Vier Bergsteiger sind im Sommer 2014 durch Lawinen verunglückt. Daher warnt das österreichische Kuratorium für alpine Sicherheit davor, die Lawinengefahr in den Bergen auch im Sommer nicht zu unterschätzen. Denn Kaltfronten können im Hochgebirge zum Teil für erhebliche Neuschneemengen sorgen. Dies kann kurzfristig zu erhöhter Lawinengefahr führen.
Auch wenn im Sommer beim Bergsteigen Absturz, Stein- und Eisschlag, Wärmegewitter oder ein Wettersturz bei den alpinen Gefahren im Vordergrund stehen, darf im Sommer insbesondere bei Hochtouren in den Westalpen die Lawinengefahr nicht außer Acht gelassen werden. Besonders während und unmittelbar nach Schneefällen ist das Lawinenrisiko erhöht.
Der durch die Kaltfront entstandene Neuschnee- bzw. frische Triebschneeablagerungen könne – wie im Winter – als trockene Schneebrettlawine abgleiten. Eine darunter liegende, zusammenhängende Altschneeoberfläche oder gar Blankeis (Gletscherflanken!) sowie steile Grashänge begünstigten das.
Karl Gabel, Präsident des österreichischen Kuratoriums für alpine Sicherheit: „Nach relativ warmen Schönwettertagen und klaren Nächten entspannt sich die Lawinensituation meist rasch wieder. Bleibt es allerdings weiterhin kalt und stürmisch hält die Lawinengefahr länger an“.
Einschätzung der Lawinengefahr im Sommer
Da im Sommer in der Gelen keine Lawinenlagebereichte ausgegeben werden, muss die Lawinensituation von den Bergsteigern selbstständig bei der
Tourenplanung beobachtet und eingeschätzt werden. Dazu sind laut dem österreichischem Kuratorium für alpine Sicherheit folgende Überlegungen wichtig:
- Wie viel Neuschnee ist in den vergangenen Stunden und Tagen gefallen?
- Haben Wind und Sturm den Schnee verfrachtet?
- Wie sehr wurde die Schneedecke durch Sonneneinstrahlung und Lufttemperaturen durchfeuchtet?
Gefährlich und kritisch seien vor allem steile Firn- und Eisflanken, wie sie vor allem im Hochgebirge anzutreffen sind. Zudem darf Nassschnee im Sommer nicht unterschätzt werden. Bei der enormen Kraft einer solch großen Masse in Bewegung reicht schon ein kleiner Rutscher aus, um in mäßig steilem Gelände Bergsteiger mitzureißen und ganze Seilschaften abstürzen zu lassen. Das österreichische Kuratorium für alpine Sicherheit rät deshalb dazu, bei sommerlichem Neuschnee im Hochgebirge die
Sicherungstechnik- und ausrüstung entsprechend anzupassen.
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