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10.10.2016

Edu Marin schafft Wiederholung der Route "WoGü"

Die Route „WoGü“ (8c) hat in der Kletter-Geschichte einen wichtigen Platz: Sie wurde 1997 von Beat Kammerlander eingerichtet und postum Wolfgang Güllich (dem es gelang, die allererste Route mit dem Schwierigkeitsgrad 9a zu klettern) gewidmet. Allerdings musste die Route anschließend elf lange Jahre warten, bis Adam Ondra endlich die erste freie Begehung gelang. Anschließend dauerte es weitere acht Jahre, bis Edu Marin nun die zweite freie Begehung der Route schaffen konnte.
 
 
Stieß an seine eigenen Grenzen - Edu Marin (links) in WoGü. Foto: Mammut / Marc Subirana

Das sagt bereits alles über den enorm hohen Schwierigkeitsgrad dieser Route (250 Meter) im Rätikoner Gebirgsmassiv (Schweiz) mit sieben Seillängen aus, wovon eine mit Niveau 8c eingestuft wird. Hinzu kommt die enorme Höhe mit Sturzgefahren aus bis zu 20 Metern. Die WoGü gilt als eine der schwierigsten Mehrseillängenrouten der Welt und Ondra bezeichnet sie sogar als große Herausforderung für alle Adrenalinliebhaber.

Nachdem Edu Marin die Route geschafft hatte, erzählt er: "Mir war bewusst, dass es ein wirklich aufreibendes Projekt sein würde, insbesondere aufgrund der hohen Schwierigkeitsstufen und der kontinuierlich wechselnden Witterungsbedingungen in diesem Gebiet. Meine Erwartungen wurden wirklich in jeder Hinsicht übertroffen. Auf der WoGü wurde ich sowohl mit meinen geistigen als auch mit meinen körperlichen Grenzen konfrontiert. Dieses Projekt ist ein wichtiger Schritt in meiner Kletterkarriere. Der Kletterstil, den man für die WoGü braucht, ist ganz anders als mein eigener, nämlich sehr technisch, mit wirklich kleinen Griffen. Die Seillängen erinnern stark an Bouldern. Es hat ein paar Wochen Anpassungszeit gebraucht, bis ich mich auf den glatten, technischen Platten wohlgefühlt habe und zwei weitere schwierige Monate konstantes Hin und Her, bis ich die Route geschafft habe. Aufgrund der langen Wartezeiten während der Regenperioden und der sengenden Hitze konnte ich erst ab sechs Uhr abends klettern, wobei ich manche Abstiege unter dem Licht meiner Stirnlampe abschließen musste. Definitiv eine harte Probe für meine Geduld und meine Hartnäckigkeit. Ich durfte meine Motivation nicht verlieren und musste bis zum letzten Stück in diesem Monster der Alpen fit bleiben – das A und O für meinen Erfolg."



Edu Marin ist sich sicher: "Ich fühle, dass mich diese Prüfung zu einem besseren Kletterer gemacht hat."