Liebe verleiht Flügel. Oder zumindest den Willen 800 Kilometer mit dem Auto zu fahren. Soweit ist es von Arendok in der belgischen Provinz Antwerpen nach Oberstdorf. Pieter Carpentier nahm diese Strecke auf sich, um beim ersten Bergsteiger Wandertag am Samstag, 23. September 2017, dabei sein zu können. Der 32-Jährige ist nicht nur begeisterter Bergsteiger, sondern auch treuer Bergsteiger-Abonnent.
Da es in Belgien »kein richtiges alpines Wandermagazin« gibt und er als Übersetzer und Dolmetscher keine Probleme mit der deutschen Sprache hat, entschied er sich vor einigen Jahren für den Bergsteiger. Bei der Lektüre habe er schon so manches lernen können und einige gute Tourenvorschläge bekommen, so Carpentier.
Obwohl er im absoluten Flachland – 25 Meter über Meereshöhe – aufwuchs, wurde Pieter Carpentier die Liebe zu den Bergen von frühester Kindheit an von seinen Eltern mitgegeben. Einmal im Jahr machte die Familie Urlaub im Tannheimer Tal (Allgäuer Alpen). Kaum der Kraxe entstiegen, lief der kleine Pieter den Eltern bald davon und kam immer als erster an Gipfeln und Hütten an.
Mittlerweile fährt Carpentier statt mit den Eltern mit seiner Frau in den Urlaub, aber immer noch in die Alpen. Besonders oft sind sie in Tirol, in diesem Jahr zum Beispiel in der Region Wilder Kaiser. »Schöne Wanderungen, hohe Berge, urige Hütten und frische Almprodukte – diese Kombination ist das perfekte Rezept für gelungene Sommerurlaube!«
Hoch hinauf: Pieter Carpentier am Kitzsteinhorn; Foto: Pieter Carpentier
Die Berge dürfen heute gerne etwas höher und anspruchsvoller sein als damals mit der Familie. So war der Belgier beispielsweise in den letzten Jahren auf Kitzsteinhorn (3203 m), Zugspitze (2962 m) und Fineilspitze (3514 m). Höhenmeter sind ihm aber gar nicht so wichtig. »Vom Tal aus wirken die Berge so weit und unerreichbar. Oben angekommen, fühle ich mich dann immer wie der König der Welt, egal ob der Gipfel 2000 oder 3000 Meter hoch ist«, sagt Carpentier. Als Alpenliebhaber sei er schlicht im falschen Land auf die Welt gekommen. Daher ergreift er jede Gelegenheit, um in die Berge zu kommen. Als er vom Bergsteiger Wandertag las, wollte er natürlich unbedingt dabei sein.
Für ein Bergsteiger-Wochenende ins Allgäu
Seine Bewerbung war erfolgreich und so setzte sich Pieter Carpentier am Vortag des Wandertags um Mitternacht ins Auto und machte sich an die 800 Kilometer lange, gut bekannte Strecke, die er wie immer mit Spaß und Vorfreude zurücklegte. In Oberstdorf angekommen nutzte er den Freitag nicht etwa um Schlaf nachzuholen, sondern machte gleich eine Eingehtour auf die Höfats (2259 m). »Ein schöner, aber schwieriger Gipfel«, wie Pieter Carpentier findet. »Unterwegs gab es noch viel Restschnee und oben eine grandiose Aussicht.«
Eingehtour auf die Höfats; Foto: Pieter Carpentier
Auch vom Bergsteigerwandertag selbst war Carpentier begeistert. Den ganzen Tag war er in der Gruppe von
Alexander Huber unterwegs, konnte mit dem Extrem-Bergsteiger reden, lachen und Biertrinken. Außerdem lernte er einige Bergsteiger-Redakteure kennen und fand neue Bergkameraden wie Ina aus Österreich und Robert aus Passau. »Besser hätte der Tag nicht sein können!«, ist sein Fazit. Für den nächsten Bergsteiger Wandertag will sich Pieter Carpentier auf jeden Fall wieder bewerben. Den Termin wird er aus dem Heft erfahren.
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