Denn wer kennt sich schon in den Adula-Alpen aus? Die »Adula« ist übrigens der italienische Name für unseren Grenzberg zwischen Graubünden und Tessin. Die Südwesthälfte des Massivs entwässert also Richtung Mittelmeer. Und geteilt erscheint auch das Antlitz: Während sich gen Norden der respektabel zerrissene Läntagletscher abwärts wälzt, sich west- und ostseitig ebenfalls noch nennenswerte Eisfelder zeigen, bricht die Adula auf der Südseite schroff und felsig ab. Kein Zweifel also, dass es sich um einen hochinteressanten Berg handelt, zumal die bereits angedeutete geografische Position auch in puncto Aussicht einiges erwarten lässt.
»Eine absolute Top-Panoramaloge der Schweizer Alpen«, so ist es in einem meiner Notizbücher festgehalten. Fürwahr: Bei klarem Wetter, so wie ich es glücklicherweise erwischt habe, überblickt man fast die ganze Schweiz, bis hinein in die Ostalpen und entgegengesetzt bis ins Piemont – ein zerknittertes Relief, das keine Grenzen zu kennen scheint. Und dabei ist der Aufstieg auch noch ziemlich gutmütig, es sei denn, man wagt sich auf den Läntagletscher, der gewiss ein paar kniffligere Aufgaben stellt…
Hochtour Rheinwaldhorn (3402 m)
Lage: Adula-Alpen (Schweiz)
Talort: Olivone (889 m) im Valle di Blenio; Anfahrt über den Lukmanier oder via Gotthard und Biasca
Hütten: Capanna Adula UTOE (2393 m), Tel. 00 41/ (0)91/8 72 16 75; Capanna Adula SAC (2012 m), Tel. 00 41/(0)91/8 72 15 32; Läntahütte (2090 m), Tel. 00 41/(0)81/9 35 17 13; Zapporthütte (2276 m), Tel. 00 41/(0)81/6 64 14 96
Normalroute: Von der Capanna Adula über Bresciana- Gletscher, Adulajoch und Nordwestgrat 3 Std.
Weitere Routen: Von der Läntahütte über den spaltenreichen Läntagletscher oder über die Läntalücke und den Nordgrat; von der Zapporthütte über die Ostflanke zum Nordgrat
Führer: Hunziker »Bündner Alpen Band 2«, SAC-Verlag
Karte: Landeskarte der Schweiz, 1:25 000, Blatt 1253 »Olivone«
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