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08.09.2017

Ammergauer Alpen sind Naturpark

Das Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz hat die Fläche von rund 22.738 Hektar im Gebiet von Ammergebirge, Ammer-Loisach-Hügelland und Lech-Vorberge kürzlich zum „Naturpark Ammergauer Alpen“ ernannt. Damit umfasst der 19. Naturpark Bayerns die Gemeinden Oberammergau, Unterammergau, Ettal, Saulgrub/Altenau, Bad Kohlgrub und Bad Bayersoien sowie das gemeindefreie Gebiet Ettaler Forst. Vorangegangen waren fünf Jahre eingehende Planung und Prüfung. Die Ernennung erfolgte rückwirkend zum 1. August 2017.
 
 
In den Ammergauer Alpen treffen verschiedenste Landschaftsformen aufeinander. © Anton Brey
„Für die Destination Ammergauer Alpen ist die Ernennung zum Naturpark eine weitere Unterstützung in der nachhaltigen Entwicklung der Region“, erklärt Florian Hoffrohne, der als Geschäftsführer der Ammergauer Alpen GmbH für das touristische Marketing der Region zuständig ist. „Wir haben hier eine unglaubliche Artenvielfalt und die Konzentration der unterschiedlichsten Landschaftsformen auf engstem Raum – von Streuwiesen über Almen und Bergmischwälder bis zu Bergkiefernhochmoore. Von den künftigen Projekten wie einer zielgerichteten Besucherlenkung oder Maßnahmen zur Umweltbildung werden Gäste und Naturraum gleichermaßen profitieren.“ 

Um das Gleichgewicht zwischen Naturschutz, Erholung sowie land- und forstwirtschaftlicher Nutzung zu halten, haben die Mitglieder des Trägervereins Naturpark Ammergauer Alpen e.V. seit 2012 die Ernennung der Region zum Naturpark angestrebt. So soll unter anderem die meist sehr kleinteilige und familiengeführte Landwirtschaft stärkere Unterstützung erhalten. „Eine umweltbewusste und nachhaltige Gestaltung der Kulturlandschaft für den Tourismus ist wesentliches Element der Naturparke“, so Florian Hoffrohne. Auch die Pflege und Entwicklung des Naturparks, die Sicherung umwelt- und sozialverträglicher Erholung, die Förderung naturnaher Methoden in Land-, Forst- und Wasserwirtschaft sowie der kulturellen Tradition stehen auf der Agenda der Verantwortlichen des Naturparks Ammergauer Alpen e.V.. 

Um die traditionelle Bewirtschaftung erlebbar zu machen, gibt es zum Beispiel Bauernhoferkundungen, Tierbesichtigungen und Verkostungen regionaler Erzeugnisse mit Führungen durch interessante Betriebe, wie durch die Klosterbetriebe der Benediktinerabtei Ettal, in denen seit über 400 Jahren Bier gebraut wird. Für einen unvergesslichen Einblick in die Naturschätze des Ammertals sorgen die geführten Wanderungen mit Fachleuten, wie mit dem Kräuterpädagogen Martin Unruh, der seine Touren auch speziell für Kinder, Sehbehinderte und Blinde anbietet. Wer dagegen mit dem Diplom-Biologen Dr. Helmut Hermann unterwegs ist, lernt die verschiedenen wilden Orchideenarten kennen und erfährt auf kurzweilige Art und Weise Wissenswertes zum Lebensraum Moor. 

Die zukünftigen Projekte innerhalb des Naturparks Ammergauer Alpen werden nur in Zusammenarbeit und Abstimmung mit allen Mitgliedern und Partnern des Trägervereins durchgeführt. Zu den Gründungsmitgliedern des Vereins zählen außer der Ammergauer Alpen GmbH die Gemeinden im Naturparkgebiet, die Bayerischen Staatsforsten mit dem Forstbetrieb Oberammergau, die Privatwaldgemeinschaften der Ammergauer Alpen, die Ortsverbände des Bayerischen Bauernverbandes in der Region, die Alm- und Weide- sowie Jagdgenossenschaften in den Ammergauer Alpen, das Kloster Ettal und der Fachbeirat Regionalvermarktung Ammergauer Alpen. Mit der Veröffentlichung im Ministerialblatt vom 31. August 2017 ist die Erklärung der Ammergauer Alpen zum Naturpark offiziell.