Schwere Vorwürfe gegen Bergsteiger-Star Nirmal Purja: Debatte über Sicherheit in der Bergszene | BERGSTEIGER Magazin
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Schwere Vorwürfe gegen Bergsteiger-Star Nirmal Purja: Debatte über Sicherheit in der Bergszene

Der nepalesische Bergsteiger-Star Nirmal Purja steht unter schweren Vorwürfen der sexuellen Belästigung und Nötigung. Zwei Frauen erheben Anschuldigungen, die eine hitzige Debatte über die Sicherheit von Frauen in der Bergszene ausgelöst haben. Ist der Bergsport ein sicherer Raum für Frauen?
 
Nirmal Purja vor einem Bergpanorama © Instagram / nimsdai
Nirmal Purja sieht sich mit schweren Vorwürfen konfrontiert.

Vorwürfe gegen Nirmal Purja

Die finnische Bergsteigerin und Model Lotta Hintsa beschuldigt Nirmal Purja, sie im vergangenen Jahr in einem Hotelzimmer in Kathmandu sexuell bedrängt zu haben. Purja soll versucht haben, sie gegen ihren Willen auszuziehen und sich anschließend in ihrer Gegenwart selbst befriedigt haben. Auch die US-amerikanische Ärztin April Leonardo erhebt Vorwürfe gegen Purja. Während einer Expedition zum K2 im Jahr 2022 soll er sie in ihrem Zelt gegen ihren Willen geküsst und sexuell bedrängt haben. Beide Frauen schilderten ihre Erlebnisse in einem Artikel der "New York Times". Purja weist die Anschuldigungen vehement zurück und bezeichnet sie als verleumderisch und falsch.

Reaktionen aus der Bergszene

Die Anschuldigungen haben in der Bergsteiger-Community eine breite Diskussion ausgelöst. Mehrere Expeditionsveranstalter distanzierten sich öffentlich von Purja. Der österreichische Anbieter Furtenbach Adventures zeigte sich schockiert und betonte, dass in der Gemeinschaft der Bergführer kein Platz für solches Verhalten sei. Auch Adrian Ballinger von Alpenglow Expeditions forderte eine Null-Toleranz-Politik gegenüber sexuellen Übergriffen in der Bergszene. AW Expeditions, ein US-amerikanischer Anbieter von Frauen für Frauen, betonte, dass dieser Fall nur die Spitze des Eisbergs eines systemischen Problems im Bergsport darstelle.

Auswirkungen auf Purjas Karriere

Die Vorwürfe haben auch konkrete Auswirkungen auf Purjas Karriere. Der britische Rucksackhersteller Osprey beendete die Zusammenarbeit mit ihm und entzog ihm den Status als Markenbotschafter. In Nepal forderte der Politiker Rajendra Bajgain, Purja die Einreise zu verweigern, da er durch sein Verhalten das Ansehen des Landes beschmutze. Die Debatte zeigt, dass die Bergszene noch einen weiten Weg vor sich hat, um ein wirklich sicherer Raum für alle Beteiligten zu werden.

Quelle: nytimes.com
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