News > DAV will Zeichen für mehr Klimaschutz setzen
28.10.2019

DAV will Zeichen für mehr Klimaschutz setzen

Das Jubiläumsjahr des DAV ging vergangenes Wochenende ins Finale. Im Mittelpunkt stand das Thema Klimaschutz. Wichtigste Neuerung: Von 2021 an zahlt jedes Vollmitglied einen Euro pro Jahr pauschal für Klimaschutzmaßnahmen.   
 
 
 
Der Olympiaturm als "Ausrufezeichen für den Klimaschutz". Foto: DAV/Julian Rohn
Bereits das ganze Jahr über feiert der Deutsche Alpenverein sein 150-jähriges Bestehen. Dutzende Veranstaltungen, Vorträge und andere Aktionen hat er hierfür auf die Beine gestellt. Mit einem grün beleuchteten Olympiaturm läutete der Verein am vergangenen Wochenende das Finale seiner Jubiläumsfeierlichkeiten ein. Als „grünes Ausrufezeichen für den Klimaschutz“ sollte der strahlende Turm dienen. Und tatsächlich war bei den Veranstaltungen, die das Abschlusswochenende begleiteten, das Thema Klimaschutz allgegenwärtig. Bereits in seiner Festrede am Freitag machte DAV-Präsident Josef Klenner das deutlich: „Es gilt, einen echten Klima-Kraftakt zu stemmen.“

Resolution für konkretes Handeln

Konkrete Schritte in diese Richtung diskutierte der DAV im Zuge seiner Jubiläums-Hauptversammlung, die am Samstag in der kleinen Olympiahalle stattfand. Per Resolution forderten die rund 800 angereisten Vereinsmitglieder konkretes Handeln von Seiten der Politik. In der Resolution kritisiert der Verein vor allem das von der Bundesregierung Anfang 2019 auf den Weg gebrachte Klimaschutzgesetz. Hier würden wesentliche Maßnahmen zum Klimaschutz, etwa eine wirksame Abgabe auf den CO2-Ausstoß fehlen. „Die Zeit des Zauderns ist vorbei, wir müssen handeln. Jetzt!“, so die Forderung des DAV. 
 
Sich selbst nahm der Alpenverein ebenfalls in die Pflicht. In Form einer „Selbstverpflichtung“ fordert der Verein auf Bundes-, Landes- und Sektionenebene konkrete Maßnahmen, um auch vereinsintern den CO2-Ausstoß zu reduzieren. Um die Klimaschutzmaßnahmen finanzieren zu können, hat der Verein eine Klimaschutzabgabe seiner Mitglieder beschlossen. Ab 2021 wird pro Vollmitglied ein Euro pro Jahr erhoben. Der Verein erhofft sich so rund 1 Million Euro jährlich, die direkt den Klimaschutzprojekten des DAV zugute kommen sollen.

Söder gesteht Fehler ein

Für die bayerische Staatsregierung sei der DAV ein „wichtiger Partner beim Klimaschutz“. Das betonte Ministerpräsident Markus Söder (CSU) bei der Jubiläumsgala am Freitagabend im Löwenbräukeller vor den versammelten Delegierten und Ehrengästen. Im Zuge dessen räumte er auch falsche Entscheidungen beim früheren Vorgehen der Regierung am Riedberger Horn ein.


Für Ministerpräsident Söder war das Vorgehen am Riedberger Horn ein "Fehler". Foto: DAV/Marco Kost

Für eine dort geplante Skischaukel hatte die bayerische Staatsregierung unter Ministerpräsident Horst Seehofer den Alpenplan geändert. Erst nach massiven Protesten – nicht zuletzt auch vom DAV – wurden schließlich die Planungen eingestellt und die Änderungen des Alpenplanes zurückgenommen. Als Heimatminister war damals auch Söder an den Planungen beteiligt. „Das mit dem Riedberger Horn war ein Fehler“, sagte er nun im Zuge der Gala. Er habe das Thema falsch eingeschätzt. Der Ministerpräsident machte deutlich, dass das Spannungsfeld zwischen Freizeitinteressen und Naturschutz in den Alpen bestehen bleibe. "Wir wollen kein Betretungsverbot, aber wir wollen auch kein Disneyland."