Klettersteig

Mehrtages-Klettersteigrunde in den Sextener Dolomiten: "Dolomiti senza confini"

Auf diesem großartigen Klettersteig-Höhenweg in den Sextner Dolomiten kannst du bis zu 12 Via Ferrati und 17 Schutzhütten miteinandern verbinden. Hier findest du alle wichtigen Infos zur mehrtägigen Klettersteigrunde "Dolomiten ohne Grenzen", auf italienisch "dolomiti senza confini".

Bei der mehrtägigen Klettersteigrunde "dolomiti senza Confini" kannst du bis zu 12 Klettersteige kombinieren und stehst auch auf dem Gipfel des Paternkofel, von dem du einen perfekten Blick auf die berühmten Nordwände der Drei Zinnen hast.
Bei der mehrtägigen Klettersteigrunde "dolomiti senza Confini" kannst du bis zu 12 Klettersteige kombinieren und stehst auch auf dem Gipfel des Paternkofel, von dem du einen perfekten Blick auf die berühmten Nordwände der Drei Zinnen hast.© alexanderuhrin - stock.adobe.com

Die Sextner Dolomiten sind ein ideales Ziel für Klettersteige. Rund um die Drei Zinnen gibt es gibt eine große Auswahl an verschiedenen Steigen für alle Schwierigkeitsgrade.

Der Höhenweg "Dolomiti Senza Confini" verbindet die verschiedenen Klettersteige miteinandern und überwindet damit auch Provinz-, Staats-, und Sprachgrenzen. So kannst du insgesamt 17 Schutzhütten über 12 verschiedene Klettersteige verbinden. Alle Infos zu der einzigartigen Tour findest du hier.

Klettersteigrunde Sextner Dolomiten: Die wichtigsten Informationen im Überblick

Begehe einen Klettersteig nur, wenn du der Schwierigkeit und der Länge sowie den alpinen Gefahren gewachsen bist. Beachte auch immer das Wetter!

Für alle dieser Klettersteige in den Sextner Dolomiten, die zum "Dolomit senza confini" gehören, ist eine Klettersteigausrüstung erforderlich:

Dolomiti senza Confini: 4 Tage und mehr als 10 Klettersteige an den Drei Zinnen

In vier Tagen über mehr als zehn Klettersteige quer durch die Welt der Drei Zinnen. Idealer Startpunkt ist das Rifugio Lunelli ganz im Osten der Sextener. Nach aufregendem Beginn über die Ferrata Roghel und das Cengia Gabriella bietet die Carducci-Hütte dann das erste Nachtquartier.

Anderntags geht’s über die neue Ferrata weiter zur Zwölferscharte und über den erst vor ein paar Jahren gesicherten Alpinisteig zur Büllelejochhütte.

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Der dritte Klettersteigtag führt über den Sentiero delle Forcelle auf den Paternkofel. Nach der Überschreitung des Toblinger Knotens geht es via Büllelejoch zur Zsigmondyhütte, wo das nächste Nachtlager wartet.

Die Strada degli Alpini bildet am vierten Tag eine spektakuläre Fortsetzung der Runde, die Überschreitung der Sextener Rotwand auf der "Zandonella" und dem "Rotwandsteig" den würdigen, nochmals recht fordernden Abschluss der einmaligen Runde.

Übersichtskarte Klettersteigrunde Sextener Dolomiten
Sogar elf Klettersteige lassen sich in vier Tagen von Hütte zu Hütte aneinander hängen.© Übersichtskarte

Tag 1: Von der Lunellihütte über die Ferrata Roghel und die Cengia Gabriella zur Carducci-Hütte

Von derLunellihütte (1568 m) startet das mehrtägige Klettersteig-Abenteuer! Zunächst geht es auf normalen Wanderwegen das Tal etwas nach hinten und entlang eines Wasserfalls eine Felsstufe nach oben, bis die Bertihütte (1950 m) erreicht ist. Hier könntest du bereits übernachten, wenn nötig.

Von dort aus ist es nicht mehr weit bis zu den beiden ersten Klettersteigen. Die Via Ferrata Roghel ist eher steil und mit C/D auch nichts für Anfänger, außerdem musst du gut auf die alpinen Gefahren wie Steinschlag achten.

Auf der Via Ferrata Roghel liegt oftmals bis in den Juli hinein Schnee!

Der zweite Klettersteig, die Via Ferrata Gabriella führt dich dann eher unschwierig (A/B) mit vielen Gehpassagen auf Dolomiten-Bändern um den Monte Giralba herum zur Carduccihütte (2297 m). Für diesen Tag solltest du mit mindestens acht Stunden reiner Gehzeit rechnen.

