Winterwanderungen bieten außerdem die Möglichkeit, mit Familie und Freunden in der Natur unterwegs zu sein, die fürs Klettern nicht zu begeisterten sind.
Wanderungen zwischen Chiemgau und Tegernsee sind ausgesprochen beliebt und im Winter ein echter Augenschmaus für Naturliebhaber. Damit die Winterwanderung auch für Familie und Freunde ein schönes Erlebnis wird, sollten alle gut vorbereitet in den Schnee starten.
Auto winterfest ausstatten und sicher anreisen
Die Unfallstatistiken zeigen, dass im Winter mehr Personen verunglücken als zur trockenen, warmen Jahreszeit. Es versteht sich von selbst, dass Fahrzeuge, die in Winterregionen unterwegs sind, auch winterfest ausgestattet sein müssen. Dazu gehören unter anderem Winterreifen mit ausreichendem Profil, funktionierende Scheibenwischer und selbstverständlich einwandfrei arbeitende Bremsen. Die Polizei liefert
Tipps, wie Urlauber unfallfrei durch die Winterzeit kommen. Zu den bereits genannten Punkten gehören zusätzlich diese:
- Reisen mit situationsangepasster Geschwindigkeit
- ohne Zeitdruck reisen
- Licht einschalten, auch am Tag
- Sicherheitsabstand einhalten
Wer sich an den Hinweisen der Polizei orientiert und sich im Straßenverkehr umsichtig verhält, kommt sicherer ans Ziel.
Die richtigen Schuhe zum Winterwandern
Damit alle Beteiligten Spaß an der Winterwanderung haben, muss die Ausrüstung stimmen. Das allerwichtigste Ausstattungsmerkmal sind wärmende, robuste und wasserabweisende Wanderschuhe.
- Sie müssen zum einen so stabil sein, dass sie den Druck beim Bergablaufen auffangen können.
- Außerdem muss die Profilierung ausreichend sein, um auch bei Eis und Glätte einen sicheren Stand zu gewährleisten.
- Das Schlimmste beim Winterwandern sind kalte Füße, noch schlimmer ist es jedoch, wenn die Füße nass werden. Die Unfallfolgen können verheerend sein. Empfehlenswert in der kalten und nassen Jahreszeit sind Schuhe, die aus Leder und Gore-Tex oder Sympatex gefertigt wurden.
- Schuhe müssen passen und die Zehen brauchen Bewegungsfreiheit. Außerdem ist es unerlässlich, dass der Winterschuh fest an der Ferse sitzen bleibt. Mindestens 1 cm sollten die Zehen Spielraum haben, damit der Fuß in Hanglagen im Schuh leicht nach vorne rutschen kann. Etwa ein Finger breit darf hinter der Ferse bis zur Fersenkappe Platz sein, viel mehr nicht. Denn ist der Schuh zu groß, ist Blasenbildung vorprogrammiert.
- Soll die Winterwanderung durch ungespurtes Terrain führen, sind Gamaschen bis zum Knie hilfreich. Das verhindert, dass Schnee in den Schuh eindringt.
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Bekleidung nach dem Zwiebelschalenprinzip auswählen
Das Zwiebelschalenprinzip besteht aus mehreren Kleidungsschichten. Grundvoraussetzung ist, dass die Kleidung passt, nicht zu groß und nicht zu klein ist. Sonst können die Kleidungsstücke ihre Funktion nicht optimal erfüllen. Die richtige Größe ergibt sich aus
den individuell ermittelten Körpermaßen.
- Relevant sind die Werte Brustumfang, Hüftumfang und Armlänge für Hemden, Jacken und Wäsche.
- Taillen-Umfang, Hüftumfang, Schrittlängen/innere Beinlänge und Bein-Seitenlänge sind für die Ermittlung der Hosengröße erforderlich.
Das Zwiebelschalenprinzip funktioniert so, dass die Bekleidung aus mehreren Schichten besteht. Diese können je nach Wärme-/Kälteempfinden getragen oder ausgezogen werden. Auch die Materialwahl spielt eine Rolle. Wichtige Merkmale für die Wanderkleidung sind diese:
- Feuchtigkeit wird nach außen abtransportiert.
- Wasser darf von außen nicht eindringen.
