Sicherheit am Berg – Felsen fest?
Alpines Klettern ist »Großes Kino« in Sachen Bergsport: Eindrückliche Erlebnisse, unvergessliche Bilder und wahre Abenteuer in einer ursprünglichen Umwelt. Dass die gefährlich und bisweilen gar riskant ist, macht das Alpinklettern so interessant. Man wird eben nicht immer in Watte gepackt. Alle zwei Meter eine optimale Zwischensicherung oder gar ein Bohrhaken? Definitiv nicht. Routenverlauf? Oft unübersichtlich. Vorgechalkte Griffe? Fehlanzeige. Der nächste Standplatz? Unklar. Das Gefühl in einer großen Wand, in »wilder« Umgebung? Ausgesetzt.
Alpinklettern ist eben nicht »Klettern light«, es bedarf vieler Erfahrung. Der Entwicklungsprozess dahin ist lang und besteht aus vielen kleinen Schritten: Im Laufe seines »Kletterlebens« erlernt, verfeinert und perfektioniert man Kletterkönnen, Sicherungstechniken, Planung und Taktik, Übersicht und Kondition, indem man alles immer wieder anwendet.
Klettern ist nicht gleich Klettern
Vorausgesetzt, die Sicherungskette funktioniert, ist Sportklettern eine sichere Sache. Dazu muss richtig geclippt und das Seil korrekt eingehängt werden; die Kletterposition muss stimmen und der Seilpartner gut und korrekt sichern. Denn was beim Sportklettern zum guten Ton gehört, um sich zu verbessern – Klettern an und jenseits der Leistungs- bzw. Sturzgrenze, ist beim Alpinklettern tabu. Hier ist Stürzen ausgeschlossen, will man gesund bleiben. Das gilt auch für den Fall, dass die (selbst gelegten) Zwischensicherungen gut sind und einen Sturz halten würden. Denn meist ist das Gelände nicht »sturztauglich«. Bänder, Kanten, Verschneidungen, Schrofen und Kamine gepaart mit weiten Zwischensicherungs-Abständen sind eine schlechte Kombination.
Darum sollte man nur alpine Routen auswählen, die deutlich unter dem Kletterkönnen der ganzen Seilschaft liegen. Das fällt Alpin-Einsteigern zunächst schwer. Da sie es ja aus den Hallen und Sportklettergebieten nicht anders gewohnt sind, projezieren sie ihre dort erbrachte Leistung in alpine Wände. Nicht wissend, dass sie sich und andere so in Gefahr begeben. In den letzten Jahren fällt auf, wie schnell Einsteiger schwierige Routen klettern können. Genügend Kraft, Ausdauer und geeignete Techniken – häufig in der Kletterhalle erlernt – führen zu raschen Erfolgen. Schwierigkeiten zwischen Grad VI und VIII beim Sportklettern sind heute Standard. Das breite Angebot an Kletterhallen und -gärten fördert diese Leistungs- und Technikentwicklung sowie die ambitionierte sportliche Herangehensweise vieler Einsteiger.
Wer kann heute schon noch von sich behaupten, das Klettern in einfacheren Dolomitenklassikern gelernt zu haben? Wer klettert heute noch »der Nase nach«? Dem leichtesten Weg, der logischen Linie aus Kaminen und Risssystemen zu folgen, erfordert Klettertechniken wie Spreizen, Stützen und Stemmen. Bewegungsabläufe, die beim Sportklettern selten und in der Halle noch weniger vorkommen. Diese Grundlagen fehlen Einsteigern.
Plaisir- vs. Alpinklettern
Plaisir-Mehrseillängenrouten, die mit Bohrhaken versichert sind, folgen oft nicht logischen Linien. Eher folgt hier der Kletterer der Bohrhakenreihe, was diesem die Wegfindung ungemein erleichtert. Und da bei diesen Plaisirrouten sowohl Standplätze als auch Zwischensicherungen sehr gut sind, liegt der Fokus auf der sportlichen Leistung. Will heißen: Plaisir klettern ist Sportklettern in höheren Felswänden. Sicherlich können auch Plaisirrouten anspruchsvoll und unterschiedlich abgesichert sein. Trotz des meist schnell gesteigerten Kletterniveaus erfordert alpines Klettern ein großes Maß an Zurückhaltung seitens der Einsteiger. Denn aufgrund seiner Ausgesetztheit ist ein langsames Herantasten und erfahrungsbasiertes Lernen extrem wichtig. Das liegt an all den Schwierigkeiten, mit denen man in klassischen Felswänden zu »kämpfen« hat: Routenfindung, kaum vorhandene oder schlechte Absicherungsmöglichkeiten, hoher Planungsaufwand und komplexe Aktionen bei einem ungewollten Rückzug.
Sicher ist sicher!
Zentraler Punkt beim Alpinklettern ist der Standplatzbau. Früher haben Kletterer hier »interessante Erfahrungen« gemacht: Mit dem Gefühl der Ankunft am »sicheren Hafen« Stand, hat man aus Angst vor den weiteren Schwierigkeiten der Route oft alle nur erdenklichen Sicherungspunkte irgendwie zusammengehängt: Haken, Keile und Köpfel verbunden, verschnürt und verknotet! Nach dem Motto »Viel hilft viel« hatte man sich so oft selbst beruhigt. Unschwierige Seillängen hingegen wurden sehr einfach und manchmal auch gar nicht gesichert!
