Nach den ersten Gleitversuchen auf dem Anfängerhügel wollen wir – Saskia und ich – nun das erste Mal auf die Pisten des
Skigebiets Christlum in Achenkirch. Wahnsinn, ich war im Winter noch nie auf einem Berg ... Ich bin ziemlich aufgeregt, was auf mich zukommen wird. Die Pisten, die man vom Tal aus sehen kann, flößen mir schon mächtigen Respekt ein.
Was mir aber noch viel mehr Sorgen macht, ist das Förderband am Lift. Auch im normalen Alltag hasse ich Rolltreppen. Jetzt soll ich mich mit Ski auf das nasse, rutschige Förderband stellen. Zum Glück habe ich meine Skilehrerin mit dabei, die mir hilft und mich festhält, damit ich nicht ausrutsche und umfalle. Ich bin jetzt schon nass geschwitzt, aber ich sitze im Lift. Nach einem kurzen Seufzer denke ich schon wieder daran, wie ich bloß mit einem Ski aufstehen soll. Saskia nimmt mir die Angst und meint, dass es überhaupt kein Problem ist. Zur Not werde sie mich einfach zwischen die Beine nehmen, um mit mir raus zu fahren.
Und es klappt, zwar noch etwas wackelig, aber ich bin nicht hingefallen. Was man doch mit 33 noch alles erleben kann.
Um die Eindrücke zu verarbeiten fahren wir gemeinsam – ich zwischen ihren Beinen – zum Riederbergstüberl und genehmigen uns einen Kaffee. Dort erklärt mir Saskia, dass wir, um auf die blaue Piste zu kommen, Schlepplift fahren müssen. Wir fackeln nicht lange, ziehen unsere Ski an und schon geht’s los. All das ist für mich noch so fremd und ungewohnt. Ich bin wahnsinnig aufgeregt, dennoch mit voller Vorfreude.
Nie hätte ich gedacht, dass ich jemals Skifahren lerne. Und jetzt bin ich voll dabei und es klappt super. Es ist nun mein dritter Tag auf Ski.
Ein Sturz – und dann?
Als wir aus dem Schlepplift aussteigen, stürze ich, weil mir die Krücken im Weg sind. Man, was für ein Mist! Wie funktioniert das bloß mit den Krücken? Wir sind mit dem Material etwas überfordert. Wie machen das nur andere Krückenskifahrer? Wir beschließen, uns einfach mal zu informieren oder Videos anzuschauen.
Aber erst mal liege ich am Boden mit Ski und Krücken und weiß nicht, wie ich aufstehen soll. Saskia nimmt mich unter den Armen, hebt mich hoch und stellt mich einfach wieder hin. Aber das ist ja nicht die Lösung.
Ich bin fix und fertig von dem Kraftakt. Wir beschließen, die Anfängerpiste zum Lift gemeinsam auf 3 Beinen runterzufahren, um wieder ins Tal zu kommen. Die Konzentration ist weg. Es war wahnsinnig viel Neues heute.
Vom Liftpersonal bekommen wir den Tipp, Mario Oberlechner anzusprechen. Er wohnt nur einen Ort weiter, ist amputiert und fuhr in der österreichischen Nationalmannschaft Krückenski. Mario könne uns vielleicht mit dem Handling von Ski und Krücken, mit dem Fahren und Aufstehen nach einem Sturz unterstützen.
Ein super Vorschlag. Auf jeden Fall werden wir zu ihm Kontakt aufnehmen.
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