Hoch über dem Tal liegt die kleine, aber feine Carduccihütte. In der Forcella Maria (im Bild ganz rechts hinten) beginnt der Klettersteig Severino Casara.
Hoch über dem Tal liegt die kleine, aber feine Carduccihütte. In der Forcella Maria (im Bild ganz rechts hinten) beginnt der Klettersteig Severino Casara.© johannes86 - stock.adobe.com

Tag 2: Vom Rifugio Carducci über den Severino Casara und Alpinisteig zur Büllelejochhütte

Weiter geht es von der Carduccihütte zum nächsten Klettersteig. Der Zustieg ist im letzten Teil sehr geröllig, schmal und ausgesetzt - sei hier besonders vorsichtig! Der Klettersteig Severino Casara ist zunächst eher unschwierig, wobei auch hier sehr auf Steinschlag geachten werden muss. Beachte außerdem, dass nicht alle Schuttquerungen durchgehend gesichert sind. Im zweiten Teil wird der Klettersteig etwas anspruchsvoller, Schlüsselstelle ist eine enge Kriechstelle (C).

Der Klettersteig Severino Casara rund um den Zwölferkogel in den Sextner Dolomiten ist technisch nicht allzu anspruchsvoll, bietet aber viel alpines Ambiente mit den entsprechenden Gefahren, wie Steinschlag.
Der Klettersteig Severino Casara rund um den Zwölferkogel in den Sextner Dolomiten ist technisch nicht allzu anspruchsvoll, bietet aber viel alpines Ambiente mit den entsprechenden Gefahren, wie Steinschlag.© johannes86 - stock.adobe.com

Vom Bivacco dei Toni geht es über das Sandbüheljoch noch zu einem kurzen Klettersteig, dem Alpinisteig (A/B) (nicht zu verwechseln mit der "Strada degli Alpini"!) bis du direkt vor der kleinen Büllelejochhütte (2528 m) stehst. Für diesen Tag kannst du mit rund fünf Stunden Gehzeit rechnen.

Die Büllelejochhütte in den Sextner Dolomiten ist nicht nur traumhaft gelgen, sondern bietet auch ein fantastisches Essen! Sie ist eine der Hütten im gesamten Alpenraum, die du unbedingt einmal besuchen solltest.
Die Büllelejochhütte in den Sextner Dolomiten ist nicht nur traumhaft gelgen, sondern bietet auch ein fantastisches Essen! Sie ist eine der Hütten im gesamten Alpenraum, die du unbedingt einmal besuchen solltest.© lookphotos / Jalag / Lengler, Gregor

Tag 3: Von der Büllelejochhütte über den Schartensteig zum Paternkofel und Toblinger Knoten

Am nächsten Tag geht es von der Büllelejochhütte zunächst an einem steilen Schutthang entlang, bis du auf einem kleinen Plateau wieder deine Klettersteig-Ausrüstung anlegen kannst. Im Auf- und Ab führt dich der Schartensteig (A/B) bis zur Gamsscharte. Von dort hast du die Möglichkeit, auf den Gipfel des Paternkofels(kurze Steilpasse B/C) zu steigen - sollte das Wetter zu schlecht sein, kannst du diesen Abstecher aber auch auslassen. Über den Innerkofler-Steig (B, meist leichter) geht es zunächst über eine Rampe nach unten, bis dich der stockdunkle Tunnel mit vielen steilen Stufen empfängt.

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Am Ende stehst du direkt vor der Dreizinnenhütte. Von hier aus kannst du bereits direkt zu deiner nächsten Hütte gehen. Wenn du noch Zeit und Lust hast, kannst du aber auch noch den Toblinger Knoten mitnehmen. Über den Sattel hinter dem Sextner Stein gehst du zunächst unschwierig auf die Rückseite des Toblinger Knoten. Dort starten die insgesamt 17 Leitern des Klettersteiges (B/C), die dich zum Gipfel (2607 m) führen. Der Abstieg erfolgt über den wesentlich leichteren Feldkurat-Hosp-Steig (A/B).

Über den normalen Wanderweg geht es nochmals an der Büllelejochhütte vorbei, bis du die Zsigmondyhütte (2224 m) erreichst, deine heutige Unterkunft. Mindestens acht Stunden reine Gehzeit solltest du einrechen, der Weg lässt sich wie beschrieben aber auch teilweise abkürzen.

