Die zehn Höchsten in den Ötztalern
Wildspitze (3770 m) und Weißkugel (3739 m): In ganzjährig strahlendem Weiß mit steilen Firnflanken und drohenden Gletscherbrüchen mit bläulichem Eis bricht die Wildspitze im Ötztaler Weißkamm über dem Pitztal ab zum oberen Taschachferner, einer plateauartig breiten Gletscherrampe mit grundlosen Spalten. Auf der Ötztaler Südwestseite ragen dagegen schroffe Felsgipfel aus dunkelbraunem Gestein über schuttbedeckten Firnfeldern auf.
Von dieser Seite stieg der Rofener Leander Klotz im Revolutionsjahr 1848 auf den Südgipfel und fügte 1861 den damals noch höheren Nordgipfel mit seiner Gletscherhaube hinzu. Die erste touristische Begehung erfolgte durch den Pfarrer Franz Senn, der seit 1862 mit dem Bau von Schutzhütten und Wegen das moderne Bergsteigen einläutete. Noch heute führt die kürzeste Route von Vent über die Breslauer Hütte auf den höchsten Berg in Tirol. Erst am steilen Firnhang zum Mitterkarjoch (3470 m) beginnt die Hochtour, die fast spaltenfrei zum kurzen, aber oft heiklen, da überwechteten und vereisten Gipfelrücken und dem meist überbelegten Felsgipfel führt.