Schmuggler in Vorarlberg
Die Paten des Schmuggi Luggi im Montafon
© Bertram Klehenz
Montafon - Wandern, wo einst die Schmuggler hausten
Montafon - Wandern, wo einst die Schmuggler hausten
Die Stränge der Dreiseil-Brücke scheinen in den Schwaden zu verschwinden. Nebel ist aufgezogen um die Gargellner Köpfe, der Schmugglersteig ist in Grau gehüllt. Das verwehrte Panorama ist normalerweise ein Grund, sich zu ärgern. Aber nicht hier, hoch über Gargellen. Im Nebel versteckt, schweifen die Gedanken in die Vergangenheit, in den ersten und zweiten Weltkrieg. Als die Schmuggler des Montafons noch kein touristisch aufbereitetes Thema waren, sondern Menschen, die oftmals ihr Leben riskierten, um Güter und manchmal auch andere Menschen über die Grenze in die Schweiz zu bringen.
Dreiseilbrücke am Schmugglersteig
Heute gibt es über Gargellen den Schmugglersteig, einen recht findig angelegten Klettersteig. Es gibt den Schmugglerpfad um die Madrisa, es gibt das Schmugglerland mit Spielpfad für Kinder und es gibt den »Schmuggi Luggi«, die dazugehörige und stets frech grinsende Werbefigur, für den die Schmuggler Pate standen.
Nach 1900, als das Schmuggeln seinen ersten Höhepunkt erlebte, gab es zwischen Gargellen auf der österreichischen und St. Antönien auf der Schweizer Seite natürlich nichts davon. Heimatforscher Friedrich Juen arbeitet das Leben und Schaffen der Schmuggler des 20. Jahrhunderts auf.
»Ich bin ein Jäger und Sammler von Geschichten«, sagt Juen, gebürtiger Gargellner. »In unserer Familie gibt es viele dieser Geschichten. Mein Großvater hat geschmuggelt, der Bruder meines Großvaters auch.« Der Bruder seines Großvaters war Meinrad Juen, im Montafon so etwas wie eine Schmuggler-Legende. Vor allem deswegen, weil er im zweiten Weltkrieg dutzenden Juden zur Freiheit verhalf – unter dem Einsatz seines Lebens, und dessen der Menschen, die er über die Grenze brachte. »Wer Menschen geschmuggelt hat und erwischt wurde, der kam direkt ins KZ«, sagt Friedrich Juen, sein Neffe.
Nicht immer ging es um Leben und Tod, aber wer beim Schmuggeln erwischt wurde, der musste dafür büßen. Im besten Fall mit einer Geldstrafe, meistens aber mit einem Aufenthalt im Gefängnis. Begonnen hat der systematische Schmuggel in den 80er, 90er Jahren des 19. Jahrhunderts.
»1892 ist ein erster Schusswechsel überliefert, zwischen Grenzern und Schmugglern«, sagt Juen. Er hat Listen aus der damaligen Zeit ausfindig gemacht, von konfiszierter Schmuggelware: Damenstrümpfe, Halbschuhe, drei Meter Seidenstoff. 50 Gramm Nudeln. »Der heutige Schmugglerpfad entspricht ungefähr einer damaligen Schmuggelroute«, sagt Juen. Aber vor allem haben die Schmuggler die kleinen Pässe gesucht, die gar keinen Namen haben und die vom Grenzschutz möglicherweise nicht bewacht wurden.
Der Nebel kam den Schmugglern in den Gargellen stets zugute
Es war ein Spiel mit hohem Einsatz, das zwischen Schmugglern und Grenzern stattfand. Und es entwickelte sich stetig weiter. Gerade diejenigen, die sich nicht erwischen lassen durften, ließen sich immer neue Tricks einfallen. »Mein Großvater hatte immer eine Schafglocke in der Tasche«, sagt Juen. »Wenn er im Dunkeln ein paar Steine losgetreten hatte und wusste, dass die Zöllner nun auf ihn aufmerksam wurden, läutete er mit der Glocke. Wenn er ein paar hundert Meter weiter wieder Steine lostrat, dann zog er eine andere Glocke, mit einem anderen Ton, heraus und läutete mit der.«
Natürlich hatten die Schmuggler auch ihre ganz speziellen Transportbehälter. Fässer mit doppeltem Boden etwa, der Klassiker. »Dort war auf den ersten Blick Schweinefutter drin, darunter versteckt aber Kaffee«, sagt Juen. »Ungeröstet natürlich, damit man ihn nicht riecht.« Die ganz Cleveren redeten sich noch raus, wenn sie erwischt wurden. »Ein Spruch meines Großvaters war: Was drei Zöllner bezeugen, lüge ich alleine weg«, sagt Juen.
