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07.04.2015
Gletscherbericht des Österreichischen Alpenvereins
Die Gletscher hatten Glück, auch wenn das Jahr 2014 sowohl global als auch in Österreich als wärmstes Jahr der Messgeschichte in die Annalen der Klimatologie eingeht. In der entscheidenden Phase im August, in der die schützende Schneedecke von den Gletschern abschmilzt, waren die Temperaturen nur unterdurchschnittlich. Dadurch konnten die in Summe leicht überdurchschnittlichen Temperaturen des Sommers den Eisriesen nicht allzu viel anhaben. Drei Gletscher waren zum Zeitpunkt der Messungen im Spätsommer und Herbst noch schneebedeckt. Grund dafür waren die extrem hohen Winterniederschläge im Süden, welche die Gletscher bis lange in den Sommer unter einer mächtigen Schneedecke verschwinden ließen. Somit war auch die Dauer der Schmelzsaison nur kurz.
Nachdem im Vorjahr erstmals wieder vorstoßende Gletscher verzeichnet wurden, hat auch das Jahr 2014 den Eisriesen gut getan. Von den 86 beobachteten Gletschern sind 86 % zurückgeschmolzen, 9 % stationär geblieben und 5 % (vier Gletscher) vorgestoßen. „Von einer Periode des Gletscherwachstums, wie etwa in den 1980er Jahren, sind wir allerdings noch weit entfernt. Damals sind mehr als die Hälfte der Gletscher gewachsen, auch das Mittel der Längenänderungen war deutlich positiv“, kommentiert Gletscherforscherin Dr. Andrea Fischer die Daten des Gletscherberichts des Alpenvereins. Besonders erwähnenswert ist der Eiskargletscher in den Karnischen Alpen, der bereits das siebente Jahr in Folge unter einer dicken Schneedecke begraben liegt.
Jene Gletscher, die im Winter hohe Schneemengen verzeichneten (in den Karnischen Alpen, Ötztaler Alpen und in Teilen der Hohen Tauern), haben den Sommer praktisch verschlafen. In Gebieten mit geringeren Winterniederschlägen oder an sehr großen Gletschern mit tief ins Tal reichenden Zungen fällt die Bilanz nicht ganz so positiv aus. Diese sind früh ausgeapert und durch die hohen Temperaturen im Frühsommer auch wieder stark zurückgegangen. Dies betrifft Österreichs größten Gletscher, die Pasterze (-53,6), ebenso wie den diesjährigen Rekordhalter, den Gepatschferner (-91 Meter), dessen Zunge seit dem Vorjahr stark zerfällt.
Der Winter 2014/15 war bis jetzt niederschlagsarm. „Um über Auswirkungen auf die sommerliche Schmelze zu spekulieren, ist es aber noch zu früh, da jetzt erst die Monate kommen, in denen starke Niederschläge auf den Gletschern fallen. Der Kernwinter (Dezember, Januar, Februar) ist generell in unseren Breiten niederschlagsarm im Vergleich zum Frühjahr. Am meisten profitieren die Gletscher vom Aprilwetter im Frühling, das im Tal schon Regen bringt“, meint Fischer.
„Seit bereits 124 Jahren führt der Alpenverein Messungen an Österreichs Gletschern durch. Anhand dieser bemerkenswerten Datensammlung können wir Langzeitvergleiche anstellen und damit auch klimatische Veränderungen belegen“, unterstreicht ÖAV-Generalsekretär Robert Renzler die Bedeutung der Gletscherberichte. „Diese Veränderungen über einen längeren Zeitraum sind leider Faktum und stellen uns in der Erhaltung der hochalpinen Infrastruktur vor große Herausforderungen. Dies betrifft insbesondere die Steinschlaggefährdung hochalpiner Wege und zunehmend auch die Trinkwasserversorgung von Schutzhütten“, so Renzler. Das Gletschermessteam steht seit 2010 unter der Leitung von Dr. Andrea Fischer, tätig am Institut für Interdisziplinäre Gebirgsforschung der Österreichischen Akademie der Wissenschaften in Innsbruck. Zurzeit sind 20 ehrenamtliche „Gletscherknechte“ und zahlreiche HelferInnen für den Gletscherbericht im Einsatz.
