16 Paar aktuelle Tourenski im Test
Der große BERGSTEIGER Tourenskitest 2015/16
© VIVALPIN
16 aktuelle Tourenski-Modelle im Härtetest
16 aktuelle Tourenski-Modelle im Härtetest
Qualitativ hochwertig und bei allen Verhältnissen leicht und ökonomisch zu fahren: Der Trend, der sich schon in den vergangenen Jahren auf dem Tourenski-Markt abgezeichnet hat, geht weiter. Was jedoch neu ist: Nahezu alle Hersteller bemühen sich, das Gewicht der Ski zu optimieren, und setzen selbst bei den freeride-orientierten, breiteren Modellen konsequent auf Gewichtsreduktion. Dank dem Know-how der großen Hersteller sind daher Ausreißer beim Gewicht, beim Fahrverhalten oder bei der Qualität der Tourenski nicht mehr zu erwarten. Zu hart umkämpft ist der Markt, als dass sich ein Produzent solche Ausrutscher leisten könnte.
Die aktuellen Touren- und Freerideski-Modelle werden allesamt in einem sehr guten Zustand und perfekt präpariert ausgeliefert und lassen sich problemlos bei nahezu allen Verhältnissen fahren. Voraussetzung dafür ist natürlich eine moderne Serienproduktion mit geringen Toleranzen und einer aufwändigen Endkontrolle. Die kleinen Nischenanbieter, die jedes Jahr wie aus dem Nichts auftauchen und nur ein paar hundert Paar Ski absetzen, fallen hier naturgemäß ab.
Für den Kunden bedeutet das, dass er bei einem Tourenski eines kleinen Herstellers auch Pech haben und etwa ein Paar Ski mit Hohlschliff erwischen kann, dessen Fahrverhalten mehr an einen störrischen Esel als an einen modernen Tourenski erinnert. Das Test-Team des BERGSTEIGER hat sich deshalb bereits vor mehreren Jahren entschlossen, ausschließlich Tourenski von etablierten Herstellern zu testen.
Bei langen Aufstiegen ist ein geringes Gewicht des Tourenskis von Vorteil
Entscheidend beeinflusst auch die Geometrie in der Seitenansicht das Fahrverhalten der Ski: Mittlerweile hat die Rocker- die klassische Camber-Geometrie – also die Skigeometrie mit Vorspannung – komplett abgelöst. Alle im Test befindlichen Hersteller bauen auf die Vorteile der Rocker Ski, die sich vor allem darin bemerkbar machen, dass die Ski leichter drehen, kaum zum Verkanten oder Verschneiden neigen und grundsätzlich leichter und kraftsparender im tiefen oder schlechten Schnee zu fahren sind.
Last but not least gibt es natürlich Gewichtsunterschiede, die eine neue Erkenntnis liefern: breit heißt nicht mehr unbedingt bleischwer. Hier erzielen einige Skihersteller mit cleveren Innenauf bauten und hochwertigen Materialien beachtliche Ergebnisse, die man noch vor wenigen Jahren für unmöglich gehalten hätte.
Den optimalen Kompromiss sehen wir bei einem Skigewicht von maximal 1450 bis 1500 g pro Ski (bei einer Skilänge von 180 cm, ohne Bindung) und einer Skibreite von 90 bis 100 mm unter der Bindung. Zum Erreichen dieser Werte kommt bei den Topmodellen der Hersteller ein ausgeklügelter Materialmix zum Einsatz, der neben dem bewährten Holzkern, hochwertigen Kunststoffen und Titanal mittlerweile auch den Werkstoff Carbon enthalten kann.
Der Einsatz von Carbon bringt dabei nicht nur Gewichtsvorteile, sondern sorgt auch für eine extrem hohe Torsionssteifigkeit, von der man besonders bei harten, eisigen Schneeverhältnissen oder einer sportlichen Fahrweise profi tiert. Zudem spielt noch die richtige Skilänge eine wichtige Rolle. Eine gute Skitechnik vorausgesetzt, sollte diese zwischen Körpergröße und Körpergröße minus zehn Zentimeter liegen. Last but not least sollte man aber auch die Tourenbindung nicht vergessen, bei der die Kriterien Gewicht, Kraftübertragung und Sicherheit gleichermaßen berücksichtigt werden sollten. Hier sind seit kurzer Zeit Pin-Bindungen auf dem Markt, die neben dem Gewichtsvorteil auch die Anforderungen Stabilität, maximale Kraftübertragung und Sicherheit inklusive der erforderlichen TÜV-Zertifizierung erfüllen.
Für ein objektives Ergebnis hat jedes Mitglied des Testteams alle 16 Paar Ski getestet
Neben den beiden objektiv messbaren Faktoren Gewicht und Breite wurde das Fahrverhalten in einem standardisierten Testablauf mit folgenden Kriterien bewertet: Die Tempostabilität beschreibt die Eignung für höhere Geschwindigkeiten. Üblicherweise gilt: Je leichter ein Ski ist, desto unruhiger wird er bei hohem Fahrtempo. Die Harmonie sagt aus, wie spielerisch schnelle Wechsel von kurzen zu langen Radien, von gedrifteten zu geschnittenen Schwüngen, von unterschiedlichen Schnee- und Geländebedingungen gelingen. Die Dynamik beschreibt die Agilität der Ski. Welchen Kraftaufwand erfordern Kantwechsel? Wie schnell kann der Ski angedreht werden, um in die Falllinie einzufahren?
