25 Jahre Widerstand zum Schutz des Sonntagshorns
Als Redner im Rahmen der Feierlichkeiten ist Landtagspräsident a.D. Alois Glück geladen. Der Schirmherr war maßgeblich am Protest gegen die Erschließungspläne beteiligt und befindet sich damit in bester Politiker-Gesellschaft: Auch Franz Josef Strauß und Edmund Stoiber lehnten eine Verbindung der beiden Skigebiete durch das Gebiet der Bayerischen Saalforste hindurch stets ab.
Die jüngsten Entwicklungen im Streit um die Skischaukel am Riedberger Horn geben allerdings Anlass zur Sorge. Die Aktivistinnen und Aktivisten aus dem Chiemgau befürchten, eine tatsächliche Umsetzung der Bauvorhaben im Allgäu könnte auch für ihre Region Signalwirkung haben und erneut Begehrlichkeiten wecken. Am Geigelstein sah die Situation lange ähnlich aus. Doch dort wurde mittlerweile ein Naturschutzgebiet geschaffen, etwaige Erschließungspläne sind somit endgültig vom Tisch.
Die Region um das Sonntagshorn hat eine rechtliche Sonderstellung. 18 500 Hektar Wald- und Gebirgsfläche gehören hoheitlich zu Österreich, stehen jedoch unter bayerischer Verwaltung. In der Salinenkonvention von 1829, dem ältesten heute noch gültigen europäischen Staatsvertrag, wurde geregelt, dass Bayern das Holz der Saalforste nutzen darf. Österreich darf im Gegenzug die Salzvorräte bei Hallstein auch auf deutschem Gebiet abbauen.