Lunger und Moro brechen Manaslu-Expedition ab
"Simone und ich haben gemeinsam beschlossen, dass wir die Expedition hiermit beenden, denn in den letzten zwei Monaten durften wir schon genug Freudenmomente erleben und die Zeit war wirklich der Hammer. Wir hatten Geduld, waren motiviert, aber manchmal muss man eben wissen, wann es genug ist. Ich werde weiterhin versuchen, mit großem Elan die Gipfel meiner Träume zu besteigen", schrieb Lunger auf ihrer Facebook-Seite.
"Zeit von hier zu verschwinden"
Nachdem sie ihre Expedition Anfang März wegen anhaltender Schneefälle unterbrechen mussten und sich mit Touren im Khumbu-Tal fit hielten, kehrten Moro und Lunger am 4. April zum Berg zurück, wo sie aber erneut von starken Schneefällen überrascht wurden. Am 8. April stiegen beide zum Lager 1 auf, um sich ein Bild von der Lage zu machen. Trotz Spurarbeit kamen sie schnell voran und erreichten das Lager nach 2,5 Stunden. Trotz GPS-Track, Sondierungsversuchen und Grabungen konnten sie jedoch das Zelt nicht ausfindig machen. "Uns ist schon im Basislager und dann vor allem beim Aufstieg aufgefallen, dass es im Vergleich zu unseren ersten Aufstiegen viel mehr Schnee hatte", schrieb Lunger in ihrem Blog. "Für uns war es ein Zeichen, dass es Zeit ist, von hier zu verschwinden. Das ganze Material und unser Depot für die Hochlager sind futsch, aber zum Glück ist es nur Material und nicht das Leben, das wir lassen müssen. Die Schneemengen hier sind extrem und weiter oben im Lager 2 und 3 haben wir extreme Schneeverwehungen beobachtet", so die Südtirolerin. "Immer wieder hört man die Geräusche der Lawinen, die uns zu verstehen geben, dass es jetzt echt genug ist. Beim Abstieg ist Simone dann auch noch ein Schneeschuh gebrochen, ein weiteres Zeichen."
Tiefe Freundschaft zwischen Moro und Lunger
"Ich habe mich mit einem Kreuzzeichen, einem zufriedenen Gesichtsausdruck und tiefster Dankbarkeit für die letzten zwei Monate verabschiedet. Es war einfach nur genial und ich war überrascht, welche Freundschaft sich zwischen Simone und mir entwickelt hat", schreibt Lunger weiter. Ein Satz von Simone habe sie besonders stolz gemacht: "Nachdem ich dich in Aktion in der Höhe erlebt habe, sehe keine Grenzen mehr mit dir. Ich habe selten eine so starke Alpinistin in der Höhe erlebt.“ Dies schreie gerade zu nach weiteren Aktion und beide haben auch schon einiges im Kopf.