Dann kam das Kräftedreieck auf und jetzt ist die Reihenschaltung »state of the art«. Im Laufe der Jahre hat sich also einiges verändert. Gut so! Denn dank der Sicherheitsforschung wurde gut Gemeintes als unsicher oder unvorteilhaft enttarnt. Das wiederum veranlasste die Alpenvereine zur Ausarbeitung einschlägiger Lehrmeinungen zum Thema Standplatzbau.
Alpinklettern ist eben nicht »Klettern light«, es bedarf vieler Erfahrung. Der Entwicklungsprozess dahin ist lang und besteht aus vielen kleinen Schritten: Im Laufe seines »Kletterlebens« erlernt, verfeinert und perfektioniert man Kletterkönnen, Sicherungstechniken, Planung und Taktik, Übersicht und Kondition, indem man alles immer wieder anwendet.
Klettern ist nicht gleich Klettern
Vorausgesetzt, die Sicherungskette funktioniert, ist Sportklettern eine sichere Sache. Dazu muss richtig geclippt und das Seil korrekt eingehängt werden; die Kletterposition muss stimmen und der Seilpartner gut und korrekt sichern. Denn was beim Sportklettern zum guten Ton gehört, um sich zu verbessern – Klettern an und jenseits der Leistungs- bzw. Sturzgrenze, ist beim Alpinklettern tabu. Hier ist Stürzen ausgeschlossen, will man gesund bleiben. Das gilt auch für den Fall, dass die (selbst gelegten) Zwischensicherungen gut sind und einen Sturz halten würden. Denn meist ist das Gelände nicht »sturztauglich«. Bänder, Kanten, Verschneidungen, Schrofen und Kamine gepaart mit weiten Zwischensicherungs-Abständen sind eine schlechte Kombination.
Darum sollte man nur alpine Routen auswählen, die deutlich unter dem Kletterkönnen der ganzen Seilschaft liegen. Das fällt Alpin-Einsteigern zunächst schwer. Da sie es ja aus den Hallen und Sportklettergebieten nicht anders gewohnt sind, projezieren sie ihre dort erbrachte Leistung in alpine Wände. Nicht wissend, dass sie sich und andere so in Gefahr begeben. In den letzten Jahren fällt auf, wie schnell Einsteiger schwierige Routen klettern können. Genügend Kraft, Ausdauer und geeignete Techniken – häufig in der Kletterhalle erlernt – führen zu raschen Erfolgen. Schwierigkeiten zwischen Grad VI und VIII beim Sportklettern sind heute Standard. Das breite Angebot an Kletterhallen und -gärten fördert diese Leistungs- und Technikentwicklung sowie die ambitionierte sportliche Herangehensweise vieler Einsteiger.
Wer kann heute schon noch von sich behaupten, das Klettern in einfacheren Dolomitenklassikern gelernt zu haben? Wer klettert heute noch »der Nase nach«? Dem leichtesten Weg, der logischen Linie aus Kaminen und Risssystemen zu folgen, erfordert Klettertechniken wie Spreizen, Stützen und Stemmen. Bewegungsabläufe, die beim Sportklettern selten und in der Halle noch weniger vorkommen. Diese Grundlagen fehlen Einsteigern.
Plaisir- vs. Alpinklettern
Plaisir-Mehrseillängenrouten, die mit Bohrhaken versichert sind, folgen oft nicht logischen Linien. Eher folgt hier der Kletterer der Bohrhakenreihe, was diesem die Wegfindung ungemein erleichtert. Und da bei diesen Plaisirrouten sowohl Standplätze als auch Zwischensicherungen sehr gut sind, liegt der Fokus auf der sportlichen Leistung. Will heißen: Plaisir klettern ist Sportklettern in höheren Felswänden. Sicherlich können auch Plaisirrouten anspruchsvoll und unterschiedlich abgesichert sein. Trotz des meist schnell gesteigerten Kletterniveaus erfordert alpines Klettern ein großes Maß an Zurückhaltung seitens der Einsteiger. Denn aufgrund seiner Ausgesetztheit ist ein langsames Herantasten und erfahrungsbasiertes Lernen extrem wichtig. Das liegt an all den Schwierigkeiten, mit denen man in klassischen Felswänden zu »kämpfen« hat: Routenfindung, kaum vorhandene oder schlechte Absicherungsmöglichkeiten, hoher Planungsaufwand und komplexe Aktionen bei einem ungewollten Rückzug.
Sicher ist sicher!
Zentraler Punkt beim Alpinklettern ist der Standplatzbau. Früher haben Kletterer hier »interessante Erfahrungen« gemacht: Mit dem Gefühl der Ankunft am »sicheren Hafen« Stand, hat man aus Angst vor den weiteren Schwierigkeiten der Route oft alle nur erdenklichen Sicherungspunkte irgendwie zusammengehängt: Haken, Keile und Köpfel verbunden, verschnürt und verknotet! Nach dem Motto »Viel hilft viel« hatte man sich so oft selbst beruhigt. Unschwierige Seillängen hingegen wurden sehr einfach und manchmal auch gar nicht gesichert!
Dann kam das Kräftedreieck auf und jetzt ist die Reihenschaltung »state of the art«. Im Laufe der Jahre hat sich also einiges verändert. Gut so! Denn dank der Sicherheitsforschung wurde gut Gemeintes als unsicher oder unvorteilhaft enttarnt. Das wiederum veranlasste die Alpenvereine zur Ausarbeitung einschlägiger Lehrmeinungen zum Thema Standplatzbau.
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