Gerade in der Zeit zwischen erstem und zweiten Weltkrieg, wenn Tabak, Zucker, Kaffee oder auch Wertgegenstände wie eine Kuhglocke, ein paar Schuhe oder einmal sogar eine Schäferhündin versteckt über die Grenze wanderten, durften selbst enttarnte Schmuggler noch auf Milde hoffen – und manchmal waren es dann sogar die Grenzer selbst, die das Paar Schuhe oder den Kaffee behielten und die Schmuggler laufen ließen.
Mit Beginn des 2. Weltkriegs änderte sich das dramatisch. Als der Krieg über Europa wütete, kamen in den Bergen über Gargellen auch Menschen ums Leben. »Während des zweiten Weltkriegs wurde die Grenze zudem vom Militär überwacht, durch tausende Soldaten: Hilfsgrenzassistenten, kurz Higa, ganz junge oder ganz alte Soldaten, die nicht an die Front mussten.«
Natürlich waren diese Soldaten bewaffnet. »Aus dem September 1944 ist ein Todesfall überliefert«, sagt Juen. »Es wurde wohl jemand reingelegt. Ihm wurde das Geld abgenommen und er danach direkt in die Hände der Grenzer gelotst. Es heißt, er habe auch eine Pistole dabei gehabt und wurde deswegen erschossen.«
Meinrad Juen allerdings bekam das Militär nie in die Finger. Noch heute erzählen sich die Menschen in Gargellen und den umliegenden Gemeinden vom ihrem gerissensten Schmuggler des 20 Jahrhunderts, wie er die Obrigkeit zum Narren hielt. »Er hatte sogar Schuhe mit einer Sohle, deren Spitze nach hinten zeigte: Wenn seine Fußspuren also scheinbar in einen Wald führten, war er eigentlich aus dem Wald herausgegangen«, sagt Friedrich Juen.
Sein Onkel, der war laut Juen so etwas wie der Robin Hood des Montafons. » Er war ein Rebell und er war hoch angesehen.« 1938 wurde in seinem Heimatort St. Gallenkirch, einer Nachbargemeinde von Gargellen, über den Anschluss an Nazi-Deutschland abgestimmt. »Es gab es zwei Gegenstimmen. Der Pfarrer und der Meinrad.«
Einmal musste Meinrad Juen mehr als zwei Jahre untertauchen, weil ihn das Militär suchte. Er versteckte sich nicht etwa auf einer abgelegenen Hütte oder in einer Höhle – sondern mitten im Dorf. Über Mittelsmänner hielt er seine Geschäfte trotzdem am laufen. »Wer eine Pistole, ein Fernglas oder irgendetwas anderes brauchte: Meinrad konnte alles besorgen«, sagt Juen.
Verewigt in der lokalen Geschichte hat sich Meinrad Juen aber vor allem mit den Juden, die er sicher über die Grenze brachte. Er tat das, weil er damit Geld verdienen konnte, viel mehr als mit Haushaltsgegenständen. Aber auch aufgrund eines tiefen Empfindens für Gerechtigkeit. »Genau genommen war er ein Schlepper, ein Krimineller, ja. Aber er hat die Juden nicht nur wegen des Profits geschmuggelt, sondern auch aus Überzeugung«, sagt Juen. Nach dem Krieg, als die große Zeit des Schmuggelns abklang, wurde Meinrad Juen Jagdaufseher. »Ein anständiger«, wie Friedrich betont.
