Berge im Fokus beim Bergfilmfestival Tegernsee
Dreharbeiten für »American Loneliness«, u.a. Gewinner des Preises für den besten Naturfilm 2015
Eigentlich müsste er ja jetzt mehr Zeit haben, denkt man, wenn man Michael Pause zu erreichen versucht. Seit 1. Juni dieses Jahres ist der langjährige Redakteur und Moderator von Bergauf-Bergab, wie er sagt, »den ziemlich arbeitsintensiven Job beim BR Fernsehen los und Rentner«. Stark beschäftigt ist er trotzdem nach wie vor und Bergfilme sind weiterhin höchst präsent in seinem Leben. Einen großen Teil seiner frei gewordenen Zeit widmet Michael Pause jetzt nämlich dem internationalen Bergfilm-Festival Tegernsee, das er 2003 mitbegründet hat und wo er als Festival-Direktor und künstlerischer Leiter fungiert.
Ganz bewusst klein angefangen
Der entscheidende Anstoß zur Gründung des Festivals kam damals von Otto Guggenbichler, einem Urgestein des BR Fernsehens und Bayerischen Rundfunks. Er wurde von seinen Kollegen »Alpen-Otto« genannt und hat in seiner Berufslaufbahn mehrfach Pionierarbeit geleistet. »Guggenbichler war ein großer Dokumentarfilmer. Als er einige Jahre lang als Auslandskorrespondent in Italien war, hat er das 1952 gegründete Bergfilmfestival in Trient entdeckt. Dort wollten die Organisatoren mit den Bergfilmen ein Zeichen dafür setzen, dass Bergsteiger die im Weltkrieg erzeugten Feindschaften zwischen Völkern (und Staaten) überwinden können«, erzählt Pause. Guggenbichler hat sich damals gefragt, warum es eigentlich in Deutschland kein Bergfilmfestival gibt, wo doch der Bergfilm eigentlich seine Wurzeln hat. 2002 fand er in seiner Heimat am Tegernsee beim damaligen Bürgermeister Peter Janssen mit der Idee eines eigenen Festivals sofort einen begeisterten Partner. »Unsere Region hier mit unserer Berg- und Seelandschaft, den vielen einheimischen Bergliebhabern und der touristischen Infrastruktur ist ideal für ein Bergfilm-Festival. Und eine mehrtägige Veranstaltung, die nach der Sommersaison noch Gäste für unser Gastgewerbe anzieht, ist ja auch ein sehr positiver Effekt.
Aber das Vorhaben hätte die kleine Stadt Tegernsee mit ihren 4000 Einwohnern überfordert, wenn sich nicht einige besondere Personen und ihre tatkräftigen Organisationen von der Idee hätten anstecken lassen.« Janssen denkt hier vor allem an Michael Pause, der durch seine Arbeit beim BR über die notwendigen Kontakte zu Filmemachern und zum Festival in Trient verfügte, an Thomas Urban als damaligen Haupgeschäftsführer des DAV, an Robert Staudacher, Vorsitzender der Sektion Tegernsee, und an Dr. Heiner Geißler, bis zu seinem Tod 2017 grandioser Schirmherr des Festivals. Vor fünfzehn Jahren war es ...
Den ganzen Artikel lesen Sie im Bergsteiger 10/18.