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19.11.2014

Neue CIPRA-Präsidentin gewählt

Katharina Conradin wurde letzte Woche in Annecy zur neuen Präsidentin von CIPRA International gewählt. Die 33-jährige Schweizerin folgt auf Dominik Siegrist, der sein Amt nach zehn Jahren abgibt.
 
 
Katharina Conradin ist neue CIPRA-Präsidentin © Hans Peter Jost

Mit Katharina Conradin steht der CIPRA zum ersten Mal seit der Gründung 1952 eine Frau vor. Wie ihr Vorgänger Dominik Siegrist kommt sie aus der Schweiz, und ebenso wie dieser ist sie Geografin. Die CIPRA-Delegierten wählten Katharina Conradin am 13. November 2014 an der Delegiertenversammlung in Annecy einstimmig zur neuen Präsidentin von CIPRA International.

Die 33-Jährige ist bereits in der Organisation verwurzelt: Seit 2013 gehört sie dem Vorstand von CIPRA International an und seit 2011 dem Vorstand von CIPRA Schweiz. Als Geschäftsleiterin von mountain wilderness Schweiz kennt sie den Dachverband auch aus der Perspektive seiner Mitgliedsorganisationen. Sie bringt Erfahrung in der internationalen Zusammenarbeit mit, unter anderem aus ihrer vormaligen Tätigkeit als Projektleiterin und Beraterin in einem international tätigen Beratungs- und Forschungsunternehmen für Innovationsprojekte zur nachhaltigen Entwicklung. In ihrer kürzlich abgeschlossenen Dissertation zum Thema «Welterbe und nachhaltige Regionalentwicklung» untersuchte die frisch gewählte Präsidentin die Auswirkungen des UNESCO-Welterbestatus‘ auf regionale Entwicklungsprozesse insbesondere in Berggebieten. Für ihr Engagement im Umweltbereich wurde sie dieses Jahr von der Umweltstiftung Yves Rocher Fondation mit einem «Trophée des femmes» ausgezeichnet.

Theorie mit Praxis verbinden

«Ich bin sehr froh, dass die CIPRA mit Katharina Conradin eine engagierte Präsidentin erhält, die über ein breites Fachwissen und ausgezeichnete Kommunikationsfähigkeiten verfügt, und wünsche meiner Nachfolgerin alles Gute», so Conradins Vorgänger, Dominik Siegrist. Dieser stiess Mitte der 1990er Jahre als Delegierter des Rheinaubundes, einer Schweizer Umweltorganisation (heute Aquaviva), zur CIPRA. Von 1998 bis 2004 war er Präsident von CIPRA Schweiz, danach übernahm er das Präsidium von CIPRA International als Nachfolger des Schweizers Andreas Weissen.

Die Alpenpolitik als Bestandteil der europäischen Politik voranzubringen war eines seiner Hauptanliegen. Mit der Beteiligung an der Entwicklung einer europäischen Strategie für die Alpen ist die CIPRA diesem Ziel während der Präsidentschaft Siegrists einen Schritt nähergekommen. In seiner Funktion als Professor an der Hochschule für Technik in Rapperswil, Schweiz, wusste er die Theorie mit  der Praxis zu verbinden. Er hat die CIPRA während seiner Amtszeit vermehrt in den Fokus öffentlicher Aufmerksamkeit gebracht, unter anderem mit Auftritten an zahlreichen Veranstaltungen. Ein besonderes Anliegen war ihm die Pflege von Partnerschaften innerhalb und ausserhalb der Organisation.