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02.06.2017

Kilian Jornet zum zweiten Mal in einer Woche auf dem Everest

Der Extremsportler Kilian Jornet bestieg innerhalb einer Woche zweimal den Mount Everest (8848 m) in einem Zug und ohne künstlichen Sauerstoff oder Fixseile. Jornet stand bereits am 22. Mai auf dem Gipfel, Magenprobleme verhinderten jedoch, dass er seine erste Besteigung planmäßig beendete.
 
 
Kilian Jornet will die wichtigsten Berge in Rekordzeit besteigen. Bild: Screenshot youtube.de
»Ich freue mich sehr darüber, den Gipfel noch einmal geschafft zu haben!«, sagte Jornet nach seiner Rückkehr. »Heute fühlte ich mich sehr gut. Nur der Wind war ziemlich heftig, deswegen kam ich nicht sehr schnell voran. Ein zweites Mal innerhalb einer Woche ohne Sauerstoff auf dem Gipfel zu stehen, setzt sicherlich neue Maßstäbe im Alpinismus. Ich bin wirklich froh, es versucht zu haben.«

Eine Woche, zwei Gipfel

Jornet erreichte den Gipfel am 27. Mai um 21 Uhr (+5:45 GMT) über die Nordseite des Everest. Er verließ das vorgeschobene Basislager (6400 Meter) um 2 Uhr morgens und stieg dann über die Normalroute vorbei an den drei Höhenlagern. Für die Route werden normalerweise durchschnittlich vier Tage benötigt.

Den Aufstieg zum Gipfel ging er langsam, aber gleichmäßig. Das größte Problem war dabei der extreme Wind, mit dem er auf seiner Route zu kämpfen hatte. Während der Nacht besserte sich das Wetter auf dem letzten Abschnitt und Jornet kehrte nach 28 Stunden und 30 Minuten in das vorgeschobene Basislager zurück.

Mit der Besteigung wiederholte Jornet seinen Gipfelerfolg nach nur sechs Tagen. Beim ersten Mal hatte er ihn nach 26 Stunden erreicht, Ausgangspunkt war jedoch das Basislager beim Rongbuk Kloster auf 5100 Metern. Die erste Tour hatte ohne Probleme begonnen, bis Jornet auf 7500 Metern Magenprobleme bekam, die ihn deutlich behinderten und zu mehreren Pausen zwangen.

Magenprobleme beim ersten Versuch

Bei seiner Rückkehr ins vorgeschobene Basislager erklärte er: »Ich hatte mich nicht so wohl gefühlt und kam nur sehr langsam voran. Ich musste alle paar Meter anhalten, hatte Krämpfe und musste mich übergeben. Dennoch fühlte ich mich in der Höhe eigentlich gut und entschied mich zum Weitergehen. Als ich unten war, beschloss ich, es noch einmal zu versuchen, sobald ich mich wieder gut fühlen würde.«

Die beiden Gipfelbegehungen sind Teil des Summits of My Life Projekts, in dessen Rahmen Jornet die wichtigsten Berge der Welt in Rekordzeiten besteigt. Er begann 2012 im Mont Blanc Massiv und stand seither auf Gipfeln in Europa (Mont Blanc und Matterhorn), Nordamerika (Denali) und Südamerika (Aconcagua).

Auf seiner Everest Expedition wurde Jornet von dem Bergführer und Kameramann Sébastien Montaz-Rosset begleitet.

Weitere Infos zur Expedition gibt es unter www.salomon.com/int/blog

Im Video erklärt Jonet, was den Everest für ihn so besonders macht: