Das große Bergsteiger-Interview mit Magdalena Neuner
»Ich bin Profi in Entspannung«
© Meike Birck
Das große Bergsteiger-Interview mit Magdalena Neuner
Das große Bergsteiger-Interview mit Magdalena Neuner
BERGSTEIGER: Frau Neuner, Sie sind bekennender Fan der Huber-Buam. Waren Sie schon mal zusammen am Berg?
Neuner: Sich mit diesen verrückten Kraxlern zu unterhalten, ist total spannend. Da kann ich auch einfach mal vier Stunden zuhören. Und sie fragen auch mich, wie ich manches gemacht habe, suchen Parallelen. Mit dem Alex Huber musste ich vor ein paar Jahren klettern. Es war ein Betriebsausflug mit dem Zoll-Skiteam nach Berchtesgaden. Eine Katastrophe, ich bin überhaupt kein Kletterer! (lacht) Der Alex meinte: Du gehst jetzt gleich mal da rauf. Ich fand’s irre, zu sehen, wie er da so die Wand raufspringt, wo meiner Meinung nach gar kein Griff war.
BERGSTEIGER: Was sind Sie geklettert?
Neuner: Äh, eher nichts Schwieriges. Von der Kraft her bin ich gut raufgekommen (grinst). Aber ich hatte ein bisserl Probleme mit der Höhe.
BERGSTEIGER: Bis vor eineinhalb Jahren haben sich Höhepunkte in Ihrem Leben in Form von Platzierungen und Medaillen manifestiert. Fehlt Ihnen das?
Neuner: Erfolgserlebnisse im Sport sind intensiv, aber meist sehr kurzlebig. Man arbeitet darauf hin, steht oben auf dem Trepperl, aber das ist dann schnell wieder vorbei. Der nächste Tag bringt den nächsten Wettkampf und man fängt wieder bei Null an.
BERGSTEIGER: Wie sieht jetzt ein ganz normaler Tag aus?
Neuner: Darauf war ich auch gespannt. Es ist auf jeden Fall: total anders. Vorher lief alles nach Plan. Ich wusste, wann der erste Wettkampf ist und was das bedeutet. Es war trotz hohen Anspruchs viel Routine. Jetzt plane ich jede Woche neu. Wie jeder Berufstätige muss ich schauen, dass ich den Sport unterbringe.
BERGSTEIGER: Was haben Sie für Termine?
Neuner: Interviews. Foto-Shootings, PR-Termine mit meinen Sponsoren. Außerdem bin ich Botschafterin der Björn-Schulz-Stiftung, die sich für Hospize für schwerkranke Kinder einsetzt. Das sind recht unterschiedliche Sachen: ein Benefizkonzert, ein Sommerfest.
BERGSTEIGER: Ihr Job ist, Magdalena Neuner zu sein, die erfolgreichste Biathletin aller Zeiten?
Neuner: Ja. Wenn ich als Botschafterin oder Testimonial unterwegs bin, dann immer mit diesem Nebensatz.
BERGSTEIGER: Wo soll die Reise langfristig hingehen?
Neuner: Ich lasse mich überraschen. Selbst mein Management ging davon aus, dass ich nach dem Ausstieg aus dem Profi -Sport noch ein paar Sponsorentermine haben würde, aber dass das dann abebbt. Allerdings wurden die Termine seither immer mehr. Ich habe wirklich einen Vollzeit-Job. Solange es so läuft, bin ich froh. Klar, es ist weniger Verantwortung, als eine eigene Firma aufzubauen. Aber ehrlich gesagt: Es tut mir gerade so gut, dass ich abends nach meinen Terminen auch einfach mal den Kopf ausschalten darf.
BERGSTEIGER: Wie war es vorher?
Neuner: Es war halt ganz normal, dass man immer denkt: Ich muss trainieren, ich darf nicht krank werden. Man ist permanent in einer Drucksituation.
BERGSTEIGER: Sie waren jahrelang gezwungen, sich Ziele zu setzen. Machen Sie das noch?
Neuner: Es gibt konkrete Sachen wie eine Fitness- DVD, dafür habe ich gezielt trainiert. Gerade lernte ich wochenlang Nationalhymnen.
BERGSTEIGER: Wie bitte?
Neuner: (lacht) Ende September war ich bei der ARD-Sendung »Klein gegen Groß«. Da spielt ein Kind gegen einen Prominenten, den es sich aussuchen darf. Ein Kind, das alle Nationalhymnen der Welt kennt, hat mich herausgefordert. Also habe ich vier Wochen vorher Nationalhymnen gepaukt.