Die Zsigmondy-Hütte (2224 m) in den Sextner Dolomiten vor dem Zwöfler im Abendrot.
Die Zsigmondy-Hütte (2224 m) in den Sextner Dolomiten ist nach dem Bergsteiger benannt.© Asvolas - adobe.stock.com

Tag 4: Über die Zsigmondyhütte und den Alpinisteig zur Sextner Rotwand

An deinem letzten Tag steht nochmal eine grandiose Kombination aus historischem Weg mit perfekten Ausblicken an: Von der Zsigmondyhütte geht es am mächtigen Zwölfer vorbei Richtung Giralbajoch. Kurz danach beginnt der historische Alpinisteig (A/B) mit dem berühmten Schattenmotiv.

Schattenspiel auf dem Alpinisteig bei Sexten.
Ein Foto vom berühmten Schattenspiel auf dem Alpinisteig darf natürlich nicht fehlen!© Hermann - stock.adobe.com

An der Elferscharte hast du die erste Möglichkeit, den Steig zu verlassen und ins Fischleintal abzusteigen. Wenn du weiter gehst, ist der Klettersteig schwieriger (B/C). Kurz vor der Sentinellascharte endet der Alpinisteig und du kannst über die Anderter Alm ebenfalls ins Fischleintal oder an den Rotwandköpfen vorbei zu den Rotwandwiesen absteigen.

Wenn du ganz fitt bist, die Bedinungen passen und du noch Zeit hast, kannst du noch einen weiteren Gipfel einbauen: die Sextner Rotwand (2965 m). Hinter der Sentinellascharte geht es kurz noch bergab, dann startet linkerhand die Via Ferrata Mario Zandonella (C). Vom Gipfel kannst du über den Nomalweg über die Rotwandköpfe zur Seilbahn absteigen, oder über den Burgstall zum Kreuzbergpass. Je nach Variante solltest um die acht Stunden einplanen.

Die Rotwand ist der letzte Gipfel auf der goraßrtigen Klettersteigrunde "Dolomiti senza confini" in den Sextner Dolomiten.
Die Rotwand ist der letzte Gipfel auf der großartigen Klettersteigrunde "Dolomiti senza confini" in den Sextner Dolomiten.© mindscapephotos - stock.adobe.com

Sextener Dolomiten: Die Idee zur Klettersteigrunde

Beppe ist Hüttenwirt auf dem kleinen Rifugio Carducci in den Sextener Dolomiten. Das steht südlich unter dem Giralbajoch an einem schönen Platz, der romantische Gemüter leicht zu poetischen Vergleichen verführt. Vielleicht ist das Haus ja deshalb nach dem Dichter und Nobelpreisträger Giosuè Carducci benannt worden.

Beppe suchte eine Verbindung mit dem Herzstück der Sextener Dolomiten, wo die großen Wanderpfade vorbeilaufen. Die gab’s ja schon einmal, zumindest theoretisch, doch die Gemeinde Auronzo sperrte die Verbindung vor vielen Jahren, ganz offiziell. Und mit gutem Grund, war die Route doch weitgehend verfallen und erst noch stark durch Steinschlag gefährdet.

Dann hat er ihn entdeckt, den Weg, der Klettersteiglern den Zugang zu seiner Hütte ebnen soll, sie zum Stützpunkt an der großen Sextener Klettersteigrunde machen würde: Vier Tage auf zehn Vie ferrate unterwegs in den Sextenern.

"Dolomiti senza Confini" heißt das Projekt und es verbindet alle Eisenwege zwischen Sexten und Auronzo – ganz ohne Grenze. Die verlief vor hundert Jahren quer durch die Sextener Dolomiten, von den Drei Zinnen zum Kreuzbergpass, und noch heute stößt man überall auf Spuren des Gebirgskrieges: Stellungen, Stollen, Schützengräben.

Sextener Dolomiten im Überblick

  • Anreise: Am schnellsten mit dem Eurocity über den Brenner, Umstieg in Franzensfeste in die Pustertalbahn bis Innichen, bis zum Kreuzbergpass / Rifugio Auronzo gute Linienbusverbindung. Weiter per SAD-Bus, evtl. Taxi. Bei reiner Anreise per ÖPNV ist der Start von der Talstation der Rotwandwiesen-Seilbahn sinnvoller.
  • Hütten:
  • Tipp für Genießer: Beppe Monti, der Wirt auf der Carducci-Hütte, ist weitum bekannt für seine leckeren Knödel. Konkurrenzlos!
  • Infos/Bergführer: Alpinschule Drei Zinnen, Tel. 00 39/4 74/71 21 56, www.alpinschule-dreizinnen.com
  • Karte: Tabacco Wanderkarte 1:25.000, Blatt 010 Sextener Dolomiten

Klettersteige in den Sextner Dolomiten: Noch mehr Via Ferrata bei Planet Outdoor

 

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