Ein Amateurbergsteiger auf Everest-Expedition – Teil 7 | BERGSTEIGER Magazin
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Ein Amateurbergsteiger auf Everest-Expedition – Teil 7

Der Belgier Damien Francois träumt vom Everst – und zwar schon ziemlich lange. Im Frühjahr 2018 unternimmt er seinen vierten Versuch, er will endlich das Dach der Welt erklimmen. Den Verlauf der Expedition schildert er im Bergsteiger-Blog.
Teil 7: Lobuche – Bekannte Gesichter unter den vielen, vielen Trekkern
 
© Damien Francois
So sah das EBC bei der letzten Expedition von Damien Francois aus.

13. April, Lobuche (Italian Pyramid)

Lobuche, »Italian Pyramid«, wieder... Nach vier Tage und vier Nächte am EBC sind wir wieder runter ins Tal gegangen. Auf dem Weg nach Dingboche war es eine Freude, die Deutsche Billi Bierling zu treffen. Seit 2016 leitet Billi die Himalayan Database der im Januar leider verstorbenen, legendären Miss Elizabeth Hawley, für die sie 2004 zu arbeiten begann.
 
Lobuche, Chukkung, dann Island Peak Base Camp. Am 11. April um 2 Uhr nachts sind wir gestartet, um den 6189 Meter hohen Island Peak zu besteigen – zur Akklimatisierung. Nach acht Stunden »auf« und vier Stunden »ab« – also zwölf Stunden harter Arbeit – waren wir wieder im Basislager. Von wegen, ein kleiner und leichter 6000er! Es war einmal... Dieses Jahr ist der »Imja Tse«, wie der Berg heute offiziell heißt, wirklich kein Sonntagsspaziergang. Im Durchschnitt wird er, wie ich mir sagen ließ, in zehn bis zwölf Stunden bestiegen – »one-way«, also nur um den Gipfel zu erreichen. Da waren wir nicht schlecht. Gestern kamen wir dann in Dingboche wieder in den Genuss, in einem Bett zu schlafen.
 
Heute, ein wundervoller Tag, mit wunderbarer Aussicht auf wunderschöne Berge, in einem wunderschönen Tal, habe ich den ganzen Tag nur gestaunt: So viele Trekker habe ich auf dem »Khumbu Highway« noch nie erlebt! Diesen Eindruck bestätigte auch Henry Todd (Expeditionsanbieter IDE8000), den ich heute morgen in Dughla getroffen habe. Wo sie alle schlafen werden, in Lobuche, ist mir ein Rätsel! Ich habe ein Bett in der »Italian Pyramid«, also »kay garné?«, wie es so oft in Nepal heißt: What to do?
 
Henry, den ich 2009 an der Ama Dablam kennen lernte, bestätigte mir eine Anekdote, die mir Phil Crampton (»Altitude Junkies«) 2013 am Manaslu erzählte: In den 1970ern war Mister Todd am größten Drogenskandal der britischen Geschichte verwickelt. Er hatte massig mit Amphetaminen gedealt und wurde zu sieben einhalb Jahren Knast verurteilt. Es war ein Erlebnis, mich heute mit King »Henry 7,5« unterhalten zu haben. :-)


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