Der DAV wächst und wächst
© DAV/Philippe Steinmayr
Der DAV ist weiter auf Wachstumskurs. Im Jahr 2018 wird der Alpenverein 1,25 Millionen Mitglieder aufweisen – ein neuer Rekord. Die Wachstumsrate betrug im Jahr 2017 4,5 Prozent und hat sich gegenüber dem Vorjahr nur leicht um 0,2% abgeschwächt. Dabei wirbt der Verein zumindest auf Verbandsebene nicht aktiv um neue Kunden, wie Olaf Tabor, DAV-Hauptgeschäftsführer, am Rande einer Presseveranstaltung zum Bergsteiger sagte. »Einzelne Sektionen mögen das tun, wir halten uns zurück.« Aus gutem Grunde, denn der Konflikt zwischen den Freizeitinteressen der Mitglieder – am stärksten wächst die Altersgruppe der 19- bis 25-Jährigen (+6;6%) – und dem Auftrag des Vereins als Naturschutzverband wird durch die zunehmende Zahl der Mitglieder eher größer.
Mountainbiken und Boudern immer beliebter
Das korrespondiert auch mit der aktuellen Mitgliederbefragung, die im Jahr 2017 über das Magazin Panorama mittels Fragebögen (auch online) erfolgte. Zwar rangiert demnach das Bergwandern mit gut 75 Prozent immer noch deutlich vor allen anderen Bergsportdisziplinen, doch steigen Mountainbiken und Bouldern indoor in der Beliebtheit relativ am stärksten. Dass vor allem Letzteres vermehrt zu (Nutzungs-) Konflikten am Berg führt, bestätigte der DAV-Vizepräsident Roland Stierle. Ein Zuwachs sei vor allem auch im Bereich der E-Bikes zu verzeichnen, und leider seien es da besonders ältere Bergtouristen, die den DAV vor Probleme stellten. »Manche überschätzen ihr Können und kommen auch im alpinen Gelände in Schwierigkeiten«, sagte Stierle. Auf der Presseveranstaltung im Alpinen Museum in München wurde von Journalisten auch die Frage aufgeworfen, inwieweit die Hütten dadurch an ihre Kapazitätsgrenzen gelangten. Denn erklärtermaßen wolle der DAV seine Hütten nicht weiter aufstocken, sehe sich aber immer mehr mit dem Boom an Mountainbikern konfrontiert. »Wir sehen das Problem, haben aber noch keine Lösung«, sagte Stierle.
Auf einer anderen Ebene ist der DAV ein Stück vorangekommen: »Nur« 73 Prozent der Mitglieder nutzten bei der Anreise in die Berge ihr eigenes Fahrzeug, hat die Befragung ergeben. 22 Prozent reisen mit der Bahn an. »Wir waren von 90 Prozent Auto ausgegangen«, sagte DAV-Präsident Josef Klenner. Klenner betonte, dass der DAV in diesem Feld »erfolgreicher wäre, wenn die Infrastruktur der Öffentlichen Verkehrsmittel besser wäre«.
»Climb to Tokyo«
Ambitioniert ist das Ziel des DAV in Sachen Olympischen Spiele 2020 in Tokio. Nachdem Klettern ja den Sprung in die olympischen Disziplinen geschafft hatte, startete der Verein die Initiative »Climb to Tokyo«. DAV-Vizepräsidentin Burgi Beste verdeutlichte, dass seither 600 000 Euro Fördermittel in die Spitzenförderung des Sports geflossen seien – teils Eigenmittel, teils Mittel aus Bundestöpfen. Ziel sei es, »bei den Männern mindestens zwei, bei den Frauen eine Athletin nach Tokio zu schicken. Auf die Rückfrage, warum bei den Frauen nur eine Starterin das Ziel sei, erklärte Beste, dass man einen realistischen Blick auf die internationale Kletterszene behalten wolle. Und da sei die Konkurrenz einfach sehr groß.
