Winter mit Verve
»Der Wintersport hat Gegenwind bekommen«, sagte Thomas Ammer von der Agentur TOC bei der Pressekonferenz am Donnerstag auf der Zugspitze. Ammer betreut die branchenübergreifende Imagekampagne und hat die Latte hoch gehängt: »Wenn wir alle mobilisieren, für die der Wintersport eine Herzensangelegenheit ist, dann haben wir unser Ziel erreicht», sagte er. Rund zehn Millionen Wintersportler gebe es in Deutschland. Die wolle man neu motivieren und zudem Neueinsteiger gewinnen. Denn letztlich hätten die fortdauernden Umweltschutzdebatten dazu geführt, dass »Emotion und Leidenschaft auf der Strecke blieben«. Ammer ist es in den vergangenen Monaten gelungen, eine breite Allianz zu schmieden.
Nicht nur die drei großen Wintersportverbände ziehen nunmehr an dem gleichen Strang, sondern auch Dutzende Firmen aus der Sportartikelbranche wie zum Beispiel K 2, Marmot, Völkl, Uvex. Zudem machen mehrere Tourismusverbände vom Allgäu über das Tannheimer Tal bis hin zu Graubünden und Trentino mit. 25 Medienpartner, darunter auch der BERGSTEIGER, unterstützen die Wintersport-Initiative. Neben der Image-Kampagne sollen gerade auch Kurse für Kinder mit Hilfe von Spendengeldern auf die Beine gestellt werden. Der Präsident des Snowboard Verbandes Deutschland, Hanns-Michael Hölz, verwahrte sich dagegen, den Wintersport als nicht mehr zeitgemäß abzustempeln.
»Ich empfehle allen, mal bei Air + Style vorbei zu schauen. Das zeigt, was geht«, sagte Hölz mit Verweis auf das Freestyle-Snowboard-Festival, das am 16./17. Januar in Innsbruck stattfindet. Wolfgang Pohl, Präsident des Deutschen Skilehrerverbandes, griff Hölz’ Argumentation auf. »Der Wintersport ist noch lange nicht tot«, sagte er. Schneesport biete eine ganze Fülle von »Sinnperspektiven wie Spielmotiv, Gesundheit, Erholung, soziale Betätigung«, sagte Pohl. Seine Meinung teilt Christian Neureuther (»Wintersportler als Menschen von gestern zu bezeichnen, ist Schwachsinn«), der gemeinsam mit einem Dutzend prominenter Wintersportler wie etwa die Snowboard-Olympiasiegerin Nicola Thost die Kampagne unterstützt.
»Nur wenn man vorlebt, wie großartig die Erlebnisse draußen sind, wird die Begeisterung weitergereicht«, betonte Thost. Sie rief vor vier Jahren mit eigenem Geld die Initiative »Sprungbrett« ins Leben. Kinder von 6 bis 15 Jahren können an fünf Veranstaltungen im Jahr ihr Talent testen. Der Freeskiing-Experte Bene Mayr brachte auf den Punkt, was ihm und letztlich auch der Initiative »Dein Winter. Dein Sport.« wichtig ist: »Mir geht es nicht nur um den Wettkampf. Ich mache auch gerne mal eine Skitour, bin auf einer Hütte und habe Spaß im Schnee mit Freunden.«