Ein Schmugglerweg führt um die Ritzenspitzen über das Valfinzer Joch
Im späten 20. Jahrhundert wurde das Thema dann in Gargellen und Umgebung touristisch aufgegriffen. Das Restaurant »Schmugglerstube« machte auf, die ersten Wanderwege bekamen entsprechende Namen. Später entstanden Hinweistafeln, Kinderland, der Klettersteig, nicht zuletzt der Schmuggi Luggi. Und den Nebel, der manchmal aufzieht, haben sie in Gargellen mittlerweile sogar zu schätzen gewusst. »Unser Marketingleiter sagt mittlerweile: Ich will bei Werbeaufnahmen keinen strahlend blauen Himmel mehr«, sagt Friedrich Juen. »Sondern: Ich will Nebenschwaden, ich will das Geheimnisvolle!«
Dreiseilbrücke am Schmugglersteig
Nach 1900, als das Schmuggeln seinen ersten Höhepunkt erlebte, gab es zwischen Gargellen auf der österreichischen und St. Antönien auf der Schweizer Seite natürlich nichts davon. Heimatforscher Friedrich Juen arbeitet das Leben und Schaffen der Schmuggler des 20. Jahrhunderts auf.
»Ich bin ein Jäger und Sammler von Geschichten«, sagt Juen, gebürtiger Gargellner. »In unserer Familie gibt es viele dieser Geschichten. Mein Großvater hat geschmuggelt, der Bruder meines Großvaters auch.« Der Bruder seines Großvaters war Meinrad Juen, im Montafon so etwas wie eine Schmuggler-Legende. Vor allem deswegen, weil er im zweiten Weltkrieg dutzenden Juden zur Freiheit verhalf – unter dem Einsatz seines Lebens, und dessen der Menschen, die er über die Grenze brachte. »Wer Menschen geschmuggelt hat und erwischt wurde, der kam direkt ins KZ«, sagt Friedrich Juen, sein Neffe.
Erst kassieren, dann verpfeifen
Während des Krieges haben sich an der Grenze zwischen Montafon und Prättigau menschenunwürdige Szenen abgespielt. Menschen, die in Hitlers Reich um ihr Leben fürchteten, zahlten Unsummen an Schmuggler, um an den Grenzposten vorbei in die Schweiz gebracht zu werden. Manche von ihnen wurden verraten. »Da wurde erst das Geld kassiert und dann die Leute an die Grenzer verpfiffen«, sagt Juen.Nicht immer ging es um Leben und Tod, aber wer beim Schmuggeln erwischt wurde, der musste dafür büßen. Im besten Fall mit einer Geldstrafe, meistens aber mit einem Aufenthalt im Gefängnis. Begonnen hat der systematische Schmuggel in den 80er, 90er Jahren des 19. Jahrhunderts.
»1892 ist ein erster Schusswechsel überliefert, zwischen Grenzern und Schmugglern«, sagt Juen. Er hat Listen aus der damaligen Zeit ausfindig gemacht, von konfiszierter Schmuggelware: Damenstrümpfe, Halbschuhe, drei Meter Seidenstoff. 50 Gramm Nudeln. »Der heutige Schmugglerpfad entspricht ungefähr einer damaligen Schmuggelroute«, sagt Juen. Aber vor allem haben die Schmuggler die kleinen Pässe gesucht, die gar keinen Namen haben und die vom Grenzschutz möglicherweise nicht bewacht wurden.
