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11.07.2016

Berchtesgaden: drei tödliche Bergunfälle am Wochenende

Einen wahren Einsatz-Marathon hatte die Bergwacht Berchtesgaden am vergangen Wochenende zu absolvieren. Die ehrenamtlichen Retter waren bei aufwendigen Einsätzen gefordert, darunter ein tödlicher Absturz eines 59-jährigen Mannes in der Watzmann-Ostwand und ein ebenfalls tödlicher Unfall eines 51-jährigen Mannes im Grünstein-Klettersteig. Auch schon am Donnerstag war es zu einem tödlichen Unfall gekommen.
 
 
Viele Einsätze für die Bergwacht Berchtesgaden © Bergwacht Berchtesgaden
Am Samstagmorgen stürzte ein 59-jähriger Bergsteiger aus dem Schwarzwald vor den Augen seiner beiden Begleiter an der Wasserfallwand in der Watzmann-Ostwand geschätzte 60 bis 100 Meter tief tödlich ab. Der Hubschrauber „Christoph 14“ aus Traunstein flog mit einem Bergwachtmann los und ließ den Notarzt zusammen mit dem Bergretter am Zweiten Sporn im Schwebeflug aussteigen.

Die Retter konnten nur noch den Tod des Mannes feststellen; der Bergretter kletterte dann zu den beiden Begleitern nach oben, die dann nach St. Bartholomä ausgeflogen wurden. Dort wartete bereits der Kriseninterventionsdienst der Bergwacht und übernahm die psychische Betreuung. Die BRK-Wasserwacht transportierte die Begleiter im Anschluss zur Seelände zurück. Der Verstorbene wurde von einem Polizeibergführer und einem Bergwachtmann geborgen, per Polizeihubschrauber mit der Winde aufgenommen und nach Schönau ausgeflogen.

Tödlicher Unfall am Grünstein-Klettersteig

Am Freitagvormittag gegen 10:45 Uhr durchstieg ein 51-jähriger Mann aus Dorfen im Landkreis Erding zusammen mit einer Begleiterin die schwierige Variante (Hotelroute) des Grünstein-Klettersteigs. In einer steilen Wand rund 100 Meter über dem Einstieg hatte der Mann dann Probleme und stürzte in sein Klettersteig-Set, wobei er sich am Arm verletzte und zurücksteigen wollte. Gegen 11:30 Uhr hängte er sich dann bei einer Querung komplett aus und stürzte ungesichert aus der Wand heraus rund 70 Meter tief bis zum Einstieg ab, wo er lebensgefährlich verletzt und bewusstlos liegen blieb.

Ersthelfer versorgten ihn und setzten einen Notruf ab.  Die Bergwacht Berchtesgaden fuhr per Geländefahrzeug zum Einsatzort, versorgte den Abgestürzten und lagerte ihn in den Luftrettungssack um. Die Besatzung des Salzburger Notarzthubschraubers „Christophorus 6“ brachte dann ihren Notarzt und den Notfallsanitäter zur Einsatzstelle. Der Mann wurde sofort zur Rodelbahn am Königssee ausgeflogen, dort weiter intensivmedizinisch versorgt und danach zum Salzburger Unfallkrankenhaus geflogen. Am Abend verstarb der Bergsteiger dann dort an seinen massiven Verletzungen. Der Kriseninterventionsdienst der Bergwacht kümmerte sich um die Begleiterin und mehrere Zeugen des Absturzes. Ein Berchtesgadener Polizeibergführer nahm die Ermittlungen zum genauen Unfallhergang auf.

Absturz vom Schustersteig

Bereits am Donnerstagnachmittag war vom Schustersteig oberhalb des Purtschellerhauses eine Frau über 100 Meter in den Tod gestürzt. Die Bergwacht Berchtesgaden, die mit dem Rettungshubschrauber "Christoph 14" im Einsatz war, konnte für die Altöttingerin nichts mehr tun. Gegen 13:55 Uhr ging der Notruf vom Hohen Göll ein, wo oberhalb des Purtschellerhauses eine Frau aus Altötting, die mit einer Gruppe auf dem Schustersteig unterwegs war, rund 100 Meter abgestürzt war. Weitere Bergsteiger hatten den Unfall beobachtet und sofort die Leitstelle Traunstein informiert. 

"Christoph 14" setzte einen Retter unterhalb der Unfallstelle ab, der dann weiter aufstieg, aber nur noch den Tod der Frau feststellen konnte. Der Hubschrauber und die Bergwacht holten im Anschluss den Ersthelfer, der in brüchigem Gelände wartete, ab. Die Bergung des Unfallopfers übernahm die Bergwacht Berchtesgaden zusammen mit dem österreichischen Polizeihubschrauber "Libelle". Der Kriseninterventionsdienst der Bergwacht wurde zur Betreuung von Betroffenen voralarmiert.

 
Quelle: Bergwacht Berchtesgaden