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27.08.2013

Cerro Torre: Erfolgreiche Winterbesteigung

Thomas Huber, Stephan Siegrist, Matias Villavicencio und Dani Arnold gelingt eine Cerro Torre Winterbesteigung.
 
 


Der Cerro Torre gilt als einer der schwierigsten und zugleich schönsten Gipfel der Welt. 14 Jahre ist es her, dass der 3.128 Meter hohe Granitberg an der argentinisch-chilenischen Grenze zuletzt im Winter bestiegen wurde. Damals, im Jahr 1999, war auch Stephan Siegrist schon mit von der Partie.

Zusammen mit Thomas Ulrich, David Fasel und Gregory Crouch wollte er damals den Weg, den Casimo Ferrari 1974 gewählt hatte, verfolgen. Doch das schlechte Wetter machte es ihnen nicht leicht. Tagelang saß die Gruppe bei winterlichen Stürmen in der Gletscherregion Hielo Continental fest, bis sie nach 30 Tagen den Gipfel des Cerro Torre erreicht hatte.

Einen acht Meter höheren Eispilz musste das Team damals wegen schlechter Wetterbedingungen allerdings auslassen. Seither ließ Stephan Siegrist der Wunsch nicht mehr los, auch diesen höchsten Punkt eines Tages im Winter zu bezwingen.

Vom »unmöglichen« Berg zum »Little Chamonix«

Im Jahre 1952 bestiegen die französischen Bergsteiger Lionel Terray und Guido Magnone erstmals den Fitz Roy und urteilten über den in Sichtweite aufragenden Cerro Torre, dieser sei ein „unmöglicher Berg“. Doch schon wenige Jahre später versuchten sich die ersten Mutigen an der Bezwingung der hoch aufragenden Felsnadeln.

Als es immer mehr Bergsteigern gelang, den Cerro Torre in den Sommermonaten zu erklettern, wuchs das weltweite Interesse an diesem Berg. Thomas Huber vergleicht den Bergsteigerort El Chalten am Fuße des Fitz Roy mittlerweile mit einer Touristenhochburg im Sinne eines "Little Chamonix".

Dennoch hegte er den Traum, einmal "auf dieser weißen Kuppe stehen" und "Patagonien echt erleben". Denn im Winter erreichte den Gipfel noch kaum einer.

Also trommelte er eine Gruppe aus Spitzenbergsteigern zusammen, und Am 27. Juli diesen Jahres traf das Team um Initiator Thomas Huber in El Chalten ein. Die Wetterbedingungen waren gut und wie Huber später schreibt, "das Team funktionierte perfekt".

Beinahe ohne größere Zwischenfälle gelang der Gruppe schließlich die dritte Besteigung des Cerro Torre im Winter. Sie wählten die sogenannte "Ferrari-Route" über die Westseite des Berges und waren damit die ersten, die auf diesem Weg den Gipfel erreichten.