Der Nebel kam den Schmugglern in den Gargellen stets zugute
»Was drei Söllner bezeugen, lüge ich alleine weg«
Am sicheren Stahlseil hängend, kann man sie sich bildlich vorstellen: Die Gestalten, die vielleicht am Fuß der Felswand unter den Gargellner Köpfen entlang schleichen, die sich immer wieder umdrehen, die Ohren gespitzt, ob Schritte oder Stimmen zu hören sind. Ob vielleicht eine brennende Zigarette einen Grenzer verrät. Nebel, Schnee, sogar Unwetter, kamen da oft gelegen. »Das beste Schmuggel-Wetter war, wenn die Zöllner nicht mal mehr ihre Hunde rausschicken wollten«, sagt Juen.Es war ein Spiel mit hohem Einsatz, das zwischen Schmugglern und Grenzern stattfand. Und es entwickelte sich stetig weiter. Gerade diejenigen, die sich nicht erwischen lassen durften, ließen sich immer neue Tricks einfallen. »Mein Großvater hatte immer eine Schafglocke in der Tasche«, sagt Juen. »Wenn er im Dunkeln ein paar Steine losgetreten hatte und wusste, dass die Zöllner nun auf ihn aufmerksam wurden, läutete er mit der Glocke. Wenn er ein paar hundert Meter weiter wieder Steine lostrat, dann zog er eine andere Glocke, mit einem anderen Ton, heraus und läutete mit der.«
Natürlich hatten die Schmuggler auch ihre ganz speziellen Transportbehälter. Fässer mit doppeltem Boden etwa, der Klassiker. »Dort war auf den ersten Blick Schweinefutter drin, darunter versteckt aber Kaffee«, sagt Juen. »Ungeröstet natürlich, damit man ihn nicht riecht.« Die ganz Cleveren redeten sich noch raus, wenn sie erwischt wurden. »Ein Spruch meines Großvaters war: Was drei Zöllner bezeugen, lüge ich alleine weg«, sagt Juen.
Gerade in der Zeit zwischen erstem und zweiten Weltkrieg, wenn Tabak, Zucker, Kaffee oder auch Wertgegenstände wie eine Kuhglocke, ein paar Schuhe oder einmal sogar eine Schäferhündin versteckt über die Grenze wanderten, durften selbst enttarnte Schmuggler noch auf Milde hoffen – und manchmal waren es dann sogar die Grenzer selbst, die das Paar Schuhe oder den Kaffee behielten und die Schmuggler laufen ließen.
Mit Beginn des 2. Weltkriegs änderte sich das dramatisch. Als der Krieg über Europa wütete, kamen in den Bergen über Gargellen auch Menschen ums Leben. »Während des zweiten Weltkriegs wurde die Grenze zudem vom Militär überwacht, durch tausende Soldaten: Hilfsgrenzassistenten, kurz Higa, ganz junge oder ganz alte Soldaten, die nicht an die Front mussten.«
Natürlich waren diese Soldaten bewaffnet. »Aus dem September 1944 ist ein Todesfall überliefert«, sagt Juen. »Es wurde wohl jemand reingelegt. Ihm wurde das Geld abgenommen und er danach direkt in die Hände der Grenzer gelotst. Es heißt, er habe auch eine Pistole dabei gehabt und wurde deswegen erschossen.«
Meinrad Juen allerdings bekam das Militär nie in die Finger. Noch heute erzählen sich die Menschen in Gargellen und den umliegenden Gemeinden vom ihrem gerissensten Schmuggler des 20 Jahrhunderts, wie er die Obrigkeit zum Narren hielt. »Er hatte sogar Schuhe mit einer Sohle, deren Spitze nach hinten zeigte: Wenn seine Fußspuren also scheinbar in einen Wald führten, war er eigentlich aus dem Wald herausgegangen«, sagt Friedrich Juen.
Sein Onkel, der war laut Juen so etwas wie der Robin Hood des Montafons. » Er war ein Rebell und er war hoch angesehen.« 1938 wurde in seinem Heimatort St. Gallenkirch, einer Nachbargemeinde von Gargellen, über den Anschluss an Nazi-Deutschland abgestimmt. »Es gab es zwei Gegenstimmen. Der Pfarrer und der Meinrad.«
Einmal musste Meinrad Juen mehr als zwei Jahre untertauchen, weil ihn das Militär suchte. Er versteckte sich nicht etwa auf einer abgelegenen Hütte oder in einer Höhle – sondern mitten im Dorf. Über Mittelsmänner hielt er seine Geschäfte trotzdem am laufen. »Wer eine Pistole, ein Fernglas oder irgendetwas anderes brauchte: Meinrad konnte alles besorgen«, sagt Juen.
Verewigt in der lokalen Geschichte hat sich Meinrad Juen aber vor allem mit den Juden, die er sicher über die Grenze brachte. Er tat das, weil er damit Geld verdienen konnte, viel mehr als mit Haushaltsgegenständen. Aber auch aufgrund eines tiefen Empfindens für Gerechtigkeit. »Genau genommen war er ein Schlepper, ein Krimineller, ja. Aber er hat die Juden nicht nur wegen des Profits geschmuggelt, sondern auch aus Überzeugung«, sagt Juen. Nach dem Krieg, als die große Zeit des Schmuggelns abklang, wurde Meinrad Juen Jagdaufseher. »Ein anständiger«, wie Friedrich betont.
