Touren rund um den Damavand
Blüte der Freiheit - Bergsteigen im Iran
© Dietmar Denger
Was für Alpen-Fans das Matt erhorn mit Enzian, ist für Iraner der Damavand mit Mohn im Vordergrund.
Was für Alpen-Fans das Matt erhorn mit Enzian, ist für Iraner der Damavand mit Mohn im Vordergrund.
Die Hüter des iranischen Gesetzes kann man in Teheran mitunter ganz schnell hinter sich lassen. Zumindest im Norden der Stadt, denn dort geht die 14-Millionen- Einwohner-Metropole beinahe unmittelbar ins Massiv des Tochal (3964 m) über. So nah reichen die Hochhäuser an den Berg heran, dass man aus manchen Fenstern fast direkt in die Felswand einsteigen könnte. Den Ordnungskräften ist der Weg in die Berge in aller Regel zu beschwerlich, erzählt Masoom, unser iranischer Reiseleiter. »Darum kann man hier oben wunderbar durchatmen: vom Dauersmog der Stadt, vor allem aber von der Polizei, diesen selbsternannten Sittenwächtern.«
Die Steintreppchen winden sich endlos die Felsschluchten hinauf, vorbei an romantischen Wasserfällen und Teehäusern, wo frisch verliebte Pärchen sich schüchtern an der Hand fassen. Ein kühnes Unterfangen, unten in der Stadt wäre dies völlig tabu. Seit der Iranischen Revolution von 1979 haben im Land die Mullahs das Sagen und es herrscht ein schiitischer Konservatismus, der das Land lange lähmte und isolierte. Doch seit Hassan Rohani 2013 Regierungschef geworden ist, gibt es eine Aufbruchstimmung im Land. Rohani ist der Hoffnungsträger vor allem der liberaleren Iraner und der Jugend. »Doch für Zärtlichkeiten in aller Öffentlichkeit müssen die Leute wohl noch länger in die Berge flüchten«, prophezeit Masoom.
Eine andere beliebte kleine Flucht und für uns die nächste Etappe ist das Elburs-Gebirge nordwestlich der Hauptstadt: Von Teheran aus reihen wir uns zunächst ein in die Autokolonne über einen Bergpass, auf dem die Wochenend-Urlauber aus Teheran ans Kaspische Meer gelangen, fahren dann weiter ins kleine Bergdorf Vandarbon, das sich am Zusammenfluss zweier laut rauschender Bergflüssse hinter einem Moränenwall versteckt. In Vandarbon auf 2400 Metern Höhe hat der Bergsteigerverband gerade erst ein Ausbildungszentrum mit großer Kletterhalle errichtet, das zugleich als Berghütte dient. Hier muss man keine Angst haben, dass gierige Insekten in den Matratzen lauern.
»Dass die 1936 erstmals von Deutschen durchstiegen wurde, fuchst die Iraner schon ein bisschen«, erzählt unser Bergführer Amir und lacht. Macht aber nichts, denn schon längst haben er und seine Freunde weitaus schwierigere Routen im Gebiet eröffnet. »Und im Winter gibt es hier auch tolle Möglichkeiten, mehrtägige Durchquerungen des gesamten Massivs auf Ski etwa.« Von unserer Märchenwiese Hesarschal aus ist der Alam-Kuh, wie die anderen Gipfel im weiten Bergrund, kein allzu anstrengendes Wanderziel, aber beste Akklimatisation für den Damavand. Und so bleibt zwischen den Aufstiegen zum Lashgarak (4320 m), Marjikesh (4580 m) und Alam-Kuh in den folgenden drei Tagen auch genug Zeit. Beispielsweise um die Tatzenspuren großer Braunbären zu verfolgen, die sogar noch in den steilsten Schneerinnen zu finden sind. Oder für herzliche Gespräche mit unseren Nachbarn, iranische Bergsteiger, darunter eine Gruppe angehender Bergführerinnen, denen das obligatorische Kopftuch am Abend ziemlich schnuppe ist.
