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06.04.2018

Riedberger Horn: Vorerst keine Skischaukel

Erfreuliche Wendung: Die umstrittene Skischaukel am Riedberger Horn wird nicht gebaut. Zumindest nicht innerhalb der nächsten zehn Jahre. Stattdessen soll ein neues Tourismuskonzept der Region helfen, wie Ministerpräsident Markus Söder am Freitag, 6. April, bei einer Pressekonferenz bekannt gab. 
 
 
 
Erstmal gerettet: Das Riedberger Horn; Foto: DAV/Scheuermann
»Unser Ziel war es, wieder Ruhe und Frieden am Riedberger Horn zu schaffen«, sagte Ministerpräsident Markus Söder, der den Unfrieden zuvor mit der Befürwortung der Änderung des Alpenplans selbst befeuert hatte.
 
Am Freitagvormittag beriet Söder gemeinsam mit den Bürgermeistern der betroffenen Gemeinden Balderschwang und Obermaiselstein und dem Oberallgäuer Landrat Anton Klotz Söder, wie man das Projekt Skischaukel stoppen und die Region trotzdem touristisch aufwerten könne. Beschlossen wurden der Bau eines »Zentrum Naturerlebnis Alpin«, eine Digitalisierungsoffensive, Förderungen für den Wintersport (Modernisierung der bestehenden Anlagen) und der Zusammenschluss der beiden Gemeinden zu einer Pilotgemeinschaft für umweltfreundlichen öffentlichen Nahverkehr. Elektrobusse sollen die Skifahrer künftig anstelle einer neuen Liftanlage zu den Pisten bringen. Söder erhofft sich vom 20 Millionen teuren »naturnahen Tourismuskonzept« eine weit über die Gemeinden hinausgehende Strahlkraft und positive Auswirkungen für den Tourismus im ganzen Allgäu.
 
Die Bürgermeister zeigten sich zufrieden mit den beschlossenen Maßnahmen. Der Ministerpräsident habe den »gordischen Knoten« gelöst, sagte Balderschwangs Bürgermeister Konrad Kienle.
 
Dem Umdenken in CSU-Kreisen waren andauernde Proteste, ein geologisches Gutachten und ein Erdrutsch im Januar, der den Prognosen der Gutachter zuvorkam, vorausgegangen. Auch Spekulationen über Finanzierungsprobleme waren zu hören.