Neuer Meilenstein für Michael Wohlleben
Volle Konzentration: Michael Wohlleben während der Tour »Parzival«.
Und dabei bleibt es nicht: Im Mai 2017 schafft der Profi-Alpinist als Erster die Mehrseillängen-Tour »Parzival« (8b) im Alpsteingebirge.
In einem Gespräch mit dem Bergsteiger lässt er die Tour noch einmal Revue passieren.
Bergsteiger: Was ist so schwierig an der Parzival-Route?
Das Schwierige an der Parzival-Route war zuerst mal, den Boulder überhaupt zu entschlüsseln. Mir wurde am Anfang gesagt, dass es vier Meter glatter Fels sind und es nicht funktioniere. Nachdem es unter anderem auch 8c Kletterer versucht haben, dachte ich mir schon, dass es schwer werden würde. Trotzdem konnte ich nach zwei Stunden Bouldern immer neuem Probieren die Stelle klettern.
Dann hatte ich nur noch die Herausforderung, die Stelle auch zu schaffen, mit den drei vorhergehenden Seillängen in den Armen und vor allem mit weniger Haut auf den Fingern. Und schließlich dann nach dem Boulder auch nicht mehr abzufliegen, denn ich hatte nur einen Versuch pro Tag. Die Haut war zu dünn für den Boulder. Es hat dann aber nach dem dritten Anlauf von unten geklappt...
Das kann ich nicht genau sagen, ich weiß, dass ich in der Woche nach der Begehung sehr glücklich war. Mittlerweile ist es bald zwei Monate her und es dreht sich wieder alles ums Training und die Arbeit als Bergführer. Aber es macht mir immer noch gute Laune und Freude daran zurück zu denken, vor allem an die schönen Tage mit meinen Kumpels da oben, an diesem unglaublich einsamen und schönen Stück Fels.
Das Porträt zu Michael Wohlleben können Sie in der Bergsteiger-Ausgabe 08/17 lesen.