Die Bergführerinnen im Iran sind nur eine von vielen netten Überraschungen im Land. Bislang gibt es noch wenige ausländische Besucher, und viele Iraner wissen um das ziemlich miese Image des Landes in den USA und Westeuropa. Die Freundlichkeit ist frappierend, und selbst hier oben in den hohen Bergen muss man als Besucher aus dem Westen ständig als Fotomodell für Gruppenbilder bereitstehen. Beim Abstieg vom Alam-Kuh verteilt kurz unterhalb des Gipfels eine Wandergruppe älterer Iraner sogar Bonbons und Nüsse an uns. Penibel achtet die Clique weißhaariger Herren darauf, dass jeder eine Handvoll mit auf den Weg bekommt.
Doch auch so sind wir heilfroh, am Nachmittag die Bargah-Sevon-Hütte auf 4200 Metern erreicht zu haben. Die dunkle Bergunterkunft, die sich anfangs noch erfrischend anfühlt, entpuppt sich am Abend allerdings als ungemütlich feucht und kalt. Darum können wir den Aufbruch am frühen Morgen kaum mehr erwarten. Um fünf Uhr, als sich über dem Tal das erste Rot am Himmel zeigt, stapfen wir los. Der Gipfeltag am Damavand ist so eine typische Vulkantour: Jedes Mal, wenn im Lavasand die Tritte nachgeben, ist man froh, wieder ein paar Passagen solider Felsen unter den Sohlen zu haben. Bis weit in den Sommer hinein eignen sich am frühen Morgen auch Schneefelder als kraftsparende Routen-Varianten. Nachdem wir die 5000-Meter-Marke passiert haben, ist der Gipfel zwar noch lange nicht zu sehen, aber zu riechen. Eine Kaltfront, die vom Kaspischen Meer über den Gipfel drückt, bläst den Schwefelgestank der Gipfel-Fumarolen herab.
Am Gipfel, sechs Stunden nach Aufbruch von der Hütte, sind wir dann eingeschlossen in den Wolken. Im Nebel wirken die gelben Schwefeleruptionen wie riesige, zischende Flaschengeister. Einzelne Regentropfen peitschen über den Gipfel und der kleine, schneebedeckte Gipfelkrater ist kaum mehr auszumachen. So langsam wird es ungemütlich. »Freut euch auf Teheran, Leute«, ruft Amir, »die Aussichten für die nächsten Tage sind nicht schlecht: 41 Grad bei wolkenlosem Himmel«.
»In kaum einem anderen Land habe ich mich als Ausländer so herzlich willkommen gefühlt.« Das Urteil unseres Autors ist eindeutig. Ausdrücklich empfiehlt er Iran als Reiseziel.
Orientierung vor Ort: Englisch ist in den Städten verbreitet, einige Iraner sprechen auch deutsch. Das Netz der Überlandbusse ist hervorragend und die Straßen, zumindest zwischen den großen Städten und ans Kaspische Meer, sind ausgezeichnet.
Reisezeit: Beste Zeit zum Wandern und Bergsteigen ist der Sommer. In den heißen Monaten Juni bis August erreichen die Temperaturen in den Städten dann allerding oft 40 Grad, aufgrund der geringen Luftfeuchtigkeit ist aber auch diese Sommerhitze meist gut zu ertragen. Der Fastenmonat Ramadan (im 9. Monat des islamischen Mondkalenders; 2015 ist dies der Zeitraum vom 18. Juni bis 16. Juli) hat als Reisezeit Vorteile: Zwar sind viele Restaurants und Hotels geschlossen, dafür hat man die Sehenswürdigkeiten fast für sich allein. Der Damavand und besonders die weiten Hochebenen im Elburs-Gebirge bieten im Winter auch hervorragende Skitourenziele, bis in den Frühling hinein.
Tipp: Wer eine Zeltausrüstung hat, sollte diese den kalten und oftmals dreckigen Berghütten der höheren Lagen vorziehen.
Veranstalter: diverse Anbieter, darunter DAV Summit Club oder Hauser Exkursionen (15 Tage »Iran mit Damavand« ab 3190 €, oder gekoppelt zum Beispiel mit Oran; Details: www.hauser-exkursionen.de)
Essen und Trinken: Die iranische Küche vereint Einflüsse aus Asien und dem Orient. Fleisch kommt häufig als Kebab-Spieß mit Rind oder Lamm auf den Tisch. Beliebt sind auch Chorescht, eine Fleischsoße, die mit vielen Kräutern und Gemüse verfeinert wird, und das Reisgericht Polo (auch in zahlreichen fleischlosen Variationen). Beliebteste Gewürze sind Safran, Kurkuma und Knoblauch. Alkohol wird auch in den größeren Hotels nicht serviert, alkoholfreies Bier aber schon. Iraner sind größtenteils Teetrinker, echter Kaffee ist eher selten zu bekommen.
