23.07.2012

Biwak ohne Berg

Das Alpine Museum in München zeigt in seinem Garten das alte »Grathütterl« vom Jubiläumsgrat.
 
 


Hochalpine Gefühle mitten in München: Seit einigen Tagen steht das alte »Grathütterl« vom Jubiläumsgrat auf der Praterinsel. Das Alpine Museum stellt in seinem Garten die Biwakschachtel zur Schau, die zwischen 1962 und 2011 in Not geratenen Bergsteigern einen Unterschlupf auf 2684 Metern bot.

Die Biwakschachtel ist zu den Museumszeiten geöffnet: dienstags bis freitags von 13 bis 18 Uhr, samstags und sonntags von 11 bis 18 Uhr. Wer die Biwakschachtel aufsucht, darf sich in das Hüttenbuch für innerstädtische Gipfelstürmer eintragen.

Vor knapp einem Jahr wurde das Grathütterl durch eine neue Biwakschachtel abgelöst – gestiftet von dem bayerischen Bergschuh-Hersteller Hanwag. In seinen Einzelteilen wurde das Hütterl auf dem Rücken vieler ehrenamtlicher DAV-Helfer ins Tal transportiert, nach München gebracht, und dort wieder aufgebaut.

Das jetzt im Alpinen Museum ausgestellte Hütterl war nicht das erste seiner Art am Jubiläumsgrat. Sein Vorgänger war bereits 1914/15 errichtet worden. Viele bedeutende Bergsteiger hatten sich in den dort ausliegenden Hüttenbuch eingetragen, darunter der Münchner Kletterer Emil Solleder oder die Himalaya-Bergsteiger Wilhelm Welzenbach und Alfred Drexel. Von dem Schriftsteller Ödon von Horvath existieren sogar zwei Einträge.

Das Alpine Museum ist untergebracht im Haus des Alpinismus, Praterinsel 5, München. Weitere Informationen unter www.alpenverein.de/kultur