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24.05.2017

Mountain Wilderness fordert: Keine Kraftwerke in Schutzgebieten

Mit einem über die Ostrach gespannten Staudamm-Banner startete Mountain Wilderness Deutschland e.V. eine Protestpostkartenaktion zur Rettung der Klamm Eisenbreche.
 
 
Protest gegen die Staumauer. Foto: Mountain Wilderness
Mountain Wilderness äußert sich zur geplanten Staumauer:

Die 85 Meter tiefe Klamm der Ostrach ist als Naturdenkmal bzw. Geotop ausgewiesen und durch ein Naturschutzgebiet, ein Landschaftsschutzgebiet und ein europäisches Natura-2000-Schutzgebiet gleich mehrfach geschützt. Trotzdem soll dort eine Staumauer gebaut, der Fluss aufgestaut und sein Wasser durch eine Rohrleitung ausgeleitet werden. Neben der Verschandelung der Landschaft würden viele an den Wildfluss angepasste Tierarten ihren Lebensraum verlieren.

All das hält den zuständigen Landrat Anton Klotz nicht davon ab, seine Allgäuer Heimat zu zerstören: Obwohl alle Fachbehörden den Kraftwerksbau abgelehnt oder den Antrag als »nicht genehmigungsfähig« erachtet haben, hat Klotz die Untere Naturschutzbehörde angewiesen, einen Genehmigungsbescheid zu erstellen. Dabei sagte er selbst 2015 in einem BR-Interview: »Wenn ich nach der Gesetzeslage gehe, dürfte ich das Wasserkraftwerk Älpele eigentlich nicht genehmigen.« Mountain Wilderness Deutschland e.V. startete deswegen am 20.5.2017 mit einer spektakulären Aktion eine Protestpostkarten Aktion. 15 Aktivisten spannten ein 20 Meter breites und 5 Meter hohes Transparent, das eine symbolische Staumauer darstellt, und die Aufschrift trägt: »Was für eine S(t)auerei!«



»Klotz' Gebaren erinnert an das Verhalten eines Hosentaschen-Autokraten. Wir fordern den Landrat in unseren Protestpostkarten eindringlich dazu auf, seine Genehmigung sofort zurückzuziehen«, betont Dr. Gotlind Blechschmidt (Vorstandsmitglied Mountain Wilderness Deutschland e.V.). Michl Finger (Kreisrat der ÖDP und Mountain Wilderness Mitglied) ergänzte im Anschluss an die Aktion: »Wasserkraftwerke haben in Naturschutzgebieten nichts verloren. Heutzutage muss noch das letzte unberührte und in diesem Fall so einzigartige Tal kommerzialisiert werden.«

Die Postkarten können (als 10er Pack) über info@mountainwilderness.de kostenlos bezogen werden.