Sonstiges: Frauen müssen im Iran unbedingt das Haar bedecken! Shorts und kurze Röcke sind tabu, auch Männer sollten lange Hosen tragen, selbst bei Touren in den Bergen. Das Fotografieren öffentlicher Einrichtungen – vor allem von Militär und Polizei – ist streng verboten, wird aber vor Ort oft toleriert.
Die Steintreppchen winden sich endlos die Felsschluchten hinauf, vorbei an romantischen Wasserfällen und Teehäusern, wo frisch verliebte Pärchen sich schüchtern an der Hand fassen. Ein kühnes Unterfangen, unten in der Stadt wäre dies völlig tabu. Seit der Iranischen Revolution von 1979 haben im Land die Mullahs das Sagen und es herrscht ein schiitischer Konservatismus, der das Land lange lähmte und isolierte. Doch seit Hassan Rohani 2013 Regierungschef geworden ist, gibt es eine Aufbruchstimmung im Land. Rohani ist der Hoffnungsträger vor allem der liberaleren Iraner und der Jugend. »Doch für Zärtlichkeiten in aller Öffentlichkeit müssen die Leute wohl noch länger in die Berge flüchten«, prophezeit Masoom.
Ein Schloss in den Bergen
Für die jungen Iraner ist der Tochal ein Ort der Freiheit – für viele Touristen, die den 5610 Meter hohen Vulkanriesen Damavand besteigen wollen, den höchsten Gipfel des Irans, ist er ein erstes Training. Von der kleinen Bank vor der Shir-Pala-Hütte aus wirkt die Hauptstadt Irans wie ein leuchtendes Riesen-Raumschiff. Bis zum Horizont reicht das Lichtermeer der Mega-City. Vom Lärm ist hier oben kein Mucks zu hören. Und so wirkt der Abend auf der Aussichtsterrasse in 2750 Metern Höhe, fast 1000 Meter über dem nördlichen Stadtrand, fast surreal. Ein angenehm kühler Wind streicht über den Tochal, dessen kahle, trockene Hänge von eigenartigen Felsbändern durchzogen werden, ein Überbleibsel der Gebirgsfaltung. Bei Nacht und bis zu den Gipfeln beleuchtet von den Lichtern der Stadt, wirkt der Tochal gerade deshalb wie ein gigantischer Skulpturenpark. Und die mächtige Shir-Pala-Hütte, die wie alle Berghütten im Land der iranischen Bergsteiger-Föderation gehört, wirkt wie ein kleines Schloss in den Bergen. Dies gilt allerdings nur für den ersten Eindruck von außen. Der Blick nach innen dagegen ist ernüchternd. Wie eine kalte Höhle und mit einem Hausmeister, der ganz offensichtlich keinen Putzfimmel hat.Eine andere beliebte kleine Flucht und für uns die nächste Etappe ist das Elburs-Gebirge nordwestlich der Hauptstadt: Von Teheran aus reihen wir uns zunächst ein in die Autokolonne über einen Bergpass, auf dem die Wochenend-Urlauber aus Teheran ans Kaspische Meer gelangen, fahren dann weiter ins kleine Bergdorf Vandarbon, das sich am Zusammenfluss zweier laut rauschender Bergflüssse hinter einem Moränenwall versteckt. In Vandarbon auf 2400 Metern Höhe hat der Bergsteigerverband gerade erst ein Ausbildungszentrum mit großer Kletterhalle errichtet, das zugleich als Berghütte dient. Hier muss man keine Angst haben, dass gierige Insekten in den Matratzen lauern.