Neuner: Sich mit diesen verrückten Kraxlern zu unterhalten, ist total spannend. Da kann ich auch einfach mal vier Stunden zuhören. Und sie fragen auch mich, wie ich manches gemacht habe, suchen Parallelen. Mit dem Alex Huber musste ich vor ein paar Jahren klettern. Es war ein Betriebsausflug mit dem Zoll-Skiteam nach Berchtesgaden. Eine Katastrophe, ich bin überhaupt kein Kletterer! (lacht) Der Alex meinte: Du gehst jetzt gleich mal da rauf. Ich fand’s irre, zu sehen, wie er da so die Wand raufspringt, wo meiner Meinung nach gar kein Griff war.
BERGSTEIGER: Was sind Sie geklettert?
Neuner: Äh, eher nichts Schwieriges. Von der Kraft her bin ich gut raufgekommen (grinst). Aber ich hatte ein bisserl Probleme mit der Höhe.
BERGSTEIGER: Bis vor eineinhalb Jahren haben sich Höhepunkte in Ihrem Leben in Form von Platzierungen und Medaillen manifestiert. Fehlt Ihnen das?
Neuner: Erfolgserlebnisse im Sport sind intensiv, aber meist sehr kurzlebig. Man arbeitet darauf hin, steht oben auf dem Trepperl, aber das ist dann schnell wieder vorbei. Der nächste Tag bringt den nächsten Wettkampf und man fängt wieder bei Null an.
BERGSTEIGER: Wie sieht jetzt ein ganz normaler Tag aus?
Neuner: Darauf war ich auch gespannt. Es ist auf jeden Fall: total anders. Vorher lief alles nach Plan. Ich wusste, wann der erste Wettkampf ist und was das bedeutet. Es war trotz hohen Anspruchs viel Routine. Jetzt plane ich jede Woche neu. Wie jeder Berufstätige muss ich schauen, dass ich den Sport unterbringe.
BERGSTEIGER: Was haben Sie für Termine?
Neuner: Interviews. Foto-Shootings, PR-Termine mit meinen Sponsoren. Außerdem bin ich Botschafterin der Björn-Schulz-Stiftung, die sich für Hospize für schwerkranke Kinder einsetzt. Das sind recht unterschiedliche Sachen: ein Benefizkonzert, ein Sommerfest.
BERGSTEIGER: Ihr Job ist, Magdalena Neuner zu sein, die erfolgreichste Biathletin aller Zeiten?
Neuner: Ja. Wenn ich als Botschafterin oder Testimonial unterwegs bin, dann immer mit diesem Nebensatz.
BERGSTEIGER: Wo soll die Reise langfristig hingehen?
Neuner: Ich lasse mich überraschen. Selbst mein Management ging davon aus, dass ich nach dem Ausstieg aus dem Profi -Sport noch ein paar Sponsorentermine haben würde, aber dass das dann abebbt. Allerdings wurden die Termine seither immer mehr. Ich habe wirklich einen Vollzeit-Job. Solange es so läuft, bin ich froh. Klar, es ist weniger Verantwortung, als eine eigene Firma aufzubauen. Aber ehrlich gesagt: Es tut mir gerade so gut, dass ich abends nach meinen Terminen auch einfach mal den Kopf ausschalten darf.
BERGSTEIGER: Wie war es vorher?
Neuner: Es war halt ganz normal, dass man immer denkt: Ich muss trainieren, ich darf nicht krank werden. Man ist permanent in einer Drucksituation.
BERGSTEIGER: Sie waren jahrelang gezwungen, sich Ziele zu setzen. Machen Sie das noch?
Neuner: Es gibt konkrete Sachen wie eine Fitness- DVD, dafür habe ich gezielt trainiert. Gerade lernte ich wochenlang Nationalhymnen.
BERGSTEIGER: Wie bitte?
Neuner: (lacht) Ende September war ich bei der ARD-Sendung »Klein gegen Groß«. Da spielt ein Kind gegen einen Prominenten, den es sich aussuchen darf. Ein Kind, das alle Nationalhymnen der Welt kennt, hat mich herausgefordert. Also habe ich vier Wochen vorher Nationalhymnen gepaukt.
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Text:Sandra Zistl; Foto: Meike Birck, Alpenwelt Karwendel, Martin Kriner/TI Wallgau
Artikel aus Bergsteiger Ausgabe 12/2013. Jetzt abonnieren!
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