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30.04.2019

Dragon’s Back Race in Wales: Junge Mutter aus München am Start

Es zählt zu den härtesten Mehrtages-Rennen der Welt und fordert die wenigen hundert Teilnehmerinnen und Teilnehmer durch unbeständiges walisisches Wetter und wegloses Gelände heraus: Das "Berghaus Dragon's Back Race“. Vermutlich ist es genau dieses Raue und Ungeschönte, das Läuferinnen und Läufer aus aller Welt anzieht, die in fünf aufeinanderfolgenden Tagen 315 Kilometer und 15.500 Höhenmeter überwinden – und zu allem Überfluss auch den Weg selbst finden müssen. Mit dabei eine junge Mutter aus München
 
 
Foto: Guillem Casanova
Am Montag, 20. Mai 2019 heißt es für 450 registrierte Trailrunner: „Ready, steady, go!“ Und von da an sind sie sich selbst überlassen. Fünf Tage lang geht es dann darum, zwischen 60 und 70 Kilometer zurückzulegen, klug zu navigieren und die Nerven nicht zu verlieren.

1992 hat das Rennen zum ersten Mal stattgefunden und wurde 2012 – also erst 20 Jahre später – wiederholt. Seitdem findet das mystische Mehrtages-Rennen zweijährlich statt und verlangt seinen Teilnehmerinnen und Teilnehmern und auch dem Veranstalter einiges ab. Auch die britische Marke Berghaus ist seit 2012 Sponsor und Partner des Rennens und Brand Director Kev McFadyen kommentiert stolz: „Das Berghaus Dragon's Back Race hat sich als das härteste fünftägige Berglauf-Rennen der Welt einen Kultstatus erworben. Es freut uns wirklich, dass wir mit unseren Mitarbeitern und unseren Produkten einen Beitrag dazu leisten können.“
 
Dieses Jahr ist es mit 450 Startenden aus 32 Ländern das bisher größte Rennen und eine logistische Meisterleistung aller Beteiligten. Gestartet wird in Conwy Castle, im Norden Wales und die Etappen schlängeln sich südwärts über die walisischen Berge bis nach Llandovery. Der Streckenverlauf variiert von Rennen zu Rennen und ist dieses Jahr besonders nahe am Original von 1992.

15 deutsche Starter, darunter junge Mutter aus München

Sandra Mastopietro, Foto privat1992 war sie gerade mal vier Jahre alt: Sandra Mastropietro. Die 31-jährige Münchnerin ist passionierte Langstreckenläuferin und eine von 15 deutschen Teilnehmenden (10 Männer, 5 Frauen). Die Fremdsprachenkorrespondentin hat nach der Geburt ihrer Tochter die Liebe zum Laufen entdeckt und kam fast zufällig zu den „extremen Distanzen“. Sie hat gemerkt, dass ihr Körper und vor allem ihr Kopf dieser Belastung gut standhalten und hat mittlerweile dreimal den Transalpine Run erfolgreich beendet, den 102 Kilometer langen Zugspitz-Ultratrail und einen 100 Meilen Lauf an der Grenze von Italien und Slowenien.

Sandra hat also Langstrecken-Erfahrung, aber dennoch einen Heidenrespekt vor dem, was sie in Wales erwartet: unter anderem fünf Tage ohne Duschen und fünf Tage ohne Nachmittagskaffee. Für Verpflegung ist gesorgt, aber eben nur morgens beim Start und abends beim Erreichen des Camps, dazwischen müssen sich alle selbst verpflegen und mit ihren Vorräten haushalten.

Auch den Veranstaltern stehen lange und kräftezehrende Tage bevor, wenn sie das Headquarter inklusive Berghaus Zeltstadt für die Läuferinnen und Läufer jeden Tag um etwa 65 Kilometer verlegen und neu aufbauen. 100 Freiwillige transportieren 9.000 kg Material, 220 kg Baked Beans, 630 kg Pommes, 160 kg frisches Obst und vieles mehr von Etappe zu Etappe.

Auch wenn das Rennen kontinuierlich gewachsen ist, hat es seine besondere Atmosphäre nicht verloren und „lebt vom Abenteuergeist, anstatt von Rankings“ kommentiert Rennleiter Shane Ohly stolz. Das entspricht auch ganz der Einstellung von Sandra Mastropietro, die sich vor allem auf die eigene (Grenz-)Erfahrung und den Austausch mit anderen Teilnehmenden freut. Und am Schluss vielleicht ja doch über eine der Medaillen mit dem sagenhaften goldenen Drachen drauf.
 
Weitere Informationen zum Rennen gibt's auf: www.berghausdragonsbackrace.com, für aktuelle Berichterstattung lohnt sich ein Blick auf Instagram, Facebook oder Twitter (@DragonsBackRace).