Werner Bätzing beschäftigte sich ein Forscherleben lang mit dem Alpenraum und gilt als der bedeutendste Alpenforscher in Europa. Sein Lebenswerk gilt den „Orten guten Lebens“ in den Alpen. In seiner Laudatio würdigte der ehemalige CIPRA-Präsident Dominik Siegrist den Forscher, dessen Buch "Die Alpen. Geschichte und Zukunft einer europäischen Kulturlandschaft" zum Standardwerk in der Alpenforschung avancierte, als "großen Alpenforscher":
"Wie kein anderer hat er es geschafft, die Probleme des Alpenraumes allgemeinverständlich darzustellen und die Menschen dafür zu sensibilisieren. Er verfolgte einen integrativen Ansatz: die Vernetzung und das Zusammenspiel von Wirtschaft, Gesellschaft und Umwelt - er brach das rein sektorale Denken auf. Er war ein Vordenker und Vorbereiter der Alpenkonvention und hat sich als Professor für Kulturgeografie in die Alpenpolitik eingemischt – das hat nicht allen gefallen."
In seiner Dankesrede diagnostizierte Bätzing selbst eine Fragmentierung des Alpenraumes. Die Alpen seien infolge des Neoliberalismus nur noch "Ergänzungsraum", von außen reduziert auf die Funktionen Wohnen, Freizeit, Sport, Umweltschutz und Energie. Das sei fatal, es müsse ein Gegengewicht geschaffen werden durch das Nutzen der endogenen Potentiale der Alpenregionen, und zwar dezentral. "Doppelnutzung" nannte Bätzing das, die Alpenkonvention sei dafür "das richtige politische Gefäß".
Die Internationale Alpenschutzkommission CIPRA verleiht den Alpenpreis an herausragende Persönlichkeiten aus Politik, Verwaltung, Verbänden, Wissenschaft oder aus dem bürgerschaftlichen Engagement, um damit ihren Einsatz für eine nachhaltige Entwicklung des (deutschen) Alpenraumes zu ehren. Erster Preisträger des Deutschen Alpenpreises im Jahr 2006 war Prof. Dr. Klaus Töpfer, zweiter Preisträger Herr Dr. Helmut Karl im Jahr 2008, geistiger Vater des Alpenplans und als dritter wurde 2011 Herr Dr. Wolfgang Burhenne, Mitbegründer und erster Generalsekretär der CIPRA im Jahr 1952 ausgezeichnet.
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