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17.11.2019
20:15
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Die unglaubliche Reise der Wanderwölfe

Die meisten Menschen kannten Wölfe lange nur aus Märchen. Doch längst sind sie wieder in den Schlagzeilen. Sobald irgendwo ein Lamm gerissen wird, entbrennt eine Diskussion um Artenschutz und Abschussgenehmigungen. In Deutschland leben derzeit knapp 250 erwachsene Wölfe. Sie gruppieren sich in Rudel, Paare und insgesamt drei Einzelwölfe - einer von ihnen ist in Baden-Württemberg sesshaft. Einmal quer durch Europa: Der SWR Film nimmt seinen Ausgang in Rumänien. Dort gibt es die meisten Schafzüchter in der EU und auch die größte Wolfspopulation der Gemeinschaft - man vermutet bis zu 3000 Exemplare. Autor Vincent Steiger verfolgt die Spuren eines Wolfsrüden, den die Filmerzählung Slava nennt. Slavas Wanderschaft führt von den Karpatenwäldern quer durch die Alpen bis in den äußersten Nordwesten Spaniens. Es ist eine Strecke, die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler anhand von Wolfsspuren und DNA-Analysen rekonstruieren konnten, über insgesamt 3.000 Kilometer. Slava ist bei seinem Aufbruch in Rumänien zwei Jahre alt und muss allein zurechtkommen, weil sein Rudel ihn verstoßen hat. Eine Strafe, die der junge Grauwolf sich einhandelte, weil er gegen das Leittier und die Rangordnung seines Rudels aufbegehrt hatte. Beeindruckt von den Fähigkeiten der Wölfe, auf sich allein gestellt solch ungeheure Strecken zu bewältigen, stellte der französische Naturfilmer Slavas Reise mit trainierten Wölfen nach. Die über einen langen Zeitraum hinweg gedrehte Dokumentation nimmt dabei die Perspektive des Wanderwolfes ein und versucht, Gefahren, Hunger, Entbehrungen und Erschöpfung aus seinem Blick darzustellen. Der Film ist eine internationale Koproduktion von Kwanza/Paris mit dem SWR, dem französischen und chinesischen Fernsehen. Er nimmt Zuschauerinnen und Zuschauer mit auf eine faszinierende Reise und stellt jenseits von Schlagzeilen die Frage, ob Mensch und Wolf in Europa ihre Lebensräume künftig nicht wieder teilen könnten.