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27.10.2017

Riedberger Horn: Abstimmung über den Alpenplan am 9. November

Weil der Bayerische Landtag am 9. November 2017 über die Änderung des seit 45 Jahren bestehenden Alpenplans abstimmt, hat der Deutsche Alpenverein seine Kampagne für dessen Erhal unter dem Motto #DankeAlpenplan in den sozialen Medien noch einmal intensiviert.
 
 
Das Riedberger Horn vom Dreifahnenkopf
Hintergrund ist, dass der Alpenplan wirtschaftlichen Interessen angepasst werden könnte, nachdem für das Riedberger Horn der Bau eines Seilbahnprojektes geplant ist. 

Damit könnte die Staatsregierung einen Präzedenzfall für weitere Erschließungsmaßnahmen in den Bayerischen Alpen, schaffen, erklärte Rudi Erlacher, Vizepräsident des Deutschen Alpenvereins, entsetzt: »Das muss man sich einmal vorstellen: Für ein einzelnes Projekt wird ein im gesamten Bayerischen Alpenraum wirksames Instrument an entscheidender Stelle geschwächt.« 

Bereits bei seiner Jahreshauptversammlung im November 2016 hatte der DAV dazu einen Beschluss gefasst: »Der Alpenplan darf keinesfalls, weder heute noch in Zukunft, wirtschaftlichen Belangen geopfert und in seiner strengen Zonierung aufgeweicht werden.« 

Nachdem die Regierung von Initiativen der Bevölkerung und kritischen Stellungnahmen und einer EMNID-Umfrage unbeeindruckt blieb, will der DAV noch einmal öffentlichkeitswirksam mit Persönlichkeiten des Bergsports gegen das Vorhaben der Regierung werben – unter ihnen etwa Trailrunner Philipp Reiter, Skibergsteigerin Gela Allmann oder Top-Alpinist Michi Wohlleben. Zudem sprechen sich auch Naturfilmer, Fotografen, Blogger und viele weitere Multiplikatoren für den Erhalt des Alpenplans aus. 

Der Alpenplan besteht seit 45 Jahren und als verbindlicher Teil des Landesentwicklungsprogramms Bayern bewahrt es die bayerischen Berge als attraktives Ziel für Natur- und Erholungssuchende sowie als bedeutenden Schutzraum für Flora und Fauna. Viele bis in die 1970er Jahre geplante große Erschließungsprojekte in den Bayerischen Alpen, etwa Bergbahnen am Watzmann, Geigelstein, Hochgern, Innzeller Kienberg wurden dadurch verhindert.
 
Christian Marlon Träger