Bei kleinen Radien sollte ein Ski das Gefühl von Tempokontrolle und Sicherheit vermitteln. Kurzschwünge sollten bei allen Schneeverhältnissen mit geringem Kraftaufwand zu fahren sein. Der Surf Faktor kommt im tiefen, weichen Schnee zum Tragen. Erlaubt die Konstruktion ein gleichmäßiges, homogenes Surfen durch leichten oder schweren Schnee oder verlangt der Ski nach deutlichen Impulsen? Bei großen Radien wurden die Ski vor allem auf hartem Schnee ohne Drift auf der Kante über den Kantwinkel, die Taillierung und die Biegelinie gesteuert. Dabei zählt, wie exakt und richtungsgenau ein Ski gefahren werden kann.
Die aktuellen Touren- und Freerideski-Modelle werden allesamt in einem sehr guten Zustand und perfekt präpariert ausgeliefert und lassen sich problemlos bei nahezu allen Verhältnissen fahren. Voraussetzung dafür ist natürlich eine moderne Serienproduktion mit geringen Toleranzen und einer aufwändigen Endkontrolle. Die kleinen Nischenanbieter, die jedes Jahr wie aus dem Nichts auftauchen und nur ein paar hundert Paar Ski absetzen, fallen hier naturgemäß ab.
Für den Kunden bedeutet das, dass er bei einem Tourenski eines kleinen Herstellers auch Pech haben und etwa ein Paar Ski mit Hohlschliff erwischen kann, dessen Fahrverhalten mehr an einen störrischen Esel als an einen modernen Tourenski erinnert. Das Test-Team des BERGSTEIGER hat sich deshalb bereits vor mehreren Jahren entschlossen, ausschließlich Tourenski von etablierten Herstellern zu testen.
Bei langen Aufstiegen ist ein geringes Gewicht des Tourenskis von Vorteil
Tourenski: Ausgefeilte Geometrie
Auch wenn die Ski aus den Highend-Serien stammen und perfekt präpariert beim Skitest erscheinen, sind die Unterschiede zum Teil beträchtlich. Das beginnt schon beim sogenannten Shape der Ski – also bei der Geometrie der Ski in der Draufsicht: Da gibt es breite, freeride-orientierte oder schmälere, eher aufstiegsorientierte Ski, runde oder kantige Skispitzen und schließlich früher (tapered shape) oder später zur Skispitze zulaufende Skischaufeln.Entscheidend beeinflusst auch die Geometrie in der Seitenansicht das Fahrverhalten der Ski: Mittlerweile hat die Rocker- die klassische Camber-Geometrie – also die Skigeometrie mit Vorspannung – komplett abgelöst. Alle im Test befindlichen Hersteller bauen auf die Vorteile der Rocker Ski, die sich vor allem darin bemerkbar machen, dass die Ski leichter drehen, kaum zum Verkanten oder Verschneiden neigen und grundsätzlich leichter und kraftsparender im tiefen oder schlechten Schnee zu fahren sind.
Last but not least gibt es natürlich Gewichtsunterschiede, die eine neue Erkenntnis liefern: breit heißt nicht mehr unbedingt bleischwer. Hier erzielen einige Skihersteller mit cleveren Innenauf bauten und hochwertigen Materialien beachtliche Ergebnisse, die man noch vor wenigen Jahren für unmöglich gehalten hätte.
Der optimale Tourenski: Breit und dennoch leicht
Welche Eigenschaften bzw. welche Merkmale zeichnen nun den optimalen Tourenski aus? Die Antwort auf diese Frage hängt ab von der Zielsetzung des jeweiligen Tourengehers und dem überwiegenden Einsatzbereich; sie kann also nur sehr subjektiv beantwortet werden. Für den Skitourengeher, der einen guten Allrounder für möglichst alle Schnee- und Geländebedingungen sucht und keine eindeutigen Präferenzen bei der Aufstiegs- oder Abfahrtseignung hat, würden wir den optimalen Tourenski so charakterisieren: Da sich sowohl das Gewicht im Aufstieg als auch die Skibreite bzw. -fläche in der Abfahrt extrem auf die Ökonomie und damit auch auf den Genuss im Skitourengelände auswirkt, sollte bei beiden Kriterien ein guter Kompromiss angestrebt werden.Den optimalen Kompromiss sehen wir bei einem Skigewicht von maximal 1450 bis 1500 g pro Ski (bei einer Skilänge von 180 cm, ohne Bindung) und einer Skibreite von 90 bis 100 mm unter der Bindung. Zum Erreichen dieser Werte kommt bei den Topmodellen der Hersteller ein ausgeklügelter Materialmix zum Einsatz, der neben dem bewährten Holzkern, hochwertigen Kunststoffen und Titanal mittlerweile auch den Werkstoff Carbon enthalten kann.
