Am Dienstag, den 12. Juli, lud Sebastian Copeland im frisch eröffneten Norrøna Outdoor-Store am Sendlinger-Tor in München ein. Dort präsentierte, der Polarforscher, Klimaanalytiker und Fotograf Fotos seiner jüngsten Reise durch Grönland, die er selbst als "episch" beschrieb.
Zuvor hat er bereits zahlreiche Expeditionen in den Polarregionen geleitet, um deren Gefährdung zu dokumentieren. Dabei hat er mehr als 9500 km auf Skiern und in Grönland sogar einen neuen Guinnes-Weltrekord aufgestellt. Dort glitt er 595 km am Stück innerhalb von 24 Stunden per Kite-Ski über das Eis entlang.
Grönland-Expedition mit besonderer Mission
Seine letzte Grönland-Expedition hatte jedoch eine besondere Mission. In Begleitung eines Übersetzers machte sich Copeland mit einem Hundeschlitten auf zur kleinsten und nördlichsten Siedlung, Qeqertat. Sein Ziel war es, eine 12-köpfige Gemeinschaft zu studieren und zu fotografieren.
Heraus kam ein Zeugnis, inwieweit die globalen, aber auch systemischen Veränderungen auf der Welt den Fortbestand dieser Kultur gefährden. Denn ändert sich das Klima, verändern sich auch die Lebensbedingungen dieser vom Fischfang und der Jagd abhängigen Gesellschaft.
Klimawandel verändert Lebensbedingungen
Beeindruckt war der Forscher über die Fähigkeiten der Jäger, wie exakt sie ihr Land als auch das Wetter lesen können. Er wünschte sich, auch nur in Ansätzen dieses Geschick zu besitzen. So sind sie in der Lage, nur leichte Veränderungen wahrzunehmen und erkennen schon früh, welche dramatischen Wetterumschwünge daraus entstehen können.
Der Abenteurer selbst erfuhr das am eigenen Leib, als sich ein klar blauer Himmel unter Vorwarnung der Inughuit-Bevölkerung zu einer hiesigen Schlechtwetterfront aufbaute.
Klimwandel bedroht einheimische Völker
Die Bilder der Forschungsexpedition wirken wie aus einer anderen Zeit. Als wäre die Zeit dort stehen geblieben. Die Einheimischen tragen selbstgefertigte Pelzkleidung und nutzen traditionelle Jagdinstrumente wie Harpunen. Von Handyempfang, Internet oder Fernsehen keine Spur.
Copelands Aufnahmen wirken ehrlich. Zusammen mit den Naturaufnahmen zeigen sie die ungefilterte Realität, wie der Klimawandel nicht nur die Inughuit, sondern am Ende auch uns alle bedroht.
Anekdoten seiner Abenteuer
Die Fotos sprechen im Grunde für sich und benötigen keine weiteren Erläuterungen. Unterhaltsame Anekdoten des Abenteurers ließen die rund 30 Gäste in seine Reisen eintauchen, als wenn sie selbst dabei gewesen wären.
Von Eiseinbrüchen über Erfrierungen an Fingern bis hin zu gefährlichen Polarbär-Begegnungen beschrieb Copeland nicht nur die Schönheit, sondern auch die Brutalität dieser Region.
Zu Fuß am Nordpol, Südpol und in der Sahara
Zu seinen größten Erfolgen zählen bisher neben dieser Expedition, Grönland von Süden nach Norden auf einer Strecke von 2300 km zu durchqueren und sowohl den Süd- als auch den Nordpol zu Fuß erreicht zu haben. Im Jahr 2012 gelang ihm zudem die erste transkontinentale Ost-West-Durchquerung der Antarktis.
Über zwei Pole, dem Pol der Unzugänglichkeit und dem Südpol, legte er dabei eine Strecke von 4100 km zurück. Kein Wunder also, dass ihn die Zeitschrift
Men's Journal als einen der größten Abenteurer der letzten 25 Jahre auszeichnete.
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Mentale Stärke lässt sich trainieren
Aber auch in deutlich trockeneren Regionen wie der Saharawüste war Copeland bereits unterwegs, auch wenn er die arktischen Regionen bevorzugt. Dort gibt es schließlich unbegrenzte Wassermöglichkeiten.
Sein Geheimnis für all diese Leistungen liegt in der Mentalität, den Körper könne man trainieren: "If it’s to comfortable, you don’t train enough".