Palzer gewinnt beim Weltcup-Finale
Palzers taktische Meisterleitung im Vertical
Nach dem schweren Sturz im Mannschaftsrennen bei der Weltmeisterschaft in Verbier Mitte Februar hat sich der junge Ramsauer Toni Palzer offensichtlich sehr gut erholt. In einer Zeit von 26:10 Min erkämpfte er sich den ersten Platz vor dem Spanier Kilian Jornet (26:21 Min). Auf dem dritten Platz landete der italienische Spitzenskibergsteiger Damiona Lenzi (26:29 min), mit dem Toni Palzer vor wenigen Tagen den Sella Ronda Skimarathon in neuer Bestzeit gewann. Toni Lautenbacher unterstrich mit seinem neunten Platz im Vertical (27:57 Min) endgültig, dass er sich ganz vorne im Weltcupzirkus etabliert hat. Seppi Rottmoser überraschte erneut mit einer für ihn hervorragenden Platzierung beim Vertical-Rennen. Mit dem 21. Platz (29:02 Min) kann der weltbeste Sprinter sehr zufrieden sein. Bei seinem Weltcup-Debüt landete Philipp Schädler mit einer Zeit von 30:49 Min auf dem 32. Platz. Betreuer Bernhard Bliemsrieder fasste die Leistungen der deutschen Skibergsteiger nach dem Rennen zusammen: „Der Sieg von Toni ist nach seiner Verletzung schon sensationell! Wir haben gestern Abend über die Renntaktik gesprochen. Toni fühlte sich vor dem Start richtig gut. Wir wussten, dass es vor dem sehr steilen Schlussanstieg ein flaches Stück gibt. Toni sollte sich in diesem Abschnitt hinter den Führenden hängen, um dann im letzten Stück noch genügend Kraft zu haben. Die Taktik ging voll auf. Toni war noch so frisch im Kopf, dass er taktisch laufen konnte. So hat er auf den letzten Metern das Rennen entschieden. Von Toni Lautenbacher können wir jetzt völlig zu Recht behaupten, dass er sich in der Weltspitze etabliert hat. Das ist für uns alle ziemlich überraschend, aber umso mehr freuen wir uns.“
Indvidual: Gute Ergebnisse bei schwierigen Verhältnissen
Drei deutsche Athleten gingen beim Individual-Rennen am Samstag an den Start: Toni Palzer, Toni Lautenbacher und Philipp Schädler. Sepp Rottmoser wurde für das Sprintrennen am Sonntag geschont. „Nach Neuschnee, warmen Verhältnissen tagsüber und einer klaren Nacht, waren die Abfahrten extrem schwierig. Auf dem Bruchharsch wussten die Athleten nie, was auf sie zukommt“, sagte Betreuer Bernhard Bliemsrieder über die Verhältnisse vor Ort. Toni Palzer war anzumerken, dass ihm die Vorbelastung seines erfolgreichen Vertical-Rennens noch in den Knochen steckte. „Im ersten Anstieg habe ich das Feld noch angeführt. In den Abfahrten habe ich mich nach meiner Knieverletzung einfach noch nicht getraut, dass irre Tempo mitzufahren. Läuferisch konnte ich dann den Rückstand einfach nicht mehr aufholen“, blickte der junge Ramsauer auf das Rennen und seinen siebten Platz (1:30:19 Stunden) zurück. Das Rennen gewann der Italiener Matteo Eydallin (1:27:57 Stunden) vor seinem Landsmann Damiano Lenzi (1:28:38 Stunden) und dem Franzosen William Bon Mardion (1:29:01 Stunden). Toni Lautenbacher zeigte mit seinem 15. Platz (1:34:05 Stunden) wiederum eine starke Leistung. „Ich war überrascht, dass ich nach der anstrengenden Pierra Menta das Tempo noch so lange mitgehen konnte“, fasste er das letzte Individual-Rennen der Saison zusammen. „Ich bin sehr zufrieden mit der Leistung von Philipp Schädler. Wir dürfen nicht vergessen, dass es sein erster Weltcup war. Philipp wird mit Sicherheit nächstes Jahr so richtig angreifen“, sagte Betreuer Bliemsrieder über den 27. Platz (1:38:52 Stunden) von Schädler.
Sprint-Rennen nicht ideal verlaufen
Das letzte Sprint-Rennen der Saison verlief für die deutschen Skibergsteiger nicht ganz ohne Pannen. Toni Palzer hatte in der Qualifikation technische Probleme mit der Bindung. Kurz vor der Tragepassage ließ sich die Bindung seines Skis nicht mehr öffnen, weshalb er das Rennen abbrechen musste. Für Toni Lautenbacher verlief bis zum Halbfinale alles nach Plan. „Ich habe mein Halbfinale souverän angeführt. Mit ungefähr fünf Sekunden bin ich in die schwierige Abfahrt rein, aber dann leider gestürzt. Mir ist nichts passiert. Geärgert habe ich mich so richtig“, kommentierte Lautenbacher seinen neunten Platz. Der Sprintspezialist aus Rosenheim, Seppi Rottmoser, schaffte es in das Finale, wo ihn aber am Ende einer langen Saison seine Kräfte verließen. „Ich merke es jetzt einfach, dass ich in diesem Winter fast nicht trainieren konnte. Die Substanz reicht dann am Ende einfach nicht mehr aus. Aber unter diesen Bedingungen kann ich mit dem vierten Platz schon zufrieden sein“, erklärte Rottmoser. Philipp Schädler kam – nach technischen Schwierigkeiten beim Befestigen der Ski am Rucksack – im ersten Sprintrennen seiner jungen Karriere auf den 27. Platz. Auch das Sprintrennen dominierten die Italiener. Es gewann Michele Boscacci vor seinem Landsmann Robert Antonioli und dem Franzosen William Bon Mardion.