Nepal-Projekt
Erfolge vermeldete der DAV beim Wiederaufbau von Wegen im Langtang-Tal in Nepal (siehe große Reportage im neuen Bergsteigerheft, Märzausgabe). Nach dem verheerenden Erdbeben im Jahr 2015, hatten sich beim DAV viele Unterstützter gemeldet. Insgesamt gingen mehr als 100 000 Euro an Spenden ein. Ein kurzer Doku-Film von Valentin Rapp zeigte, was mit dem Geld im Langtangtal erreicht werden konnte. Denn das Tal nordwestlich von Kathmandu war besonders schwer getroffen, die Ortschaft Langtang sogar gar von einer Lawine aus Schnee, Eis und Geröll 30 Meter tief verschüttet. 500 Menschen starben damals. Nun gibt es mit Hilfe des DAV wieder Wanderwege, und der für das Auskommen der Einheimischen so wichtige Trekkingtourismus keimt wieder auf.
Mountainbiken und Boudern immer beliebter
Das korrespondiert auch mit der aktuellen Mitgliederbefragung, die im Jahr 2017 über das Magazin Panorama mittels Fragebögen (auch online) erfolgte. Zwar rangiert demnach das Bergwandern mit gut 75 Prozent immer noch deutlich vor allen anderen Bergsportdisziplinen, doch steigen Mountainbiken und Bouldern indoor in der Beliebtheit relativ am stärksten. Dass vor allem Letzteres vermehrt zu (Nutzungs-) Konflikten am Berg führt, bestätigte der DAV-Vizepräsident Roland Stierle. Ein Zuwachs sei vor allem auch im Bereich der E-Bikes zu verzeichnen, und leider seien es da besonders ältere Bergtouristen, die den DAV vor Probleme stellten. »Manche überschätzen ihr Können und kommen auch im alpinen Gelände in Schwierigkeiten«, sagte Stierle. Auf der Presseveranstaltung im Alpinen Museum in München wurde von Journalisten auch die Frage aufgeworfen, inwieweit die Hütten dadurch an ihre Kapazitätsgrenzen gelangten. Denn erklärtermaßen wolle der DAV seine Hütten nicht weiter aufstocken, sehe sich aber immer mehr mit dem Boom an Mountainbikern konfrontiert. »Wir sehen das Problem, haben aber noch keine Lösung«, sagte Stierle.
Auf einer anderen Ebene ist der DAV ein Stück vorangekommen: »Nur« 73 Prozent der Mitglieder nutzten bei der Anreise in die Berge ihr eigenes Fahrzeug, hat die Befragung ergeben. 22 Prozent reisen mit der Bahn an. »Wir waren von 90 Prozent Auto ausgegangen«, sagte DAV-Präsident Josef Klenner. Klenner betonte, dass der DAV in diesem Feld »erfolgreicher wäre, wenn die Infrastruktur der Öffentlichen Verkehrsmittel besser wäre«.
»Climb to Tokyo«
Ambitioniert ist das Ziel des DAV in Sachen Olympischen Spiele 2020 in Tokio. Nachdem Klettern ja den Sprung in die olympischen Disziplinen geschafft hatte, startete der Verein die Initiative »Climb to Tokyo«. DAV-Vizepräsidentin Burgi Beste verdeutlichte, dass seither 600 000 Euro Fördermittel in die Spitzenförderung des Sports geflossen seien – teils Eigenmittel, teils Mittel aus Bundestöpfen. Ziel sei es, »bei den Männern mindestens zwei, bei den Frauen eine Athletin nach Tokio zu schicken. Auf die Rückfrage, warum bei den Frauen nur eine Starterin das Ziel sei, erklärte Beste, dass man einen realistischen Blick auf die internationale Kletterszene behalten wolle. Und da sei die Konkurrenz einfach sehr groß.
Nepal-Projekt
Erfolge vermeldete der DAV beim Wiederaufbau von Wegen im Langtang-Tal in Nepal (siehe große Reportage im neuen Bergsteigerheft, Märzausgabe). Nach dem verheerenden Erdbeben im Jahr 2015, hatten sich beim DAV viele Unterstützter gemeldet. Insgesamt gingen mehr als 100 000 Euro an Spenden ein. Ein kurzer Doku-Film von Valentin Rapp zeigte, was mit dem Geld im Langtangtal erreicht werden konnte. Denn das Tal nordwestlich von Kathmandu war besonders schwer getroffen, die Ortschaft Langtang sogar gar von einer Lawine aus Schnee, Eis und Geröll 30 Meter tief verschüttet. 500 Menschen starben damals. Nun gibt es mit Hilfe des DAV wieder Wanderwege, und der für das Auskommen der Einheimischen so wichtige Trekkingtourismus keimt wieder auf.
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Michael Ruhland