Mannheimer Mutperlen im Himalaya
Sein Ziel: Einen Euro für jeden der 11000 Höhenmeter. Spenden, um kleinen Patienten besondere Wünsche zu erfüllen - ein neues Fahrrad oder ein Mikroskop zum Beispiel. Oder um den Krankenhausclown zu bezahlen, der einmal in der Woche ein Lächeln auf die Gesichter der kleinen Patienten auf der Krebsstation zaubert.
»Zu diesem Zeitpunkt war ich schon knapp drei Wochen im Himalaya unterwegs. Wegen der Kälte musste ich kurz vom dem Gipfel umkehren. Ich hatte Erfrierungen an den Füßen, es ging einfach nicht mehr. Die Kette wollte ich eigentlich auf dem Gipfel ablegen, aber das Risiko war einfach zu groß, dass mir am Ende eine Amputation droht«, erinnert sich der Mannheimer an den Höhepunkt der Tour, der gleichzeitig ihren Tiefpunkt markiert. Zwei seiner Wegbegleiter mussten von einem Hubschrauber ins Tal gebracht werden. Wie die Leiche eines koreanischen Bergsteigers, der zwei Tage zuvor verunglückte.
Von Kollegen inspiriert
»Bergsteigen, das sind pure, reine Gefühle für mich. Umkehren zu müssen, ohne das Ziel erreicht zu haben, das war sehr bitter«, sagt er. Auch, weil Jiménez diesmal nicht nur zum Bergsteigen nach Nepal gereist war, sondern um eine Idee in die Tat umzusetzen, die einige Monate zuvor in ihm aufgekeimt war.Im Mai 2017 hatte der passionierte Bergsteiger auf dem Mont Blanc die beiden Spanier Sergi Mingote und Josemi Herrera kennengelernt, die auf ihren Bergtouren Spenden für krebskranke Kinder in Spanien sammeln. Nach seiner Rückkehr nach Deutschland ließ der Gedanke an die beiden Jiménez nicht los. In dieser Zeit dachte er auch wieder öfter an seinen Vater, der sechs Jahre zuvor an Bauchspeicheldrüsenkrebs gestorben war. Jiménez meldete sich bei der Deutschen Leukämie-Forschungs-Hilfe-Aktion für krebskranke Kinder in Mannheim und startete das Projekt »Mountains against Cancer« (Berge gegen Krebs). Am 18. Oktober packte er seine Ausrüstung zusammen, 60 Kilogramm. Einen Teil hatte er selbst gekauft, den Rest hatten Sponsoren beigesteuert. Einen Tag später stieg er in Frankfurt in den Flieger nach Kathmandu.
»Heute, ein halbes Jahr später, denke ich immer noch oft an diesen Moment. Aber wenn ich mich daran erinnere, denke ich nicht mehr bloß an mein Scheitern, an die Erschöpfung, die Wut und den Frust, sondern daran, dass die Umkehr viel mehr Mut erfordert hat, als weiter aufzusteigen«, sagt Jiménez. Insgesamt sind 3500 Euro auf dem Spendenkonto eingegangen. »Die 11000,- Euro habe ich leider nicht voll bekommen. Aber die Tour war ein guter Anfang«, sagt Jiménez. Nun hofft er auf weitere Spenden, wenn er im Juli zu seiner nächsten Tour in die peruanischen Anden aufbricht.