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04.08.2014

OeAV: Tipps zum richtigen Umgang mit Weidetieren

Grundregeln zur Vermeidung von Angriffen durch Kühe in den Alpen
 
 


Erst kürzlich wurde eine Wanderin im TIroler Pinnistal von einer Herde Kühe tödlich verletzt. Solche und ähnliche Angriffe können laut dem Österreichischen Alpenverei (OeAV) vermieden werden, wenn einige wichtige Grundregeln beachtet werden:
  • Distanz halten - Wenn möglich, auf dem Wanderweg bleiben und Abstand zu den Rindern bewahren. Versperrt die Herde den Weg, fixiert sie einzelne Wanderer oder zeigt sie sich sehr unruhig, besser einen Umweg machen und in großem Bogen um die Herde herumgehen. 
  • Ruhig verhalten - Neben den Herden keine hektischen Bewegungen machen oder lärmen, nicht wild mit Armen oder Stöcken gestikulieren. Ist die Aufmerksamkeit bereits auf die Wanderer gerichtet, sollten sich diese selbstbewusst (und optimalerweise mit Stock) den Tieren entgegenstellen und sich dann ruhig von der Herde entfernen.
  • Hunde an die Leine - Hunde können von den Rindern als Bedrohung wahrgenommen werden. Deshalb zur Sicherheit an die Leine nehmen und nicht auf den Weiden auf Erkundungstour schicken. Frei lassen sollte man den Hund jedoch, wenn abzusehen ist, dass ein Rind angreifen will. Peter Kapelari, Leiter der Abteilung Hütten, Wege und Kartographie im Alpenverein, dazu: „Wenn das Weidevieh anfängt, auf den Hund und damit auch den Hundehalter zuzugehen, sollten Wanderer ihren vierbeinigen Liebling unbedingt von der Leine lassen. Der Hund nimmt mit Leichtigkeit Reißaus und sein Besitzer ist damit auch außer Gefahr.“
  • Kälber nicht streicheln oder füttern - Mutterkühe sehen die Annäherung möglicherweise als Bedrohung für ihren Nachwuchs und möchten ihn verteidigen. Deshalb besser von den Jungtieren Abstand nehmen. 
  • Warnsignale ernst nehmen - Alarmsignale sind ein Senken des Kopfes sowie Scharren oder Brüllen. In einem solchen Fall Ruhe bewahren und langsam die Weide verlassen, ohne den Tieren den Rücken zuzukehren.
Wer sich beim Wandern richtig verhält und diese Grundregeln befolgt, hat laut OeAV im Regelfall nichts von den sonst eher sanftmütigen Tieren zu befürchten.

Eine räumliche Trennung von Berwandern und Weidevieh hält Peter Kapelari, Leiter der Abteilung Hütten, Wege und Kartographie im Alpenverin für wenig sinnvoll: „Die ersten Wanderwege waren allesamt Alm- und Viehtriebwege, ein Miteinander war immer möglich. Mit ‚weideviehfreien Zonen‘ werden wir in Österreich nicht weit kommen. Überzogene Forderungen an die Almbauern und Schuldzuweisungen mit Schadenersatzansprüchen würden dem Wandertourismus und den Erholungsmöglichkeiten in unserer Kulturlandschaft nur schaden.“