Tendenz positiv
Nachdem im Vorjahr erstmals wieder vorstoßende Gletscher verzeichnet wurden, hat auch das Jahr 2014 den Eisriesen gut getan. Von den 86 beobachteten Gletschern sind 86 % zurückgeschmolzen, 9 % stationär geblieben und 5 % (vier Gletscher) vorgestoßen. „Von einer Periode des Gletscherwachstums, wie etwa in den 1980er Jahren, sind wir allerdings noch weit entfernt. Damals sind mehr als die Hälfte der Gletscher gewachsen, auch das Mittel der Längenänderungen war deutlich positiv“, kommentiert Gletscherforscherin Dr. Andrea Fischer die Daten des Gletscherberichts des Alpenvereins. Besonders erwähnenswert ist der Eiskargletscher in den Karnischen Alpen, der bereits das siebente Jahr in Folge unter einer dicken Schneedecke begraben liegt.
Längenverluste am Gepatschferner und der Pasterze
Jene Gletscher, die im Winter hohe Schneemengen verzeichneten (in den Karnischen Alpen, Ötztaler Alpen und in Teilen der Hohen Tauern), haben den Sommer praktisch verschlafen. In Gebieten mit geringeren Winterniederschlägen oder an sehr großen Gletschern mit tief ins Tal reichenden Zungen fällt die Bilanz nicht ganz so positiv aus. Diese sind früh ausgeapert und durch die hohen Temperaturen im Frühsommer auch wieder stark zurückgegangen. Dies betrifft Österreichs größten Gletscher, die Pasterze (-53,6), ebenso wie den diesjährigen Rekordhalter, den Gepatschferner (-91 Meter), dessen Zunge seit dem Vorjahr stark zerfällt.
Ausblick auf den folgenden Winter
Der Winter 2014/15 war bis jetzt niederschlagsarm. „Um über Auswirkungen auf die sommerliche Schmelze zu spekulieren, ist es aber noch zu früh, da jetzt erst die Monate kommen, in denen starke Niederschläge auf den Gletschern fallen. Der Kernwinter (Dezember, Januar, Februar) ist generell in unseren Breiten niederschlagsarm im Vergleich zum Frühjahr. Am meisten profitieren die Gletscher vom Aprilwetter im Frühling, das im Tal schon Regen bringt“, meint Fischer.
Alpenverein: Gletschermessung seit 124 Jahren
„Seit bereits 124 Jahren führt der Alpenverein Messungen an Österreichs Gletschern durch. Anhand dieser bemerkenswerten Datensammlung können wir Langzeitvergleiche anstellen und damit auch klimatische Veränderungen belegen“, unterstreicht ÖAV-Generalsekretär Robert Renzler die Bedeutung der Gletscherberichte. „Diese Veränderungen über einen längeren Zeitraum sind leider Faktum und stellen uns in der Erhaltung der hochalpinen Infrastruktur vor große Herausforderungen. Dies betrifft insbesondere die Steinschlaggefährdung hochalpiner Wege und zunehmend auch die Trinkwasserversorgung von Schutzhütten“, so Renzler. Das Gletschermessteam steht seit 2010 unter der Leitung von Dr. Andrea Fischer, tätig am Institut für Interdisziplinäre Gebirgsforschung der Österreichischen Akademie der Wissenschaften in Innsbruck. Zurzeit sind 20 ehrenamtliche „Gletscherknechte“ und zahlreiche HelferInnen für den Gletscherbericht im Einsatz.Quelle: Österreichischer Alpenverein