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Natur und Technik: Klettersteige an Staumauern

"Da gehst Du doch die Wand hoch!" Stimmt, und zwar im wörtlichen Sinne. An den Staumauern im österreichischen Hochgebirge kommen Klettermaxe und Technikinteressierte gleichermaßen auf ihre Kosten.
Prächtige Tiefblicke gibt‘s in der Klettersteigarena Höhenburg zum Kraxelspaß dazu. © VERBUND Tourismus GmbH
Prächtige Tiefblicke gibt‘s in der Klettersteigarena Höhenburg zum Kraxelspaß dazu.

Dies ist der Moment, in dem die Selbstsicherung ran muss. Nicht zum ersten Mal an diesem Tag… Wieder einhängen, das Klettersteigset entlasten und noch ein Foto machen. Zu türkis-grau schimmert der Mooserboden-Stausee in der Sonne, zu grün und steil fallen die Wände ins Wasser, drumherum grüßen die 3000er des Nationalparks Hohe Tauern. Da muss einfach noch ein Bild drin sein!

Kurz, aber knackig an der Höhenburg

Zugegeben: Episch lang ist keine der drei Viae Ferratae in der Klettersteigarena Höhenburg. Die längste, das "Mooser Mandl", bringt es gerade Mal auf 110 Klettermeter. Aber was die Aussicht auf Wasserfall- und Mooserbodenstausee, oberhalb von Kaprun, angeht, können sich alle drei sehen lassen. Und mit Schwierigkeiten von A/B (Klettersteig "Limberg-Zwerg") bis E ("Drossen-Hex" mit einem kleinen Überhang) finden Einsteiger ebenso den passenden Steig wie Profis.


Doppelt schön: die beiden Speicherseen der Kaprun Hochgebirgsstauseen auf rund 2040 Metern.

Am Gipfel treffen sich dann alle wieder und können, falls Arme und Beine es noch hergeben, einen Abstecher in den Klettergarten machen. Und dann geht‘s tief hinein, statt hoch hinauf: Ins Innere der Staumauer. Wie entstand das gigantische Bauwerk? Wieviel Energie wird hier erzeugt? Und wie funktioniert Stromgewinnung durch Wasserkraft eigentlich? Eine Führung im VERBUND-Stauwerk gibt Antworten.

"MOBO 107" – der Neueste im Team

Wer der Mauer noch näher kommen will, steigt in den nagelneuen "MOBO107", ein. 200 Meter lang schlängelt sich der weltweit höchstgelegene Klettersteig auf einer Staumauer. Die gigantischen Tiefblicke gibt‘s ab der Eröffnung im Juni für Fans der Vertikalen (geöffnet 8:10-17 Uhr).


Premieren-Tag am Mobo 107

Einer machte den Anfang: "Schlegeis 131"

Bereits eine große Fan-Gemeinde hat der "Schlegeis131" im Zillertal. Bei seiner Eröffnung 2016 konnte er gleich einen Superlativ tragen: erster Klettersteig weltweit an einer Staumauer. Und der Name ist Programm: 131 Meter im Schwierigkeitsgrad B (bei direktem Ausstieg C/D) geht‘s hinauf. Zunächst sieht man in der Wand vor allem viel grauen Beton. Dafür ist der "Wow-Effekt" oben umso größer, wenn Olperer und Hochfeiler in der Nachbarschaft auftauchen.


Auch zum Biken ideal: die Wege rund um die Schlegeissperre im Zillertal

Berge und Bauwerke, an wenigen Orten der Welt kommen sie sich so nah wie hier. Auch hier bietet der Betreiber interessante Führungen durch das Stauwerk an. Und wer nicht mit Helm, Gurt und Klettersteigset in die Vertikale einsteigen will, findet rund um Mooserboden, Kölnbreinsperre und Schlegeisspeicher herrliche Wanderziele und Gipfel, die Bergsteigerherzen höher schlagen lassen.

Alle Informationen finden Sie unter www.verbund.com/tourismus

Tourentipps Rund um die Staumauern

Vom Kölnbrein zur Osnabrücker Hütte

  • Charakter: Einfache Tour in Hochgebirgskulisse, auch für konditionsstarke Kinder geeignet
  • 15 Km, 387 Hm Aufstieg, ca. 4 Std.
  • Route: Ufer Kölnbreinspeicher taleinwärts – Fahrweg – Kleinelend Bach – Ende des Stausees – vom Fahrweg abzweigen zur Osnabrücker Hütte (2031 m)

Schlegeis zum Friesenberghaus und von dort zur Olpererhütte

  • Charakter: Prächtige Rundtour mit schönen Ausblicken. Ggf. Übernachtung auf der Olpererhüte und Besteigung des Olperer
  • 14 Km, 938 Hm auf, 609 Hm ab, 5 Std.
  • Route: Schlegeisspeicher – Friesenbergalm – Lapenkar – Friesenberghaus – Berliner Höhenweg – Olpererhütte – Grasgelände – Dominikushütte –Stausee

Auf den Hohen Tenn

  • Charakter: Technisch und konditionell sehr anspruchsvolle Bergtour zu einem fantastischen Gipfelziel
  • 28 Km, 3200 Hm Aufstieg, 2100 Hm Abstieg, ca. 15 Stunden
  • Route: Parkplatz Gletscherbahn Kaprun – Roßkopf – Imbachhorn – Brandlscharte – Gleiwitzerhütte – Kempsenkopf – Kl. Tenn – Hoher Tenn – Stausee Mooserboden

Hotel-Empfehlung: Berghotel Malta

Darf‘s ein wenig mehr sein? Etwas mehr Design, etwas mehr Komfort, etwas mehr Höhe: Auf 1933 Metern Höhe liegt das Berghotel Malta, idealer Stützpunkt für Bergfreunde, die auf den Komfort eines Hotels im Tal nicht verzichten wollen. Der Blick fällt direkt auf die Kölnbreinsperre, in deren Nähe dieses Jahr ein weiterer VERBUND-Klettersteig entstehen soll.


In erster Reihe zum Kölnbrein-Stausee thront das Berghotel Malta.

Noch nicht genug Adrenalin? Wie wäre es mit Canyoning, Rafting, Klettern, Hochseilgarten oder Bungy Jumping von Österreichs höchster Staumauer? Langweilig wird‘s sicherlich nicht in Malta… An schönen Sommertagen Fluch und Segen zugleich: die Malta-Hochalmstraße, die direkt am Hotel entlang führt. www.berghotelmalta.at