Ein Schmugglerweg führt um die Ritzenspitzen über das Valfinzer Joch
Zufällig vertauschte Rucksäcke
Die Schmuggler, ihre Gaunereien und manchmal auch Heldentaten, sie sind ein Teil des Montafons und speziell von Gargellen geblieben. »Viele haben einen Schmuggler in ihrer Familie gehabt, oft nur in kleinerem Rahmen, das wurde nicht an die große Glocke gehängt«, sagt Juen. »Die Dunkelziffer ist sehr hoch.« Manchmal hat eben nur der Geißenjunge aus Österreich den Geißenjungen aus der Schweiz getroffen, sie haben gemütlich Mittag gegessen und danach ganz zufällig ihre Rucksäcke vertauscht.Im späten 20. Jahrhundert wurde das Thema dann in Gargellen und Umgebung touristisch aufgegriffen. Das Restaurant »Schmugglerstube« machte auf, die ersten Wanderwege bekamen entsprechende Namen. Später entstanden Hinweistafeln, Kinderland, der Klettersteig, nicht zuletzt der Schmuggi Luggi. Und den Nebel, der manchmal aufzieht, haben sie in Gargellen mittlerweile sogar zu schätzen gewusst. »Unser Marketingleiter sagt mittlerweile: Ich will bei Werbeaufnahmen keinen strahlend blauen Himmel mehr«, sagt Friedrich Juen. »Sondern: Ich will Nebenschwaden, ich will das Geheimnisvolle!«
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- Wie ankommen? - Der nächstgelegene Bahnhof ist Bludenz. Von dort führen mehrere Buslinien regelmäßig und verlässlich bis tief ins Tal nach Gargellen.
- Wo schlafen? - Der Montafoner Hof mit seinen vier Sternen in Tschagguns ist zwar nicht unbedingt das, was man als verstecktes Kleinod bezeichnen kann - aber hat sich auch als eines der größeren Hotels der Gegend die Herzlichkeit bewahrt. Die Wildküche aus der eigenen Schlachterei ist herausragend, die Abende – wenn die Stubenmusi spielt – unvergesslich. www.montafonerhof.com, Tel. 00 43/55 56/710 00
- Was essen? - Unbedingt den Sura Kees, der typische Sauerkäse der Region (viel Eiweiß, wenig Fett!). Den gibt es in so ziemlich jedem Gasthaus, mindestens in der klassischen Variante mit Essig, Öl und viel Zwiebeln. Der ein oder andere Koch spielt aber gerne mit dem kernigen Aroma, z.B. im Schafberg Hüsli an der Bergstation der Gargellner Gondelbahn, wo der Sura Kees im Sommersalat mit Erdbeeren zu finden ist.
- Wo anklopfen? - Nahezu jeder Ort hat sein eigenes Tourismusbüro – die Mitarbeiter/innen dort sind erfahrungsgemäß sehr hilfreich. Auch wenn sie den für manchen schwer zu verstehenden Dialekt sprechen. www.montafon.at/oeffnungszeiten, Tel. 00 43/5/066 86
- Wie Abenteuerlust und Convenience verbinden? - Zugegeben, weit weg vom alpinen Territorium, aber eben auch spaßig: Am Golm gibt es einen Waldkletterpark, einen Flying Fox und eine Ganzjahres-Rodelbahn, zudem einen leichten Übungsklettersteig (max B) und sogar ein recht lohnendes kleines Klettergebiet mit einigen Einsteigerrouten im Bereich UIAA 4; www.golm.at
- Sich orientieren - Kompass-Karte 1:50 000, Nr. 32 »Bludenz, Schruns, Klostertal«
Text: Julian Galinski. Fotos: Bertram Klehenz, Montafon Tourismus / Daniel Zangerl, Torsten Wenzler, Christoph Schöch
Artikel aus Bergsteiger Ausgabe 12/2015. Jetzt abonnieren!
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