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28.08.2015

Bergrettung Tirol fordert finanzielle Unterstützung vom Tourismus

Etwa 3.000 Bergretter sind allein in Tirol bei Wind und Wetter und rund um die Uhr im Einsatz. Bezahlt werden sie dafür nicht, selbst für die Ausrüstung müssen sie meist selbst aufkommen. Angesichts des knappen Budgets fordert die Bergrettung jetzt finanzielle Unterstützung durch den Tourismus. Doch die Tirolwerbung lehnt einen verbindlichen Beitrag ab.
 
 
Bergrettung Tirol fordert Geld vom Tourismus (© Martijn van Dijk - fotolia.com)
Etwa 2.000 Einsätze verzeichnet die Bergrettung pro Jahr allein in Tirol, fast jeden zweiten Tag ereignet sich im Schnitt ein tödliches Bergunglück. Die Mitglieder der Tiroler Bergrettung sind Ehrenamtliche, die sich jedes Jahr auf's Neue freiwillig verpflichten.

"Bergrettung muss um Geld betteln"

Wenn Material kaputtgeht, Einsatzfahrzeuge neue Reifen brauchen, gehe das große Betteln los, sagte Peter Veider von der Bergrettung in Tirol, der eine finanzielle Unterstützung des Tourismus fordert. „Die Idee wäre zum Beispiel ein Cent pro Nächtigung. Damit hätte die Bergrettung eine verlässliche Finanzierung.“ Ein Cent pro Nächtigung wären bei 45 Millionen Nächtigungen in Tirol 450.000 Euro.

Insgesamt steht der Bergrettung ein Budget von 3,2 Millionen Euro zur Verfügung. Rund 70% davon werden durch Mitglieder und Förderbeiträge abgedeckt, für die restlichen 30% ist die Bergrettung auf freiwillige Zuwendungen angewiesen. „Der Tourismus profitiert von den Bergen, und er wirbt auch mit den Bergen. Immer mehr Gäste kommen deshalb. Die Bergrettung hat immer mehr Arbeit, aber muss hintennach ums Geld betteln“, so Veider. Die Bergrettung fordert deshalb eine vernünftige langfristige Regelung, um die Finanzierung zu sichern.

 Florian Neuner, Sprecher der Tirolwerbung, schlägt vor, dass jeder der 34 Tourismusverbände einen fixen Betrag an die Bergrettung bezahlt. Allerdings mit der Einschränkung, so Neuner, dass die Abgabe nicht verpflichtend wäre. „Wir appellieren hier an die Solidarität der Verbände, denn zwingen kann man niemanden, zu bezahlen“, so Neuner. Um einen Cent jeder Nächtigung für die Retter abzugeben, wären politische Beschlüsse notwendig, so der Sprecher der Tirolwerbung.