen Jahre sind Reinhold Messner, Hanspeter Eisendle, Albrecht Precht und Hansjörg Auer.