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03.04.2020
ÖAV-Gletscherbericht: Gletscherschwund gebremst?
Per Videokonferenz präsentierte der Gletschermessdienst des ÖAV kürzlich den Gletscherbericht für die Saison 2018/2019. Hierfür waren 24 Gletscherforscher des Alpenvereins unterwegs, um die österreichischen Gletscher zu untersuchen und Veränderungen aufzuzeichnen.
Aus dem Bericht geht hervor, dass auch das vergangene Gletscherjahr wieder „besonders ungünstig“ für die österreichischen Gletscher war. Von den 92 in Österreich untersuchten Gletschern seien insgesamt 86 kleiner geworden. Doch eine Besonderheit gegenüber den Vorjahren gab es:
Fünf der untersuchten Gletscher – alle angesiedelt in den Hohen Tauern – hätten sich in ihrer Länge gar nicht verändert. Bei einem Gletscher – dem Maurerkees in der Glocknergruppe - sei sogar ein geringfügiger Vorstoß von 2,2 Metern verzeichnet worden. Im Durchschnitt sind die österreichischen Gletscher um 14,3 Meter zurückgegangen. Im Vorjahr waren es 17,2 Meter.
Der jahrzehntelange klimabedingte Gletscherrückzug wurde damit also in keinster Weise gebremst. Fast überall sonst hätte sich der Zustand der Gletscher – aber auch die Wegverhältnisse in Gletschergebiet – verschlechtert. Der stärkste Rückgang wurde am Bärenkopfkees, ebenfalls in der Glocknergruppe gemessen. Hier hatte sich der Gletscher im letzten Jahr um 86,9 Meter zurückgezogen.
Der Ochsentaler Gletscher in der Silvretta im Jahr 1990 ... Foto: ÖAV Gletschermessdienst /G. Groß
... und im Jahr 2019. Foto: ÖAV Gletschermessdienst / G. Groß
Der vollständige Gletscherbericht ist auf der Website des Österreichischen Alpenvereins abrufbar.
86 Gletscher sind 2019 geschmolzen
Aus dem Bericht geht hervor, dass auch das vergangene Gletscherjahr wieder „besonders ungünstig“ für die österreichischen Gletscher war. Von den 92 in Österreich untersuchten Gletschern seien insgesamt 86 kleiner geworden. Doch eine Besonderheit gegenüber den Vorjahren gab es:Fünf der untersuchten Gletscher – alle angesiedelt in den Hohen Tauern – hätten sich in ihrer Länge gar nicht verändert. Bei einem Gletscher – dem Maurerkees in der Glocknergruppe - sei sogar ein geringfügiger Vorstoß von 2,2 Metern verzeichnet worden. Im Durchschnitt sind die österreichischen Gletscher um 14,3 Meter zurückgegangen. Im Vorjahr waren es 17,2 Meter.
Keine falschen Hoffnungen
„Dass sich fünf Gletscher praktisch nicht verändert haben und einer sogar geringfügig vorgestoßen ist, kann als Besonderheit gewertet werden“, sagt Gerhard Lieb, Leiter des Alpenverein-Gletschermessdienstes. Grund zur Freude sei dies aber nicht: Bei den gleich gebliebenen Gletschern würden die Gletscherenden noch unter Altschnee aus dem schneereichen Winter 2018/2019 liegen. Dies hätte das Eis geschützt. Auch der „Vorstoß“ des Maurerkees sei eher ein „nach vorne Kippen“ des Eisrandes gewesen, wie Lieb weiter ausführt.Der jahrzehntelange klimabedingte Gletscherrückzug wurde damit also in keinster Weise gebremst. Fast überall sonst hätte sich der Zustand der Gletscher – aber auch die Wegverhältnisse in Gletschergebiet – verschlechtert. Der stärkste Rückgang wurde am Bärenkopfkees, ebenfalls in der Glocknergruppe gemessen. Hier hatte sich der Gletscher im letzten Jahr um 86,9 Meter zurückgezogen.
Der Ochsentaler Gletscher in der Silvretta im Jahr 1990 ... Foto: ÖAV Gletschermessdienst /G. Groß
... und im Jahr 2019. Foto: ÖAV Gletschermessdienst / G. Groß
Der vollständige Gletscherbericht ist auf der Website des Österreichischen Alpenvereins abrufbar.