Zukunft des Bergsports: DAV setzt neue Maßstäbe in Klimaschutz und Inklusion

Selbst eindringliche Wetterwarnungen halten nicht von lebensgefährlichen Touren in Sneakers und Badeschlappen ab. Ein junges Pärchen aus dem Burgenland wollte den Oberen Herminensteig bezwingen – mit einer Kühltasche statt eines richtig gepackten Rucksacks, und das bei starkem Regen.
Erschwerend kam dazu, dass das Duo erst um 14.30 Uhr von Puchberg (Niederösterreich) zur Tour auf den Schneeberg aufbrach. „Dabei wird in allen Wanderführern davor gewarnt, dass das einer längeren Kletterei bedarf“, schüttelt ein Helfer den Kopf. Mehrmals verstiegen sich die 22-Jährige und ihr Freund (23) im Zuge ihrer Tour.
In der Nacht verschärfte sich die Wettersituation zusätzlich. Stark unterkühlt und mit ihren Kräften am Ende, suchten sie einen Felsunterschlupf auf und verständigten nach Mitternacht die Bergrettung. Das Pärchen suchte unter einer dünnen Decke Schutz, und wegen mangelhafter Ausrüstung war kein Weiterkommen mehr möglich.
Weil die Wanderer keine genauen Angaben über ihren Aufenthaltsort machten, musste der Polizeihubschrauber „Libelle Alpha“ aufsteigen. Die erfahrene Besatzung ortete das bereits völlig unterkühlte Paar mittels Infrarotkamera. Erst in den frühen Morgenstunden konnten die Wanderer vom ÖAMTC-Helikopter „Christophorus 3“ mithilfe einer Taubergung ins Tal fliegen.
Der erfahrene Alpinist und Generalsekretär des österreichischen Alpenvereins, Clemens Matt, warnt angesichts der zunehmenden „Badeschlappen und Sneakertouren“ vor den tödlichen Risiken der heimischen Gebirgswelt. Seine berechtigte Sorge: „Schöne Bilder und Postings von spektakulären Landschaften sind verlockend, aber auch trügerisch.“ Sein dringender Rat: Besondere Vorsicht, Verantwortung und Rücksicht, besonders wenn kleine Kinder mit auf den Berg genommen werden.
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