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15.07.2016

Vaude veröffentlicht Greenpeace Detox Commitment

Am 13. Juli hat Outdoor-Ausrüster Vaude sein Greenpeace Detox Commitment veröffentlicht. Damit verpflichtet sich das Unternehmen freiwillig dazu, bis spätestens 2020 alle schädlichen Substanzen in seiner gesamten Lieferkette zu eliminieren. „Zero Discharge“ lautet das gemeinsame Ziel von Vaude und Greenpeace. Mit diesem Commitment bekennt sich Vaude klar zu seiner Verantwortung für den ganzen Lebenszyklus seiner Produkte, der auch die saubere und sichere Herstellung entlang der kompletten Lieferketten umfasst.
 
 
„Vaude hat sich von Anfang an ernsthaft mit dem Thema PFC beschäftigt und sich nun einen sehr ehrgeizigen Zeitplan gesetzt, um diese schädlichen Chemikalien bis 2018 aus seiner gesamten Lieferkette zu eliminieren. Wir sagen Danke, dass ihr auf Kundenbedürfnisse eingeht, dass ihr euch entschlossen habt, euch zu Detox zu bekennen und dass ihr diesen mutigen Schritt hin zu einer giftfreien Zukunft macht“, so Mirjam Kopp, Detox Outdoor Projektleiterin bei Greenpeace.

Vaude setzt sich schon seit vielen Jahren mit Hochdruck dafür ein, Schadstoffe komplett zu vermeiden, auch bei seinen Materiallieferanten. „Wir möchten auch für den kleinsten Knopf die Hand ins Feuer legen können. Doch als einzelner Mittelständler ist der Einfluss auf die Lieferanten bzw. die Chemie-Industrie zu gering. Daher haben wir die Detox-Kampagne von Greenpeace von Anfang an begrüßt. Nach intensiven Gesprächen und Diskussionen mit Greenpeace haben wir nun eine gemeinsame Basis erarbeitet – darüber freuen wir uns sehr! Denn nur gemeinsam kommen wir voran“, so Antje von Dewitz, Vaude-Geschäftsführerin. 

Strenges Schadstoff-Management 

Die Detox Selbstverplichtung beinhaltet große Herausforderungen, die nochmal weit über das bisher bereits hohe Engagement des Unternehmens hinausgehen werden. Die größte Herausforderung besteht in der Verpflichtung zur Manufacturing Restricted Substance List (MRSL), die strenge Grenzwerte und Benutzungsverbote für viele chemische Substanzen im Produktionsprozess und im fertigen Produkt regelt. Entscheidend dabei ist, dass sich die MRSL nicht nur auf das fertige Produkt bezieht, sondern auf alle chemischen Substanzen, die im Produktionsprozess eingesetzt werden.

„Das heißt für uns, dass wir alle Lieferanten ins Boot holen und dafür sorgen müssen, dass sie die entsprechende Kompetenz und das Bewusstsein aufbauen, um Schadstoffe zu vermeiden. Das ist eine gewaltige Aufgabe, die weit über den normalen Wirkungskreis einer mittelständischen Outdoor-Marke hinausgeht und auch enorme personelle und finanzielle Ressourcen erfordert,“ so Hilke Patzwall, Vaude CSR Managerin. „Doch wir sind überzeugt davon, dass wir als Marke mitverantwortlich für alle Bestandteile in unseren Produkte sind und dass dies der einzige Weg ist, um insbesondere die große Umweltbelastung vor Ort in Asien Schritt für Schritt zu reduzieren.“ 

Vaude ist auf diesem Weg bereits aktiv. Das Unternehmen hat vor kurzem das Pilotprojekt „Environmental Stewardship in the Textile Supply Chain“ gestartet: Die wichtigsten Materiallieferanten in China und Taiwan, die rund 80% des Materialvolumens von Vaude abdecken, bekommen das nötige Know-how und auch das Bewusstsein für Schadstoffmanagement vermittelt. Die Schulungen werden von externen und eigenen Experten in der Landessprache vor Ort gehalten. Das Projekt wird von der DEG (Deutsche Investitions- und Entwicklungsgesellschaft) gefördert und vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung unterstützt. Es gilt als wegweisend für die ganze Textilbranche. 

Bekleidung komplett PFC-frei bis 2018 

Vaude verpflichtet sich nun dazu, bis zum Jahr 2018 in allen Produkten der Bekleidungskollektion auf Fluorcarbone (PFC) zu verzichten. Dies wird auch im Greenpeace Commitment klar und deutlich bekräftigt. Vaude ist auf diesem Weg schon ein großes Stück vorangekommen: 95 % der gesamten VAUDE Bekleidung der Sommer 2017 Kollektion werden PFC-frei hergestellt.

Durch intensive Forschungs- und Entwicklungstätigkeit ist es gelungen, für die sogenannte DWR, die wasserabweisende Ausrüstung von textilen Oberflächen, eine PFC-freie Alternative mit hoher Funktionalität zu finden. Bei wasserdichten Membranen verzichtet Vaude bereits seit Jahren auf PTFE, zu deren Herstellung PFC als Hilfsmittel benötigt wird. Bis 2020 sollen Fluorcarbone auch komplett aus den Hartware-Produkten verbannt werden. 

Transparenz und neue Geschäftsmodelle 

Um aktiv zu einer gesellschaftlichen Veränderung hin zu nachhaltigerem Design und Konsum beizutragen, hat sich Vaude im Rahmen des Detox Commitments auch dazu verpflichtet, neue Geschäftsmodelle wie Second-Hand-Nutzung, Vermietungskonzepte oder Upcycling zu entwickeln. Ein weiterer wichtiger Schwerpunkt der Vereinbarung mit Greenpeace ist das Thema Transparenz. So sichert Vaude zu, über alle Ergebnisse, Fortschritte, aber auch Herausforderungen und ungelöste Probleme transparent und öffentlich zu berichten.

Damit soll zum einen der Bevölkerung in der Nähe der Produktionsstätten in Asien ein Zugang zu relevanten Umweltdaten ihrer Region ermöglicht werden, damit sich die lokale Zivilgesellschaft dort fundierter selbst gegen Verschmutzungen zur Wehr setzen kann. Zum anderen soll damit die Diskussion innerhalb der Textil- und Chemie-Branche beschleunigt werden, um für ungelöste Probleme gemeinsam Lösungen zu finden.