- Die Wärme bleibt drinnen, die Kälte draußen.
- Unterwäsche sollte atmungsaktiv und wärmend sein.
- Lange Unterhosen und lange Unterhemden sind eine gute Wahl.
- Funktionsunterwäsche ist Baumwollwäsche vorzuziehen, da sie die Feuchtigkeit abführt und die Haut trocken hält.
- Dasselbe gilt für die zweite Schicht, also das Hemd oder T-Shirt über der Unterwäsche. Sinnvollerweise ist sie aus Funktionsmaterialien, die wärmen, Wind abweisen und kein Wasser durchlassen. Trotzdem muss der Schweiß nach außen transportiert werden. Das perfekte Material dafür ist zum Beispiel Fleece.
- Über diese Oberbekleidung kommt eine Jacke, die ebenfalls bestimmte Funktionen erfüllen muss. Sie soll Wasser abweisen bzw. wasserdicht sein, Wind stoppen und Wasserdampf nach außen ableiten.
- Es hat sich bewährt, eine Jacke mit Kapuze zu wählen. Sie hilft insbesondere dann, wenn starker Regen, Schneetreiben oder Wind die Winterwanderung beeinflussen.
- Die Hose soll vor Nässe schützen, Wind abweisen und den Körper warmhalten. Die Hose sollte bis über die Schuhschäfte hinüberreichen. Es gibt spezielle Wanderhosen für den Winter, doch auch Ski- und Snowboardhosen sind geeignet.
- Funktionelle Berghosen mit Stretchanteil bieten viel Bewegungsfreiheit.
- Mütze, Schal und Handschuhe (am besten Fausthandschuhe), die dieselben Merkmale in puncto Wind- und Wasserdichtheit sowie Atmungsaktivität aufweisen wie die bereits beschriebenen Hosen und Jacken, perfektionieren das Winter-Wanderoutfit.
Je nach geplanter Tour sind passende Teleskopstöcke und ein leichter Tagesrucksack eine sinnvolle Ergänzung.
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Die Tour vorbereiten – Karten & Co für ungetrübten Wanderspaß
Das wichtigste im Gepäck bei Winterwanderungen in den Bergen ist ein funktionierendes Handy, neben einer Liste der Telefonnummern für die Bergrettung – und zwar im Handy gespeichert UND auf einem Zettel aufgeschrieben, falls der Akku schwach wird. Der europaweite Notruf lautet 112. Doch in den unterschiedlichen Ländern und teilweise auch in einigen Regionen gibt es spezielle Notfallnummern. Damit erreichen Wanderer in Not die jeweils örtlich zuständige Bergrettung direkt, und nicht die allgemeine Rettungsleitstelle. Ein
Überblick der wichtigsten Telefonnummern der Bergrettungen in der Alpenregion liefert der Deutsche Alpenverein.
Eine Winterwanderung mit mehr
eren Personen oder alleine sollte genau geplant sein. Ausreichendes Kartenmaterial im Maßstab 1:50.000 ist das Minimum, das für ein recht sicheres Orientieren im Gelände ausreicht. Noch besser ist der Maßstab 1:25.000. Ein GPS-Gerät ist auf jeden Fall sinnvoll, und kann in so manchem Ort in ansässigen Fachgeschäften ausgeliehen werden. Manchmal geben auch Bergwachen, Liftstationen oder Kletterschulen gegen ein geringes Entgelt ein GPS-Gerät leihweise heraus.
Nur, wenn alle Beteiligten fit genug sind, empfiehlt sich eine Höhenwanderung.
Fazit: Winterwandern birgt höheres Risiko, das mit umsichtiger Vorbereitung gebannt wird
Dass Wandern im Winter gefährlicher ist als im Sommer, liegt auf der Hand. Gerade wer alleine unterwegs ist, sollte sich dessen bewusst sein. Wer mit Familien und Freunden auf Tour geht, kann durch eine sorgfältige Vorbereitung das Gefahrenpotenzial deutlich senken. Die richtige Bekleidung, griffige Schuhe, Wanderstöcke, Kartenmaterial und Verpflegung im passenden Rucksack sind eine gute und unverzichtbare Basis, um einen wunderschönen Wintertag in den verschneiten Bergen unbeschwert zu genießen.