Iranischer Pop auf 3300 Metern
Nach der Nacht in der Hütte geht es mit Zeltausrüstung und auf altersschwachen Pickups weiter durchs wilde Khoram-Dasht-Tal. Das Rumpeln der Wagen wird nur übertönt vom reißenden Gletscherwasser und das wiederum durch das Autoradio von Guide Masoom, der sich auf der Fahrt als DJ für iranischen Pop profiliert. Hier oben darf er das. Auf 3300 Metern Höhe wird das Equipment auf Mulis umgeladen. Nach weiteren zwei Stunden zu Fuß ist dann unser Lagerplatz Hesarschal erreicht. Was für eine Szenerie! 3800 Meter hoch gelegen, erinnert die Blumenwiese am Fluss an eine Hochalm in den Alpen, eingerahmt allerdings von gleich mehreren Viertausender-Gipfeln. Wie ein gigantisches Amphitheater. Und zwischen den eher flachen Gipfelkuppen, die wie Türkise an der Kette einer Prinzessin im alten Persien aufgereiht sind, sticht der Alam-Kuh buchstäblich heraus, schroff und steil. Mit 4850 Metern ist der zweithöchste Berg im Iran fast drei Eifeltürme kleiner als der Damavand, doch vor allem die senkrechte Nordwand macht ihn legendär.»Dass die 1936 erstmals von Deutschen durchstiegen wurde, fuchst die Iraner schon ein bisschen«, erzählt unser Bergführer Amir und lacht. Macht aber nichts, denn schon längst haben er und seine Freunde weitaus schwierigere Routen im Gebiet eröffnet. »Und im Winter gibt es hier auch tolle Möglichkeiten, mehrtägige Durchquerungen des gesamten Massivs auf Ski etwa.« Von unserer Märchenwiese Hesarschal aus ist der Alam-Kuh, wie die anderen Gipfel im weiten Bergrund, kein allzu anstrengendes Wanderziel, aber beste Akklimatisation für den Damavand. Und so bleibt zwischen den Aufstiegen zum Lashgarak (4320 m), Marjikesh (4580 m) und Alam-Kuh in den folgenden drei Tagen auch genug Zeit. Beispielsweise um die Tatzenspuren großer Braunbären zu verfolgen, die sogar noch in den steilsten Schneerinnen zu finden sind. Oder für herzliche Gespräche mit unseren Nachbarn, iranische Bergsteiger, darunter eine Gruppe angehender Bergführerinnen, denen das obligatorische Kopftuch am Abend ziemlich schnuppe ist.
Die Bergführerinnen im Iran sind nur eine von vielen netten Überraschungen im Land. Bislang gibt es noch wenige ausländische Besucher, und viele Iraner wissen um das ziemlich miese Image des Landes in den USA und Westeuropa. Die Freundlichkeit ist frappierend, und selbst hier oben in den hohen Bergen muss man als Besucher aus dem Westen ständig als Fotomodell für Gruppenbilder bereitstehen. Beim Abstieg vom Alam-Kuh verteilt kurz unterhalb des Gipfels eine Wandergruppe älterer Iraner sogar Bonbons und Nüsse an uns. Penibel achtet die Clique weißhaariger Herren darauf, dass jeder eine Handvoll mit auf den Weg bekommt.
Bergtour auf den Damavand
Ausgangsort für die Besteigung des Damavand ist Polur, ein kleines staubiges Örtchen, rund zwei Stunden Busfahrt von Teheran entfernt. Dieselbe Zeit braucht man vom Kaspischen Meer, wo wir nach der Rückkehr vom Alam-Kuh einen Zwischenstopp eingelegt haben. Auch in Polur steht als komfortables Basislager eine große Hütte des Bergsteigerverbands mit riesiger Kletterhalle. Am nächsten Morgen geht es von hier mit Jeeps auf staubiger Piste hinauf zur kleinen Goosfand-sara-Moschee. Erst beim Wandern entdeckt man die Blumen, die sich in kühle Felsspalten kauern oder als duftende Polster ganze Riesenbrocken vulkanischen Gesteins bedecken. Leuchtender Star ist der Mohn, dessen Blüten vor dem schneebedeckten Damavand für Iraner ein so berühmtes Motiv sind wie der Enzian mit Matterhorn für Alpen-Fans. Wer Glück hat wie wir, dem fächelt die gigantische Thermik am Berg immer wieder kühlende Brisen zu. »Der Aufstieg zur Hütte kann sich aber auch anfühlen wie im Inneren eines heißen Ofens«, weiß Bergführer Amir aus leidiger Erfahrung. »Wenn die Luft manchmal steht und sich über den Lavafeldern zusätzlich aufheizt, kommt man gar nicht nach mit dem Trinken.«Doch auch so sind wir heilfroh, am Nachmittag die Bargah-Sevon-Hütte auf 4200 Metern erreicht zu haben. Die dunkle Bergunterkunft, die sich anfangs noch erfrischend anfühlt, entpuppt sich am Abend allerdings als ungemütlich feucht und kalt. Darum können wir den Aufbruch am frühen Morgen kaum mehr erwarten. Um fünf Uhr, als sich über dem Tal das erste Rot am Himmel zeigt, stapfen wir los. Der Gipfeltag am Damavand ist so eine typische Vulkantour: Jedes Mal, wenn im Lavasand die Tritte nachgeben, ist man froh, wieder ein paar Passagen solider Felsen unter den Sohlen zu haben. Bis weit in den Sommer hinein eignen sich am frühen Morgen auch Schneefelder als kraftsparende Routen-Varianten. Nachdem wir die 5000-Meter-Marke passiert haben, ist der Gipfel zwar noch lange nicht zu sehen, aber zu riechen. Eine Kaltfront, die vom Kaspischen Meer über den Gipfel drückt, bläst den Schwefelgestank der Gipfel-Fumarolen herab.
