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27.09.2017

Bergfilmpionier Norman G. Dyhrenfurth gestorben

Die amerikanisch-österreichische Bergsteigerlegende und Bergfilmpionier Norman Günter Dyhrenfurth ist im Alter von 99 Jahren in einem Salzburger Krankenhaus gestorben. Er war erfolgreicher Expeditionsleiter, Kameramann und Regisseur. 1963 leitete Dyhrenfurth die erfolgreiche US-amerikanische Everest-Expedition, bei der James Whittaker als erstem Amerikaner die Everest-Besteigung gelang.
 
 
Norman G. Dyhrenfurth, Copyright Archiv Dyhrenfurth
Norman G. Dyhrenfurth war ein begeisterter Bergsteiger, einer mit Visionen, die er gekonnt in Szene setzte. Am 7. Mai 1918 in Breslau geboren, bekam der Sohn des Geologen und Himalaya-Expeditionsleiters Günter Oskar Dyhrenfurth (1886–1975) und der Bergsteigerin Hettie Dyhrenfurth (1892–1972), die nach der Besteigung des Sia Kangri mit 7.315 Metern 20 Jahre lang den Höhenrekord für Frauen gehalten hatte, wohl eine große Portion seiner alpinen Leidenschaft bereits in die Wiege gelegt. Norman folgte seiner Mutter 1937 aus der Schweiz in die USA und arbeitete dort als Skilehrer, Bergführer und Kameramann, später in Los Angeles als Professor für Film. Seit 1970 lebte Dyhrenfurth wieder in Salzburg. 1986 drehte Norman G. Dyhrenfurth bei der Herrligkoffer-Karakorum-Expedition zum K2 und Broad Peak einen Dokumentarfilm für das Westdeutsche Fernsehen. Insgesamt schuf er mehr als 100 Dokumentarfilme. Zuletzt war er als Berater für das Salzburger Bergfilmfestival aktiv, wo bereits 1994 einer seiner preisgekrönten Filme gezeigt wurde: „Samsara – Ein tibetisches Erbe“.

"Normans erste Begegnung mit dem Himalaya hat sein Leben verändert, so dass er in den 1950er Jahren seine Professur an der Filmhochschule in Hollywood zugunsten einer Karriere als Bergsteiger, Expeditionsleiter, Fotograf, Regisseur und Filmemacher aufgegeben hatte. Der Himalaya wird auch seine letzte Ruhestätte sein. Er war uns Mentor, Freund und treuer Unterstützer. Seine Würde und Bescheidenheit, seine Geradheit, Unbestechlichkeit und Loyalität, sein unglaubliches Gedächtnis und seine herzliche Verbundenheit wird uns in Erinnerung bleiben", so das Team des Salzburger Bergfilmfestivals.