Ana´s way west – Etappe 3

Die Ehrlichkeit der Felsen in den Dolomiten
Ruhe. Heute fühle ich zum ersten Mal eine tiefe Ruhe in mir. Sie kommt langsam, und wenn ich da hinein spüre muss ich fast weinen, aber nicht weil ich traurig bin, sondern weil es so gut ist.Ich habe gesucht nach dieser Ruhe. Und alles Äußerliche ist so stark, wehrt sich so vehement gegen ein inneres Ankommen, dass es lange dauert.
„Ehrlichkeit“ ist das Thema dieser Etappe durch die Sextener Dolomiten. Und das Thema steht in seiner Authentizität in einem starken Kontrast zu dem Trubel des Bergtourismus hier oben. Die Leute wandern ohne sich umzusehen, viele lassen ihren Müll liegen. Ich habe auf dem Weg von der Rotwandwiesenhütte bis zur Zsigmondyhütte eine ganze Tüte voll Kippen, Riegelverpackungen, Plastikflaschen und Taschentüchern eingesammelt. Es macht mich traurig, wie respektlos die Menschen hier mit der Natur umgehen.

Die Ruhe kommt durch diese Erfahrung. Ich beginne genügsamer zu werden, mit mir und mit meiner Umwelt. Das habe ich den Bergen zu verdanken, die in ihrer unglaublichen Kraft, Schönheit und Beharrlichkeit hier ruhen und mich als temporären Gast akzeptieren.

Ich will versuchen noch mehr Distanz zu den Hütten zu wahren. Es war gut, für die Eingewöhnung, in der Nähe von Hütten zu übernachten. Und wenn das Wetter es fordert, werde ich das natürlich auch weiterhin machen und ich werde auch weiter einmal am Tag warm essen. Aber ich will mehr Zeit für mich verbringen und weniger in den ewig gleichen Hüttengesprächen. Ich will endlich anfangen, mir mit den Sternen Zeit zu nehmen. Bis jetzt bin ich immer spätestens nach der zehnten Sternschnuppe eingeschlafen. Ich freue mich auf die nächste Etappe. Sie heißt „Aufgeschlossenheit“ und geht durch die Puezgruppe, das Sellajoch und bis zum Rosengarten in den westlichen Dolomiten.
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