Der Einsatz von Carbon bringt dabei nicht nur Gewichtsvorteile, sondern sorgt auch für eine extrem hohe Torsionssteifigkeit, von der man besonders bei harten, eisigen Schneeverhältnissen oder einer sportlichen Fahrweise profi tiert. Zudem spielt noch die richtige Skilänge eine wichtige Rolle. Eine gute Skitechnik vorausgesetzt, sollte diese zwischen Körpergröße und Körpergröße minus zehn Zentimeter liegen. Last but not least sollte man aber auch die Tourenbindung nicht vergessen, bei der die Kriterien Gewicht, Kraftübertragung und Sicherheit gleichermaßen berücksichtigt werden sollten. Hier sind seit kurzer Zeit Pin-Bindungen auf dem Markt, die neben dem Gewichtsvorteil auch die Anforderungen Stabilität, maximale Kraftübertragung und Sicherheit inklusive der erforderlichen TÜV-Zertifizierung erfüllen.
Stärken, Schwächen auf einen Blick
Auch in diesem Jahr war es aufgrund der Qualitätsdichte schwer, einen eindeutigen Testsieger zu küren. Die Netzdiagramme ermöglichen aber auf einen Blick, welche Stärken und Schwächen ein Skimodell zu bieten hat. Dabei sollte man nicht generell davon ausgehen, dass der beste Ski auch durch die größte Fläche im Netzdiagramm dargestellt wird. Vielmehr sollte man die Schwerpunkte für eine eventuelle Kaufentscheidung auf seinen individuellen Einsatzbereich und die persönlich wichtigsten Testkriterien legen.Für ein objektives Ergebnis hat jedes Mitglied des Testteams alle 16 Paar Ski getestet
Die Rahmenbedingungen des Tourenski-Tests
Jeder der insgesamt 12 Tester fuhr jeden Ski; alle Modelle maßen zwischen 175 und 180 cm Länge; an den Testtagen herrschten am Stubaier Gletscher gleichwertige Verhältnisse. Selbstverständlich haben Schuhe und Bindung einen erheblichen Einfluss auf das Fahrverhalten der Ski. Besonders der Bindung kommt dabei eine Schlüsselrolle zu, da sie die Kraft vom Schuh möglichst verlustfrei auf den Ski übertragen muss. Um auch in dieser Hinsicht ein vergleichbares Testresultat zu erzielen, wurden den Skiherstellern entsprechende Vorgaben gemacht und entsprechende Bindungen angefordert. (Zum Testbericht Skitourenbindungen)Wie die Ski bewertet wurden
Für eine differenzierte und aussagekräftige Bewertung der unterschiedlichen Skikonzepte und -konstruktionen hat Christoph Ebert vom Kompetenzzentrum Sport-Gesundheit-Technologie in Garmisch-Partenkirchen das bewährte Testkonzept des BERGSTEIGER-Skitests auf die aktuellen Ski abgestimmt. Dabei geht die gemessene Skifl äche als objektiver Wert neben dem Skigewicht in die Charakterisierung der Ski mit ein. Ist das Skigewicht der wichtigste Indikator für die Aufstiegseignung, so hat die Skifläche eine ähnlich hohe Aussagekraft für die Tiefschnee-Eignung. Aus physikalischer Sicht bietet ein breiter Ski mit viel Fläche bessere Voraussetzungen für Tiefschnee und schwere Schneebedingungen als ein schmaler Ski mit wenig Fläche.Neben den beiden objektiv messbaren Faktoren Gewicht und Breite wurde das Fahrverhalten in einem standardisierten Testablauf mit folgenden Kriterien bewertet: Die Tempostabilität beschreibt die Eignung für höhere Geschwindigkeiten. Üblicherweise gilt: Je leichter ein Ski ist, desto unruhiger wird er bei hohem Fahrtempo. Die Harmonie sagt aus, wie spielerisch schnelle Wechsel von kurzen zu langen Radien, von gedrifteten zu geschnittenen Schwüngen, von unterschiedlichen Schnee- und Geländebedingungen gelingen. Die Dynamik beschreibt die Agilität der Ski. Welchen Kraftaufwand erfordern Kantwechsel? Wie schnell kann der Ski angedreht werden, um in die Falllinie einzufahren?
Bei kleinen Radien sollte ein Ski das Gefühl von Tempokontrolle und Sicherheit vermitteln. Kurzschwünge sollten bei allen Schneeverhältnissen mit geringem Kraftaufwand zu fahren sein. Der Surf Faktor kommt im tiefen, weichen Schnee zum Tragen. Erlaubt die Konstruktion ein gleichmäßiges, homogenes Surfen durch leichten oder schweren Schnee oder verlangt der Ski nach deutlichen Impulsen? Bei großen Radien wurden die Ski vor allem auf hartem Schnee ohne Drift auf der Kante über den Kantwinkel, die Taillierung und die Biegelinie gesteuert. Dabei zählt, wie exakt und richtungsgenau ein Ski gefahren werden kann.
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Wolfgang Pohl und Christof Schellhammer
Artikel aus Bergsteiger Ausgabe 12/2015. Jetzt abonnieren!
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