Salewa mit visionären Zielen | BERGSTEIGER Magazin

Salewa mit visionären Zielen

Unter dem Motto „Pure Mountain“ lud Bergsportausrüster Salewa Anfang Juni einige Pressevertreter zur Kollektionspräsentation Frühjahr/Sommer 2019. Pures Bergerlebnis versprach dabei allein schon der Ort: die wunderschön gelegene wie urige Grasleitenhütte (2165 m) im wilden Tschamintal in Tiers im Herzen der Dolomiten, wo große Bergsteigervergangenheit auf eine junge, wieder stark wachsende Kletter- und Bergsportszene trifft.
 
Stefan Rainer, General Manager Salewa © Petra Rapp
Stefan Rainer, General Manager Salewa
Authentizität pur und ein Ambiente, wie es besser nicht passen könnte für eine Marke mit Hauptsitz im nahen Bozen, die sich laut General Manager Stefan Rainer in Zukunft wieder ganz und ausschließlich auf ihre Bergsportwurzeln konzentrieren will. „Wir wollen uns ganz klar vom Markt differenzieren, Bergsport-Vorreiter und radikal anders sein. Unsere Vision ist jung, für eine ganz neue Generation von Bergsteigern“, sagt der symphatische Manager, bevor er sich abends wieder aufmacht, sich den zweistündigen Abstieg der gut 1000 Höhenmeter spart und schnell mal mit dem Gleitschirm zum nächsten Termin ins Tal fliegt.
 
Jung, frisch und modern zeigt sich auch die neue Kollektion von Salewa, die mit dem neuen, wasserdichten Apex Wall (32 l und 38 l, UVP ca. 150 €) einen Funktionsrucksack für Bergsteiger auf den Markt bringt. Salewa hat hier das patentierte Contact Flow Fit Tragesystem weiterentwickelt. Dieses soll die Micro-Lüftung verbessern und mehr Komfort bieten, um lange Touren in den Bergen zu bewältigen.

„Unserer Meinung nach sind wir der erste Hersteller technischer Rucksäcke, der das Problem eines verschwitzen Rückens in Angriff nimmt. 2017 haben wir die geteilten Schultergurte bei dem Ultra Train Rucksack für Speed Hiking, der 2017 mit dem ISPO Award ausgezeichnet wurde, eingeführt. 2018 kam das Contact Flow System dazu, das bei unserem mit dem ISPO Award ausgezeichneten Winter Train Rucksack für Ski Mountaineering zum Tragen kam. Diese zwei eigenentwickelten Technologien bieten ein enges Tragen am Körper, viel Bewegungsfreiheit und vor allem Atmungsaktivität am Rücken, um ihn trocken zu halten. Mit dem Apex Wall bringen wir diese Vorteile zum technisch anspruchsvollen Bergsteigen und bieten die effektivste Micro-Lüftung an einem Rucksack, die es je gab, ohne dabei auf Komfort zu verzichten“, sagt Sebastian Schaller, Technical Sales Manager Salewa.

Clean im Design und beste Funktion

Auch im Bekleidungsbereich will Salewa künftig laut Produktmanager Mark McCarthy „eine Brücke zwischen der jungen Sportkletterszene und der traditionellen Bergsportwelt bauen“. Mit einer hochfunktionellen wie modischen Kollektion, die nach dem Motto „keep it clean and simple“  designt ist und in der übrigens auch Frauen mit einer schönen und breit gefächerten Kollektion bedacht werden.

Mit der Agner Hybrid Down Jacket reagiert Salewa beispielsweise auf die Nachfrage nach einem ganz spezifischen Teil, das intelligenten Wärmeschutz für das Alpinklettern bietet. „Ich trage meistens eine bequeme Kletterhose und spezielle Bergsport-Oberteile. Dazu packe ich eine leichte Daunenjacke mit zum Sichern, oder wenn es mal kälter wird. Alpinklettern und Bergsteigen sind aber zwei verschiedene Dinge. Und eine optimale Lösung ist meine Kleiderwahl nicht. Ich habe immer das Gefühl, dass alles zu viel ist: zu viel Gepäck, zu viel Wärme; manchmal wird mir in dieser Kleidung einfach zu warm. Und dann das ganze unnötige Gewicht und die ganze Masse, die ich mit mir herumschleppe.“ Die neue Jacke soll Profi-Alpinkletterer wie Simon Gietl beim Klettern unter kälteren Bedingungen folglich ohne Überhitzen warmhalten und während der Ruhephasen oder beim Sichern verhindern, dass die Sportler auskühlen.

Passform in jedem Terrain

Schnellen Schrittes bergauf geht es auch mit der 2005 ins Leben gerufenen Salewa-Schuhkollektion, wo die Themen Zustieg, Speedhiking und Multifunktion immer mehr in den Vordergrund rücken. „Unsere DNA im Schuhbereich ist das 3F-System, das für einen perfekten Fersenhalt und damit für Blasenfreiheit steht“, sagt Sebastian Schaller und erklärt, wie beim neuen Wildfire Edge, einem Modell für technische Zustiege, die Passform noch zusätzlich durch das neue „Switchfit-System“ optimiert wird. Die Schnürsenkel können hier unkompliziert durch eine zusätzliche Öse über der Schnürung gezogen werden, um die Fersenneigung des Schuhs zu verändern. Dadurch wird der Fuß nach vorne in die Zehenkappe gezogen und die Zehen haben, wie in einem Kletterschuh, nach vorne weniger Platz. Nach dem Klettern und zum Abstieg wird die Schnürung wieder durch die „Hike“ Öse gezogen – damit weitet sich, so Schaller, die Zehenkappe und bietet großen Tragekomfort beim Wandern.
 
Viel Theorie, die dann, nachdem die intensiven Regenschauer endlich nachgelassen haben, endlich in großartigen Touren im zum Teil noch schneebedeckten Rosengartengebiet in der Praxis intensiv getestet wurde.

Petra Rapp
 
Fotos: 
Petra Rapp
 
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