Dani Arnold: In 2:04 durch Cassin am Walker-Pfeiler

Das Projekt Grandes Jorasses Nordwand beschäftigte Dani Arnold bereits drei Jahre lang. Nachdem ihm in den beiden vergangenen Sommern das Wetter einen Strich durch die Rechnung gemacht hatte, passte am 27. Juli 2018 endlich alles. Der Fels war weder zu vereist, noch zu trocken, was die Steinschlaggefahr erhöht hätte. Ein Schönwetterfenster nutzend kletterte der Schweizer die über 1200 m hohe Wand über die Cassin-Route in sensationellen 2:04 Stunden. Und war selbst überwältigt: »Ich bin unglaublich glücklich und sehr stolz auf meine Leistung. Rückblickend hat es sich gelohnt, so lange auf den richtigen Zeitpunkt zu warten – auch wenn mir dies schwer gefallen ist, denn Geduld ist nicht meine Stärke. Es muss aber alles stimmen: Die kleinen Details wie zum Beispiel, ob ich zwei Meter weiter rechts oder links klettern soll, machen in einer 1200 Meter hohen Wand am Ende den Unterschied aus.«
 
Der Mammut Pro Team Athlet hatte sich akribisch auf den Versuch vorbereitet, war die sehr steile Nordwand bereits dreimal in Begleitung geklettert – zuletzt zwei Wochen vor dem Rekordversuch. Dass die Cassin-Route auf den Walkerpfeiler zu etwa 80 Prozent aus Fels besteht, macht sie im Vergleich zu eislastigeren Routen für Speed-Kletterer schwieriger. »Die anspruchsvollste Stelle war der steile und technisch komplexe Rébuffat-Riss, da es dort aufgrund von Schmelzwasser nass war«, sagt Dani Arnold im Rückblick. 


Mehr über die Nordwand der Grandes Jorasses und die Erstbesteigung des Walker-Pfeilers lesen Sie im Bergsteiger 09/18, ab 18. August am Kiosk oder online zu bestellen.