Am Gipfel, sechs Stunden nach Aufbruch von der Hütte, sind wir dann eingeschlossen in den Wolken. Im Nebel wirken die gelben Schwefeleruptionen wie riesige, zischende Flaschengeister. Einzelne Regentropfen peitschen über den Gipfel und der kleine, schneebedeckte Gipfelkrater ist kaum mehr auszumachen. So langsam wird es ungemütlich. »Freut euch auf Teheran, Leute«, ruft Amir, »die Aussichten für die nächsten Tage sind nicht schlecht: 41 Grad bei wolkenlosem Himmel«.
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Reisezeit: Beste Zeit zum Wandern und Bergsteigen ist der Sommer. In den heißen Monaten Juni bis August erreichen die Temperaturen in den Städten dann allerding oft 40 Grad, aufgrund der geringen Luftfeuchtigkeit ist aber auch diese Sommerhitze meist gut zu ertragen. Der Fastenmonat Ramadan (im 9. Monat des islamischen Mondkalenders; 2015 ist dies der Zeitraum vom 18. Juni bis 16. Juli) hat als Reisezeit Vorteile: Zwar sind viele Restaurants und Hotels geschlossen, dafür hat man die Sehenswürdigkeiten fast für sich allein. Der Damavand und besonders die weiten Hochebenen im Elburs-Gebirge bieten im Winter auch hervorragende Skitourenziele, bis in den Frühling hinein.
Tipp: Wer eine Zeltausrüstung hat, sollte diese den kalten und oftmals dreckigen Berghütten der höheren Lagen vorziehen.
Veranstalter: diverse Anbieter, darunter DAV Summit Club oder Hauser Exkursionen (15 Tage »Iran mit Damavand« ab 3190 €, oder gekoppelt zum Beispiel mit Oran; Details: www.hauser-exkursionen.de)
Essen und Trinken: Die iranische Küche vereint Einflüsse aus Asien und dem Orient. Fleisch kommt häufig als Kebab-Spieß mit Rind oder Lamm auf den Tisch. Beliebt sind auch Chorescht, eine Fleischsoße, die mit vielen Kräutern und Gemüse verfeinert wird, und das Reisgericht Polo (auch in zahlreichen fleischlosen Variationen). Beliebteste Gewürze sind Safran, Kurkuma und Knoblauch. Alkohol wird auch in den größeren Hotels nicht serviert, alkoholfreies Bier aber schon. Iraner sind größtenteils Teetrinker, echter Kaffee ist eher selten zu bekommen.
Sonstiges: Frauen müssen im Iran unbedingt das Haar bedecken! Shorts und kurze Röcke sind tabu, auch Männer sollten lange Hosen tragen, selbst bei Touren in den Bergen. Das Fotografieren öffentlicher Einrichtungen – vor allem von Militär und Polizei – ist streng verboten, wird aber vor Ort oft toleriert.
Dietmar Denger
Fotos:
Dietmar Denger
Artikel aus Bergsteiger Ausgabe 07/2015. Jetzt abonnieren!
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