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16.05.2014

Flug in die Freiheit - Bartgeier freigelassen

Im Nationalpark Hohe Tauern werden Ende Mai wieder junge Bartgeier freigelassen.
 
 


Zum fünften Mal in der Geschichte des Bartgeier-Projektes kann man in Osttirol die Freilassung von jungen Bartgeiern miterleben. Zwei Jungtiere dieser in Europa beinahe ausgerotteten Greifvogelart werden am Freitag, 23. Mai, um 14 Uhr an der Hofalm im Debanttal bei Lienz in die Freiheit entlassen.  1988 wurde das Projekt zur Wiederansiedelung des Bartgeiers in den Alpen gestartet – mit Erfolg: Neun Jahre später brütete das erste Pärchen in Frankreich.

»Mittlerweile wissen wir von 109 in Freiheit geborenen Bartgeiern in den Alpen«, sagt Michael Knollseisen, der das Projekt im Nationalpark Hohe Tauern betreut und für die beiden Jungtiere die Rolle der Mama einnehmen wird. 

Bis an die Nordsee

Jeden zweiten bis dritten Tag wird Knollseisen die geschützte Felsnische besuchen, in welcher die jungen Bartgeier ihre ersten Wochen in Freiheit verbringen, und die Vögel füttern. Geht alles gut, sind die Bartgeier nach etwa zwei Monaten selbständig und beginnen mit ihrer Reviersuche. Ihre Streifzüge können sie dabei bis weit über die Alpen hinaus führen. Sogar an der Nordsee wurde einer der im Nationalpark Hohe Tauern freigelassenen Bartgeier schon registriert.  

Beobachtungen melden

Während der ersten Jahre verfolgen die Ranger ihre Schützlinge mittels Sender. »Wenn er nach ein bis vier Jahren aufhört zu funktionieren, sind wir auf die Beobachtungen von Wanderern und Bergsteigern angewiesen«, sagt Knollseisen und gibt auch gleich Anhaltspunkte, woran man einen Bartgeier erkennen kann: »Sie sind mit einer Flügelspannweite von bis zu drei Metern sehr groß und außerdem neugierig, sodass sie näher als andere Greifvögel an Wanderer herankommen.«

Weitere Informationen gibt es im Internet unter www.hohetauern.at, wo man auch seine Beobachtungen melden kann. Aber auch auf den Alpenvereins-Hütten im Nationalpark liegt Infomaterial zum Bartgeier aus.